Thema:
Operation Abyss - New Tokyo Legacy (PS Vita) mit Platin flat
Autor: Hunk
Datum:12.01.24 05:36
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo

Ein weiteres Spiel der Kategorie: Interssiert hier wahrscheinlich keine Sau.

Kann man das schon als Retro ansehen? Das Spiel ist vor 10 Jahren erschienen und stellt zudem ein Remake von zwei noch älteren PC-Games dar (Generation XTH). Also das Spiel vereint die zwei Games zu einem einzigen Spiel. Das dritte Game der Reihe wurde ebenfalls für die Vita unter dem Titel Operation Babel neu aufgelegt.

Das Spiel ist ein typischer Vertreter des Dungeon Crawlers mit vielen Anleihen an Papa Wizardry. Es hat durchaus verschachtelte mit Fallen gespickte Dungeons die von einer selbst erstellten Heldentruppe erfroscht werden will. Es gibt typische Elemente wie geheime Türen, dunkle Bereiche, Drehfelder oder Schaden-verursachende-Bodenplatten. In manchen Bereichen funktioniert die Mini-Map nur nach Einsatz eines speziellen Items, etc. Mir haben die Dungeons insgesamt gut gefallen, sie sind ein wenig anspruchsvoller als Demon Gaze oder Stranger of Sword City die vom selben Entwickler stammen (Hab ich beide zuvor gezockt.), sie erreichen aber auch nicht den Grad an wahnwitziger Komplexität den einen Dungeon Travelers 2 im Post-Game vorwirft. Insgesamt hat es einfach Spaß gemacht sich durch die Labyrinthe zu kämpfen und sie zu erkunden.

Das rundenbasierte Kampfsystem ist wenn man Experience Inc. Games kennt in seinen Grundzügen vertraut. Man sollte geschickt mehrere Klassen wählen, die allesamt ihre eigene Rolle im Kampf haben und sich gegenseitig gut ergänzen. Der Ritter beschützt die Truppe, der Samurai kann schnell größere Trash-Mobs erledigen aber auch gut Schaden gegen einzelne Feinde austeilen und der Kämpfer ist der Damage Dealer. Dann gibt es den Priester der die Truppe heilt und bufft, der Zauberer, der ebenfalls buffen und Angriffszauber wirken kann oder z.B. den Academic, der neben ein paar Angriffszaubern und Buffs sowie Debuffs auch Gegenstände identifizieren oder die Truppe auf der Mini-Map herumteleportieren kann usw. Die Kämpfe machen Spaß, es ist motivierend die Party hochzuleveln, neue Fähigkeiten und Zauber zu bekommen und langsam immer mächtiger zu werden. Die Kämpfe sind forderend, aber nie übermäßig schwer. Rein auf die Kämpfe bezogen kam mir z.B. Strangers of Sword City und auch Demon Gaze schwieriger vor. Leicht ist das Spiel aber trotzdem nicht, man kann durchaus auch schnell mal von einer Gruppe Gegner oder einem Boss überwältigt werden und sterben. Falls ein Truppenmitglied stirbt muss man zurück in den Hubbereich des Game um das Teammitglied wieder auf die Beine zu helfen, spät im Spiel bekommt der Priester auch einen Zauber um ein gefallenen Kollegen wiederzuerwecken. So einen nervigen und zeitfressenden Bullshit beim KO eines Team-Mitgliedes wie bei Strangers of Sword City gibt es hier zum Glück nicht. Es gibt die Möglichkeit eines Perma-Death der Helden, das ist aber sehr selten und wenn man weiß was zu tun ist, kann man das stets verhindern.

In den Dungeons kann man nur mit einem speziellen sehr limitiertem Item speichern, das sollte man also mit Bedacht nutzen, bzw. hab ich aus Angst natürlich diese Items gehortet und hatte am Ende dann doch einige übrig. Ich bin wie für das Genre üblich oft zurück in die Basis gegangen, hab mich neu gesammelt, ausgerüstet, geheilt und eben gespeichert bevor ich mich wieder in die Tiefen gestürzt habe. Zum Stufenaufstieg muss man auch zurück in die Basis.

Das Game hat eine zweckmäßige aber nicht hässliche Grafik, die Monster sind 2D-Zeichnungen, typisch Anime ist da von einem Zombie über einen Killer-Delphin oder Panzer bis zur einer Monster-"Lady Liberty" alles dabei. Die Charaktere haben einen nicht hässlichen aber irgendwie auch nicht sonderlich einprägsamen Anime-Look. Die Musik war durchaus in Ordnung. Die Story hat mir überrascheinderweise besser gefallen als ich Gedacht habe. Es gibt zwar auch hier typische Anime-Tropes, allen voran, dass natürlich nur Schulkinder besondere Kräfte verfügen um gegen das Monstergesocks zu bestehen. Lässt man sich aber drauf ein, ist das gar nicht mal so schlecht. Trotzdem wird das niemand wegen der Story zocken.

Schämen sollten sich die Entwickler für das echt beschissene UI. Maximal verwirrend, unintuitiv und unübersichtlich. Nach einiger Zeit kann man sich da schon zu Recht finden, aber das ist trotzdem nicht gut.

Fazit: Mir hat das Game richtig gut gefallen. Tatsächlich hatte ich da wohl sogar mehr Spaß als bei Demon Gaze und Strangers of Sword City. Das hätte ich nicht gedacht. Die etwas komplexeren Labyrinthe mit ihrer im positiven Sinne Sperrigkeit waren cool und das Kampfsystem, wenn jetzt auch nichts total besonderes, hat Spaß gemacht. Es gibt keinen nervigen Quatsch wie bei Strangers of Sword City oder irgendwelche unfairen Stellen. Ich bin gut durch das Spiel gekommen, im Post Game hab ich dann etwas gegrindet für die letzten Kämpfe und hab dann ohne Probleme sämtliche Bosse beim ersten Versuch gelegt. Sehr wahrscheinlich werde ich in absehbarer Zeit dann mit dem Nachfolger Operation Babel - New Tokyo Legacy weitermachen.
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