Thema:
Pariah (Xbox) auf der Xbox 360 flat
Autor: johnjohnson
Datum:15.01.07 21:47
Antwort auf:Durchgezockt IX von Executer

Würde mich jetzt nicht wundern, wenn die Meisten sich fragen würden:
Pariah? Was zum Geier ist denn bitte schön Pariah? Es handelt sich um einen
Shooter von Digital Extremes, der - sofern ich mich richtig erinnere - vor dem
Release mit ziemlich vielen Vorschusslorbeeren versehen wurde, dem Hype
aber schlussendlich doch nicht gerecht wurde. Gleich gut wie Halo hätte das
Spiel sein sollen. Es hätte es auch werden können, wenn nicht an einigen
Stellen leider falsche Entscheidungen getroffen worden wären.

Pariah habe ich im Kompatibilitätsmodus der Xbox 360 gespielt und bis auf
ein paar Ausnahmen lief die Unreal 2 Engine ziemlich gut und sah gar nicht
mal so schlecht aus. Speziell die Plasmagranat-Explosionen schauten sehr
geil aus. Garniert wurde das ganze mit einer etwas übertriebenen Physik-
Engine, die die Explosionen mit wild durch die Gegend fliegenden Körpern
aufwarten ließ. Leider war hin und wieder Zeitlupenkino zu sehen. Ob's an der
Emulation oder am Spiel selber lag wage ich nicht zu entscheiden.

Während Soundeffekte und Musikuntermalung wenig Wünsche offen ließen,
waren die Cutscenes nicht so mein Ding. Wieso es immer noch Spiele gibt, die
keine Untertitel haben, ist für mich ein Rätsel. Zumal die Sprecher zwar
motiviert, aber teilweise kaum verständlich waren. Der Geschichte hätte es
sicher gut getan wenn man mitlesen können hätte.

Die Steuerung mit dem Xbox 360 Pad ging nach kurzer Eingewöhnungszeit
sehr gut. Beim Wechsel zwischen Waffe und Heilungsinjektion gehe ich sogar
so weit zu sagen, dass das X360 Pad besser geeignet ist. Das liegt auf dem
Controller S nämlich auf Weiss, während hier LB verwendet wird. Für den Rest
fühlt sich das Spiel wie jeder andere Halo ähnliche Xbox Shooter auch an.
Leider hat sich Digital Extremes bei der Wahl des anfängliches Waffenarsenals
keinen wirklichen Gefallen getan. Die Standardwaffen haben keine
Durchschlagskraft, brauchen ewig zum Nachladen und bereiten absolut
keinen Spass.

Da sich das Tutorial auch darüber ausschweigt bin ich erst bei der 12. Energy
Core darauf gekommen, dass man diese Dinger für Waffenupgrades
verwenden kann. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Spiel schlagartig besser. Die
Waffen so und so. Da konnte die MG auf einmal durch Schilde schiessen. Das
Schwarfschützengewehr hatte eine Wärmekamera und der Granatwerfer
konnte nicht nur 12 statt 8 Granaten halten, nein, man konnte die Zündung
auch manuell beeinflussen. Dazu konnte man noch seine Lebensbalken auf 6
erhöhen und schon war das Spiel deutlich besser.

Man kann in Pariah auch Vehikel steuern. Das klappt zwar vom Prinzip her
ähnlich wie in Halo, ist aber die absolute Katastrophe. Das ging so weit, dass
ich im Spiel lieber zu Fuss ging, als mit so einem Dreckskarren durch die
Gegend zu kriechen. Ich war eh per Pedes schneller.

Ein Lob an die KI der Gegner. Diese war sehr oft zur Stelle und ein nicht
unwesentlicher Faktor dafür, dass das Spiel nicht langweilig wurde und
fordernd blieb. So nahmen die Gegner ab und an mal alternative Routen,
gingen in Deckung oder stürmten wild in Zick Zack Bahnen auf einen zu,
Pumpgun in der Hand. Ab und an versagte sie aber auch. Speziell, wenn man
mit dem Sniper Rifle auf sie schoss geschah es nicht selten, dass sie keinen
Murks taten, bis sie tot waren.

Apropos Tod: war man selber einmal Tod (passierte nicht selten), durfte man
an einem der zahlreichen Checkpoints weiter machen. Die Ladezeiten waren
aber Horror.

Da das Spiel mittlerweile überall zu einem Spottpreis zu haben sein sollte,
kann ich Pariah jedem Spieler, der Shooter mag, empfehlen. Einfach nicht
vom trägen Anfang abschrecken lassen, brav Energy Cores sammeln und die
Waffen damit geil aufrüsten. Dann kann praktisch nichts schlief gehen.


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