Thema:
Re:Das ist einfach unprofessionell flat
Autor: deros
Datum:04.07.13 22:13
Antwort auf:Das ist einfach unprofessionell von Derrick

>Wenn man 400.000 Dollar verlangt, muss man ja schon mal nen Plan haben wie man mit 400.000 ein Spiel macht. Wenn dann aber auf einmal 3 Millionen zur Verfügung stehen, sollte man ein Spiel planen das 3 Millionen kostet und nicht weitaus mehr.

Videospielentwicklungen lassen sich nicht auf den Cent planen. Man kann nie wissen, was passiert oder ob die Entwicklung problemfrei abläuft -- erst Recht nicht, wenn man nicht vor hat ein Fliessbandprodukt abzuliefern. Das Spiele verschoben werden, ist alltäglich. Der einzige Unterschied ist in diesem Fall, dass wir sämtliche Entwicklungen live mitbekommen und der Titel nicht erst angekündigt wurde als bereits ein Release in Griffweite ist.

Der ursprüngliche Plan und das letztendlich entstandene Spiel haben nichts mehr miteinander gemein. Für 300.000 wollte man ein kleines iOS-Spiel entwerfen, welches auch auf dem PC läuft. Nachdem ganzen Hype und dem Übertreffen der Summe um ein Vielfaches war man fast schon dazu gezwungen die Ambitionen deutlich hochzufahren, schliesslich machte man plötzlich nicht mehr nur ein Spiel für wenige Fans, sondern einen Titel auf welchem die ganze Welt mit Spannung blickt. Dass sie ihre eigenen Mittel als zusätzliche Finanzierungsquellen dafür einbringen, ist doch völlig legitim und der Backer profitiert letztendlich von einem besseren Produkt.

>Vielleicht sollten Schafer und Co. mal weniger Zeit und Geld in lustige Filmchen über sich selbst investieren und mal nen guten Project Manager engagieren der dafür sorgt das Zeitpläne im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel eingehalten werden.


Die Dokumentation, die nicht von Double Fine stammt sondern von 2 Player Productions, war von der ersten Sekunde ein elementarer Bestandteil des Projekts. Ein Viertel des Geldes war und ist für die Doku bestimmt. Das war immer klar. Würde man dieses Geld in das Spiel stecken, statt in die Dokumentation, würde man genauso sein Versprechen brechen als wenn man das Spiel nicht vervollständigen würde.

Im Gegenteil sogar. Wie Schafer selbst im Pitch-Video sagte:
"So, what's going to happen? No one can say for sure. But here's my promise to you: Either the game will be great, or it will be a spectacular failure caught on camera for all to see. Either way, you win."

Zu dokumentieren, wie ein Spiel entsteht und welche Schwierigkeiten eine Produktion durchläuft, war immer ein absolut zentraler Teil des Projekts. Wenn dir das nicht gefällt ist das schön und gut, aber es wurde nie anders verkauft. Genauso wenig hat man versprochen, dass die Entwicklung problemfrei abläuft -- das kann man schlicht und einfach nie ausschliessen. Nun Double Fine allerdings vorzuwerfen, dass sie genau das machen und ehrlich ihre Produktion zeigen, ist ein wenig absurd.

>Gott bewahre da kommt am Ende nur was mittelmäßiges raus. Denn wer sich so viel Zeit lässt und dabei auch große Töne spuckt, schürt natürlich erst recht die Erwartungshaltungen.

2 Jahre ist jetzt wirklich keine lange Zeit...


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