Thema:
Hast PM! nt flat
Autor: Random_H
Datum:10.05.12 21:36
Antwort auf:Eindrücke von der Review von Pfombo

>Bin ein bisschen begeistert. 15 Stunden ungefähr hab ich nun mit der Review hinter mir, ebenso wie ein Wechselbad der Gefühle. Und jetzt bin ich mit meiner Meinung etwas gefestigt.
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>So standardmäßig mir das Spiel zu Beginn vorkam, desto mehr finde ich nun, dass es was sehr eigenständiges und erfrischendes hat. Geht natürlich bei den Kämpfen los: Dachte ich anfangs, die seien nur Show und würden sich eher seicht spielen, sind sie nun imo das Herzstück. Es ist so geil wuchtig, wie das Schwert auf Gegner trifft, oder Pfeilregen auf die Erde niederprasseln oder Eiszauber in Form von fetten Kristallen aus der Erde platzen, dazu noch scheppernde Soundeffekte und top Animationen - genau sowas hat das Genre gebraucht. Ich find auch gut, wie selbst bei Standard-Kloppereien gegen Goblins oder Banditen die Post abgeht. Da wartet keiner wie bei Assassins Creed, bis du bereit für einen feindlichen Angriff bist. Manchmal nehmen dich auch drei vier Feinde gleichzeitig in die Zange. Nur gut, dass ich meinen Rundumschlag habe, um aus sowas herauszukommen. Oder ich nun das rechtzeitige Blocken verinnerlicht habe. Es fühlt sich an wie ne Handfeste Hauerei auf Leben und Tod, man muss aufpassen und sich anstrengen, ansonsten ist es aus.
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>Der Höhepunkt sind die Bossmonster. Auch von denen dachte ich "Nur Show, die werden sicher voll easy sein". Aber wenn ein Zyklop oder ne Chimära aufn Plan tritt, hast du richtig Ehrfurcht. Wild, massig und brutal sind die Viecher, und deine Party muss alles in die Waagschale werfen, um die niederzuringen. Ja, niederringen ist das richtige Wort, die ham sich da schön am hauseigenen Monster Hunter orientiert: Monster sind anfangs eher verdutzt, nach ein paar Angriffen schalten sie in den Rage-Modus, und am Ende, wenn sie fast am Arsch sind, straucheln sie, fallen hin, ziehen sich zurück und flehen fast schon um Gnade. Doch Gnade gibts nicht. Auch optisch verändern sie sich, tragen Blessuren davon, Fell ist blutverklebt, Pfeile stecken im Fleisch. Krass, wieviel solche Details zum Spielgefühl beitragen. Und dann das Gekrabbel: Man kommt sich so scheißmutig vor, wenn man an nem Zyklopen im Rage-Modus auf den Rücken klettert, um ihm den Helm von der Birne zu hauen. Einfach episch.
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>Auch das Vasallensystem hielt ich vorher für ein Gimmick, dass nie und nimmer zünden wird. Naja, es ist auch kein Geniestreich, aber es funktioniert dennoch sehr gut. Es macht einen großen Unterschied, ob meine beiden Magier nun alle Elementzauber abdecken oder nicht, denn mit den richtigen Elementen können vormals kackschwere Fights recht easy werden. Achja, das scheint auch für die Skills im allgmeinen zu gelten: Mit meinem Ritter benutze ich Skills, die mir Zeit verschaffen, indem ich Gegner in die Luft oder von mir weg schlage. Schaden ist erst mal sekundär, und andere Skills sind für meine Spielweise nicht so wichtig wie diese. Was ich an den Vasallen etwas doof finde: Man baut natürlich keine Beziehung zu ihnen auf, denn man tauscht sie ja hin und wieder mal aus. Dabei könnte man bei all den Abenteuern und anstrengenden Fights durchaus eine Beziehung aufbauen. Die helfen schon oft. Und was die KI angeht, naja, geht so. Oftmals denke ich mir auch "KOMM HER, WENN ICH RUFE, UND STEH NICHT DIREKT UNTER DEM FETTEN DRACHEN, UM DICH ZU HEILEN". Meistens passts aber.
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>Ein Punkt, von dem ich nicht sicher bin, ob ich ihn gut finde oder nicht, ist das Fehlen der Schnellreisefunktion. Der Zwang, die Welt zu erkunden, hilft zwar der Stimmung und dem Abenteuergefühl, aber die Distanzen sind lang, und der Weg schwer zu finden. Oft irrt man auf der Suche nach einem Questziel ewig herum, bis man es findet. Oder wenn ein Vasall abkackt und ihn nicht rechtzeitig wiederbelebt (einfach B drücken), muss man wieder ewig weit zum nächsten Riftstone latschen, um ihn wieder in die Party aufzunehmen. Man muss halt einfach oft speichern, um im Notfall neuzuladen. Wenn sich später aber Quests häufen, die einen zig mal in die selbe, einen Tagesmarsch entfernte Gegend schicken, dann wird man das Fehlen der Schnellreise verfluchen. Noch hatte ich das nicht.
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>Aber da man nicht schnellreisen und auch nicht rasten kann, sind die Reisen eben auch sehr spannend. Man muss die Augen nach Kräutern offenhalten, man muss abwägen, ob man Kämpfe bestreitet oder lieber umgeht, man muss planen und sich vorbereiten. Waffe oder wichtiges Item vergessen? Dann latscht 10 Kilometer zurück oder beiß dich so durch. Energie down und weit und breit kein Lager oder Inn? Such Kräuter. Während Fetch-Quests in anderen RPG öder Scheiß sind, sind sie hier ein großes Unterfangen mit vielen Gefahren.
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>Thema Quests: Oft nervts mich auch, dass die Infos sehr vage sind und Zwischenziele nicht auf der Karte markiert werden. Vorhin musste ich zB einen Hebel finden, der in einem recht weitläufigen Burghof, der von Goblins mit Ballistas beschossen wurde, versteckt war. Kein Marker, kein Anhaltspunkt. Irgendwann hatte ich ihn zufällig im Inventar und konnte das Haupttor für die draußen wartende Armee öffnen. Hat aber gedauert. Ich hoffe einfach mal, dass der Sinn dahinter wieder die Vasallen sind. Die sollen ja nicht nur Kenntnisse zur Feindbekämpfung, sondern auch Questkenntnisse erlangen. Vllt helfen die einem dann besser, das Questziel zu erfüllen.
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>Also bisher gefällt mir der unkomfortable Survival-RPG-Aspekt sehr gut. Endlich haben Waffen, Rüstungen und Consumables wieder einen Wert, die Party eine unverzichtbare Funktion, und Feinde stellen wieder eine ernstzunehmende Gefahr dar. Ich hätte das nie und nimmer erwartet, und lange Zeit dachte ich wirklich, dass das alles nur zufällig so ineinander greift, dass die Capcom-Boys das niemals so geplant haben. Doch das Ding hat (zumindest meistens) Hand und Fuß.
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>Um aber herauszufinden, ob die "Einschränkungen" wirklich gut sind oder am Ende voll nerven, ob der Umfang stimmt, die Quests auf Dauer Spaß machen und die Motivation für die Item-Suche aufrecht erhalten werden kann, brauchts glaube ich noch mindestens 15 Stunden. Text etwas konfus, musste es schnell rausrotzen.


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