Thema:
Signalis (SWI) flat
Autor: Konsi
Datum:17.08.23 11:05
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo

Eine wohlige 'modern-retro-experience' mit massiven Gameplay-Anleihen von RE und MGS. Um genau zu sein, musste ich derart oft an RE 1 denken, einfach wegen der Rätsel, das es eine Freude war. Und dennoch hatte hier jedes Puzzle Originalität und kam mir nicht einfach nur recycled vor. Dieser dreckige Grafikstil gefällt mir auch sehr, gepaart mit den Anime-Charakteren lösten bei mir Ghost in the Shell Vibes aus.

Habe 15 Stunden auf normal gebraucht, da ich auch hier und da mal hängen geblieben bin im letzten Kapitel vor allem. Weniger gestört haben mich das knappe Inventar (6 Plätze) und das Speichern an Computern, da in jedem Speicherraum auch eine unendliche Truhe zum Inventar umlagern stand. Zwar gab es genug Momente, wo man zurück zur Truhe musste, weil falsches Item dabei oder kein Platz mehr, aber die Wege waren bzw. sind nie sonderlich lang.

Kämpfen war am Ende auch nervig und führt zu einer größeren Abwertung. Habe ja versucht grundsätzlich Auseinandersetzungen zu vermeiden, aber man bleibt doch echt oft ungewollt hängen und diese ständigen 'Reboots' der Replikas waren nervig. Man sollte doch auch meinen wenn du 'ner humanoiden Maschine zig Revolver-Salven oder Shotguns reinballerst, sind da genug Schaltkreise im Eimer, dass die nicht nochmal aufstehen.

Die Story hätte ich mir geradliniger gewünscht. Es gibt zwar eine Menge Lore, welche auch recht einfach zu finden ist. Aber so ganz schlau wird man daraus nicht. Am Ende kann man sich zwar einen groben Reim drauf machen, was da passiert ist, aber viel ist Auslegungssache. Atmosphärisch ist Signalis aber ein Brett, also wenn man die Story nicht checkt, ist es halb so schlimm - diese unheilvolle, dystopische und beklemmende Retro-Dreckigkeit mit top Soundkulisse reißt es raus

Insgesamt 8 von 10 infizierten Replikas. Die Kämpfe reißen es echt runter, sonst hätte das für mich ne 10 von 10 sein können


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