Thema:
Inmost (PC) flat
Autor: Schlomo
Datum:02.02.24 11:42
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo

Toller kleiner (ca. 4h) "Cinematic Platformer" von einem Russen und einem Ukrainer, die nach der Krim-Annektion gemeinsam nach Litauen umgesiedelt sind. Gibt es auch für Switch und Apple-Geräte. Die Grafik kommt sehr grobpixelig daher, bietet dafür aber wahnsinnig detailverliebte Animationen. Ich hab mich sofort in den Look verliebt und würde es unter die schönsten Pixel-Art-Spiele überhaupt zählen.

Das Spiel wechselt zwischen drei Protagonisten, die sich alle sehr unterschiedlich spielen.

Der Mann nimmt den größten Teil der Spielzeit ein. Hier erkundet man eine kompakte, zusammenhängende Umgebung rund um ein düsteres Schloss und findet nach und nach neue Werkzeuge, die im Metroidvania-Stil neue Wege eröffnen.

Das Mädchen erkundet ihr Haus (+Garten). Sie ist klein und kann nicht springen, daher muss man hier Stühle herumschieben und auf Schränken herumklettern, um sein Ziel zu erreichen. Schwerpunkt liegt auf Story und den Dialogen mit ihrem Stoffhasen.

Der Ritter kämpft sich durch Action-Abschnitte. Diese sind sehr kurz und recht leicht, also eher als Auflockerung zwischendurch gedacht.

Inmost hat eine dichte Atmosphäre und behandelt sehr düstere Themen. Ein einzigartiges und überaus sympathisches Projekt, dem man in jeder Sekunde anmerkt, wie viel Herzblut hineingeflossen ist. Rundum gelungen, mit einem Wermutstropfen: Nachdem die ersten 90% extrem enigmatisch rüberkommen, ist das Ende viel zu wortreich und plakativ. Ich kann mir auch vorstellen, dass ungeduldigere Naturen die Abschnitte des Mädchens als zu behäbig empfinden könnten - für mich waren sie eine schöne Abwechslung. Ein wenig Trial-and-Error gibt es auch, aber da man nie weit zurückgesetzt wird, hat mich das nicht gestört.

IMO ein kleines Juwel, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient!


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