Thema:
Danke, wirkt nicht unsympathisch auf mich n/t flat
Autor: Lizardking
Datum:08.11.12 20:04
Antwort auf:Re:Jörg Langer-Geflame? von Slapshot

>>Ah, ok, danke. Das waren dann Kolumnen auf gamersglobal.de, oder wie?
>
>Hab's gefunden:
>
>[http://superlevel.de/spielkram/lehrgeld]
>
>In Kommentar 68 rechtfertigt Langer seine Aussage. Ich hab die Antwort unten mal angefügt.
>
>Ich fand das damals ja schon eher missverständlich:
>
>[http://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=1&msgid=3057416]
>
>Das andere war in der Rubrik Langer lästert (oder wie das heißt) auf GG. Und sollte noch immer dort sein. Kannst ja mal rein lesen.
>
>So oder so blöd gelaufen. Hat man sein Stigmata erst mal weg, ist es schwer davon loszukommen.
>
>Andreas
>
>Hier nochmal Jörg's Stellungnahme:
>
>Du vergisst zu erwähnen, dass mein Zitat eine genervte Antwort auf einen unfreundlichen Post war, nicht Teil der Newsmeldung.
>
>Es ist nicht meine Meinung, dass wir noch Geld vom Praktikanten bekommen sollten. Dies ließe sich mit einem Minimum an Lesekompetenz und Fairness aus dem Umfeld des Original-Comments und der darin verwendeten Formulierung “man könnte sagen” herleiten. Es ist ein Denkanstoß, wie auch im letzten Satz des Comments geschrieben, mehr nicht. Ich stehe aber dazu, dass das beworbene Praktikum unbezahlt ist, wenngleich mit dem Zusatz “(Wohnzuschuss für Auswärtige verhandelbar)”. Und diesen Wohnzuschuss hat es durchaus schon gegeben. Er lag in einem Fall höher als das, was IDG meines Wissens seinen Praktikanten im Monat zahlt.
>
>Leider hast du das Zitat genau so aus meinem Comment geschnitten, dass es noch negativer wirken muss, als es losgelöst vom Kontext eh schon wirkt. Direkt nach dem Zitierten, im selben Comment, steht nämlich: “Fairer Deal, finde ich, wenn man das Praktikum zeitlich begrenzt. Denn nach ein paar Monaten kann der Praktikant natürlich was, wenn er nicht auf den Kopf gefallen ist, und dann wird irgendwann die Nichtbezahlung zur Ausbeuterei.” Du hast auch vermieden, andere Comments von mir aus demselben Thread zu bringen, die vielleicht nicht ganz so gut ins suggerierte Kapitalistenschwein-Bild passen. Zum Beispiel:
>
>>> Wir haben — außer wenn sich zwei mal kurz überschneiden, weil der eine noch da ist und der nächste schon — immer nur maximal einen Praktikanten. Weil wir die Sache ernst nehmen und wollen, dass der Praktikant genügend “Zuwendung” bekommt. <<
>
>Es geht bei dem Praktikum auch nicht um "3 bis 4 Monate", sondern um "1 bis 4 Monate", wobei ich die "4" erst später ergänzt habe, nach meinem Comment "Im Ausnahmefall mal 4". Aktuell haben wir einen Praktikanten, der länger da ist als diese drei Monate. Er bekommt seit dem vierten Monat tatsächlich Geld. Bislang war nur ein anderer Vollzeit-Praktikant länger da als drei Monate, die Mehrzahl hingegen etwa einen Monat.
>
>Ich finde es bemerkenswert, gerade uns oder mir Ausbeutung vorzuwerfen. Ich bin keinesfalls stolz darauf, einem Praktikanten kein Geld zu zahlen. Aber ich schäme mich auch nicht dafür. GamersGlobal ist kein Großunternehmen, ein paar Hundert Euro mehr oder weniger im Monat machen für uns tatsächlich etwas aus. Es steht kein Verlag oder sonstiger Geldgeber hinter uns. GamersGlobal ist ein inhabergeführtes Startup, ich zahle mir selbst weniger Geld aus, als ich in meinem ersten Monat als Redakteur im Jahr 1994 verdient habe. Bislang habe ich massiv mehr in GamersGlobal investiert, als ich Geld damit verdient habe. Das ist meine freie Entscheidung, aber ich glaube nicht, dass mich das zum Ausbeuter qualifiziert.
>
>Zudem werden weder unsere User ausgebeutet, noch unsere Autoren, noch unser Praktikant, noch unsere paar Mitarbeiter. Denn jeder macht freiwillig mit, ich mache niemandem bei einem Vorstellungsgespräch oder in Praktikantenausschreibungen etwas vor. Im Gegenteil, ich warne Interessenten davor, dass Spielejournalist in aller Regel kein gutbezahlter Job mehr ist wie früher.
>
>Es ist einfach so: Die Zielgruppe "Spieler" ist den Anzeigenschaltenden nur vergleichsweise wenig Geld wert, und die große Internetaffinität der Spieler (AdBlocker, NoScripts) hilft nicht unbedingt. Deshalb findet vieles auf einem so niedrigen Niveau statt. Selbst bei ungleich größeren Spiele-Websites, hinter denen fast immer ein großes Unternehmen steht. Ich mache GamersGlobal, weil mich Computerspiele immer noch faszinieren, und weil ich an das Konzept glaube: Ich glaube, dass User und eine Handvoll Redakteure zusammen etwas Fundierteres, Objektiveres, Besseres auf die Beine stellen können als die meisten größeren Verlage, aber auch die meisten Blogs.
>
>Ich finde, dein Text schießt mit ziemlich großen Kanonen auf den falschen Spatz. Von dem weitgehenden Unverständnis dem GamersGlobal-Konzept gegenüber einmal abgesehen. Komisch, dass es über die kostenlos mitarbeitenden User hinaus, die wir angeblich ausnutzen, auch noch hunderte von Usern gibt, die uns regelmäßig mit Spenden und Abos unterstützen. Das müssen ja wirklich sehr dumme Menschen sein, richtig? Zahlen auch noch dafür, dass sie augebeutet werden!
>
>Oder könnte es sein, dass GamersGlobal doch nicht so zum Feindbild taugt, würde man sich einmal näher und unvoreingenommen damit beschäftigen?
>
>Jörg Langer


< antworten >