Thema:
Tomb Raider Reboot Trilogie flat
Autor: SGJason
Datum:21.01.23 00:58
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo

Nachdem ich bereits die drei Teile auf der Xbox gespielt hatte, habe ich mir im Weihnachtssale die Definitiv Edition der drei Reboot Teile auf der PS5 gekauft. Hatte einfach mal wieder Bock drauf auch um mal zu schauen, was da an DLCs Extras dazugekommen ist.

Tomb Raider
Spielt sich auch heute noch erstaunlich gut. Die Mischung aus Erforschen, Klettern und Kämpfen hat bei mir sofort wieder gezündet. Die actiongeladenen Kämpfe vor allem mit dem Bogen waren eigentlich immer mein liebster Zeitvertreib in der Vergangenheit. Dieses mal habe ich aber tatsächlich das Erforschen der Spielwelt mitsamt dem ganzen Sammelkram mehr genossen. Der Schauplatz ist zwar toll, die Geschichte und vor allem auch die Charaktere weniger. Hanebüchen mit mäßigen Dialogen hat mich das alles erstaunlich kalt gelassen. Erstaunlicherweise ist das Spiel an derselben Stelle wie damals an der Xbox abgestürzt (Hubschrauberszene).

Und es gibt immer noch diese eine fiese Stelle, an der man eine angelehnte Tür durchqueren muss, wobei ich mehr als ein halbes Dutzend Anläufe gebraucht habe um durchzukommen, weil Lara da einfach nicht durchgehen wollte. Das kalte Grausen kam mir bei Lara selbst. Die Entwicklung vom "Oh nein, ich habe ein unschuldiges Reh gemeuchelt" hin zur massenmordenden Superkriegerin ist einfach nur lächerlich. Und was Crystal Dynamics mit ihr alles anstellt ist es nicht weniger. Bei Lara müßten am Ende eigentlich sämtliche Knochen gebrochen sein. Eine wahre Woman of Steel. Trotzdem habe ich es 17 Stunden lang bis zum Ende hin sehr genossen.


Rise of the Tomb Raider
Die typische "Höha, Schnella, Weiter" Fortsetzung. Die größere Spielwelt mit dem mehr an Sammelkram war sehr Willkommen. Auch wenn sie es mit der Masse an Herausforderungen etwas übertrieben haben. Versteckte Zielscheiben aufspüren,  heimliche Mikros entfernen, Flaggen verbrennen, Statuen kaputtschlagen und so weiter und so fort. Komplettionisten haben eine Menge zu tun. Mit den Kämpfen haben sie es aber mächtig übertrieben. Hielt sich der Forscher und der Kampfteil im ersten Teil etwa die Waage, ist in Rise das Hauptaugenmerk aufs Kämpfen gelegt.

Das blöde dabei ist, dass man sich oftmals nicht einfach mal in Ruhe umschauen kann, weil irgendwelche Wölfe, Jaguare oder verstreute Patrouillen dazwischen funken. Als Entschädigung gibt es dafür mehr Rätselgräber. Super. Geschichte und Charaktere sind so bescheiden wie im Vorgänger. Obwohl Nora Tschirner als deutsche Synchronsprecherin in allen drei Teilen eine gute Figur macht. Ob sie bei dem ganzen Geächze und Gestöhne gedacht hat, sie macht die Synchro für nen Porno? Wer weiß ...

Was mich wie in den beiden anderen Teilen aber abseits der wenig begeisternden Hauptstory sehr gut gefallen hat, sind die kleinen Geschichten die durch Audiologs und Dokumente erzählt werden. Gerade auch für Leute die sich für Geschichte interessieren. Ach ja, endlich haben sie die so wichtigen Waffenteile in die großen Schatzkisten gepackt und nicht in den normalen Holzkisten wie im ersten Teil. So kann man sie sehr viel besser erkennen.

Insgesamt etwas anstrengender zu spielen als der erste Teil. Gegen Ende meines rund 23stündigen Abenteuers hat es sich auch etwas gezogen. Insgesamt aber ein sehr gutes Spiel.


Shadow of the Tomb Raider
Das für mich in allen Belangen beste Spiel der Trilogie. Allein schon die tolle Optik (ich vermute mal es gab eine PS4 Pro Anpassung) kann sich heute noch ganz gut sehen lassen. Beste Spiel, weil sie den Kampfanteil mächtig zurückgeschraubt haben und Lara jetzt viel öfter auf reine Entdeckertour gehen lassen. Dazu noch eine Menge Rätselgräber und Krypten die es zu Erforschen gibt. Tatsächlich habe ich hier auch DLC Gräber durchquert, weil sie im normalen Spieldurchgang eingebettet waren. Am Anfang mußte ich mich aber erst etwas umstellen. Durch diese Spezialsicht, die wichtige Dinge in der Spielwelt anzeigt, wird im normalen Schwierigkeitsgrad Kletterstellen nicht mehr leuchtend hervorgehoben wie sonst. Da hatte ich schon das ein oder andere Orientierungsproblem.

Bei den Kämpfen selbst steht heimliches Vorgehen meist im Mittelpunkt. Jedenfalls sind die Level mit vielen Versteckmöglichkeiten angelegt und laden daher zum heimlichen Meucheln ein. Tatsächlich macht die Definitive Edition das Spiel etwas leichter, da man zu Beginn schon Klamotten mit Boni zur Verfügung hat, die man sich sonst erst erspielen müßte. So kann man schneller zu neuen Fähigkeiten und mehr an Verbrauchsmaterialien kommen. Die benötigt man hier übrigens nicht nur zur Herstellung von Munition oder Verbesserung seiner Waffen, sondern sollte sie auch regelmäßig bei Händlern verkaufen. In diesem Tomb Raider gibt's nämlich neue Waffen und wichtige Ausrüstung nicht in irgendwelchen Schatzkisten wie in den Vorgängern. Die müssen statt dessen bei Händlern gekauft werden.

Obwohl ich hier über 35 Stunden investiert habe, hatte ich nie irgendwelchen Leerlauf. Ein auch heute noch fantastisches Spiel.


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