| Prince of Persia X360 |  |
Eines vorweg: das Spiel ist wohl eines der unfairsten Drecksspiele, die ich in meinem Leben gespielt habe. Zwar kann man nicht sterben, aber teilweise sind die Passagen so dermaßen scheisse gemacht, dass man sie beim ersten Anlauf gar nicht schaffen kann. Wenn dann auch noch diese Druckplatten im Spiel sind (vor allem das gelbe Drecksding), dann wird's nur noch lästig, weil man dann oft ganze längere Passagen wiederholen muss. Dazu kommen noch unvorhersehbare QTEs, die man nicht einmal mit den Reflexen eines Jedis schaffen kann. Was dann dazu führt, dass der Balken des Gegners sich wieder ein ganz schönes Stück auffüllt und man mit diesem unübersichtlichen und bescheuerten Kampfsystem den ganzen Dreck praktisch wieder von Vorne machen muss.
So, genug ausgekotzt, denn eigentlich hat mir dieser Prinz aus Persien ganz gut gefallen. Bei Gott nicht so gut wie Sands of Time, aber da kommt eh nichts ran. Aber es war unterhaltsam. Die Levels waren gut strukturiert, die Sprungpassagen knifflig, ich kann aber durchaus auch die Stimmen verstehen, die meinen, dass es sich wie eine Folge von QTEs anfühlt bei denen man einfach das richtige Knöpfsche im richtigen Moment drücken muss. Mein Erforscherinstinkt wurde aber stimuliert und ich werde es wohl noch einmal einschmeissen und noch ein paar Spheren zu sammeln oder noch ein paar der noch offenen Achievements zu ergattern.
Grafisch ist's ganz schön anzuschauen, wo aber die Offenbarung sein soll, von der so mancher gesprochen hat, ist mir nicht ganz klar. Mal die schönen Animationen ausgeschlossen. Es schaut stimmig aus, ist praktisch immer flüssig, aber so übermäßig bombastisch ist das, was grafisch geboten wird nicht.
Für die Ohren wird auch einiges geboten: die Sprecher sind in der englischen Version sehr gut und klingen inspiriert, die Musik hat mir sehr gut gefallen, hat mich aber aus irgend einem Grund immer an China und nicht sonderlich an den Orient erinnert. Wenn wir schon mal dabei sind: was hat das Ganze noch einmal mit "Prince of Persia" zu tun, außer dass man hopsen kann und Wände entlang läuft?
Nichtsdestotrotz war die Geschichte gut und in den Gesprächen zwischen den beiden Protagonisten schön erzählt. Dass man immer ein Knöpfche drücken musste um wieder einen Happen vorgeworfen zu kriegen, war wohl eine Ausrede, um ein paar Achievements zu verteilen. Dass dann immer wieder ein paar lustige absolut irrelevante Sachen darunter gemischt wurden (z.B. das eine Spiel mit den Buchstaben) hat das alles prächtig aufgelockert und bei dieser Geschichte mußte ich sogar lachen. Den einen Kritikpunkt von Gametrailers, dass der "Prinz" eine arrogante Arschgeige sei, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich mochte ihn.
Spoiler:
Jetzt bin ich mal auf den nächsten Teil gespannt, Verbesserungspotential gibt es ja so einiges. Aber Ubi wirds schon - wie damals bei Sands of Time und seinen Nachfolgern - verschlimmbessern.