Thema:
Just Cause (x360) flat
Autor: johnjohnson
Datum:30.09.06 15:14
Antwort auf:Durchgezockt VII von Rocco

So, San Esperito wäre auch befreit. Naja, noch nicht ganz. Es würde nämlich
noch eine ganze Reihe von Siedlungen und Städten geben, die es auf einer
der riesigen Inseln im Archipel an die Rebellen zu übergeben gilt. Aber leider
sind solche Befreiungsaktionen ziemlich monoton. Genau wie die andern
angeblichen 300 Sidemissions. Hole Paket A, bringe es nach B und komme
zurück. Oder geh nach A, töte Person B und komme zurück. Alle nach diesem
Muster.

Generell gesehen ist Just Cause nicht gerade ein Wunder an Vielfalt. Und das
ist eigentlich extrem schade, denn Potential hätte es enormes gehabt. Man
merkt dem Spiel aber an, dass es das Erstlingswerk von Avalanche ist. Und
zumindest in technischer Hinsicht haben sie ganze Arbeit geleistet. Es ist
faszinierend was die Engine im Stande ist auf den Bildschirm zu zaubern. Und
von der Luft aus sieht das alles absolut atemberaubend aus. Desto näher man
allerdings dem Boden kommt, desto mehr kommt einem der Gedanke, dass
die Entwickler wohl zu sehr im großen Stil gedacht haben und ihnen die Ideen
ausgegangen sind womit sie dann die Inseln auch befüllen könnten.

So gibt es auf San Esperito zwar die ein oder andere Sehenswürdigkeit und
auch die Hauptstadt schaut sehr ansehnlich an, der Rest scheint dann aber
per copy & paste zwischen die vorher definierten Strassen verpflanzt worden
zu sein. So schaut dann eine Siedlung (gleich schlecht) wie die andere aus.
Und auch bei den Charaktermodellen hat sich Avalanche nicht mit Ruhm
bekleckert: die sehen ziemlich dürftig aus. Rico hingegen, ist ordentlich
modelliert.

Spielerisch hat Just Cause auch nur bedingt überzeugt, da viel zu viele kleine
Schnitzer und Anfängerfehler das Bild trübten. Wieso um Alles in der Welt
kann ich in den Menüs nur mit dem Digikreuz steuern? Wieso erlaubt es mir
das Spiel nicht überall zu speichern und beim Laden dann einfach beim
nächstgelegenen Speicherort zu starten? Oder wieso kann man die praktisch
unbrauchbare Karte nicht näher ranzoomen, damit man zumindest ein
Bisschen eine Ahnung hat wie man fahren soll? Auch das automatische
Zielsystem hat so seine Tücken und lässt einen viel zu oft im Stich.

Wenn dann aber mal alles funktioniert, macht Just Cause sehr viel Spass. Und
den hatte ich auch größtenteils in den 21 Stunden, die ich damit verbracht
habe. Die Storymissionen sind zwar sehr spärlich ausgefallen, machen aber
doch ziemlich Laune und sind auch dank Checkpoints meist gut zu meistern.
Blöd dabei ist, dass die letzten paar Missionen im Vergleich zum Rest des
Spieles deutlich schwerer und auch zum Teil frustrierend werden. Trotzdem
ist das Spiel als Ganzes wohl eher als sehr leicht bis leicht einzustufen.


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