Thema:
Re:Story-Diskussion (Full Spoiler!) flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:06.09.15 15:29
Antwort auf:Story-Diskussion (Full Spoiler!) von tHE rEAL bRONCO 2ND

>Die Story von Until Dawn hat mich schlussendlich dann doch schon ziemlich enttäuscht. Gut, Genre-Konventionen werden erzähltechnisch gut bedient und inszenatorisch leistet Supermassive Games einen guten Job.
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>Drei Dinge finde ich persönlich irritierend/störend:
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>Until Dawn möchte am liebsten jedes Subgenre bedienen. Ein Freak aus den eigenen Reihen hat es auf "befreundete" Teenager abgesehen (Scream), ein bewaffneter Irrer mit Maske macht Jagd auf seine Opfer in abgefuckten Locations (Texas Chainsaw Massacre), eine Prise Übernatürliches (The Ring), hinzu kommen noch ein bisschen Torture Porn (Saw) und noch jede Menge anderer Reminiszenzen an diverse Horrorklassiker. Gerade nach den ersten beiden Dritteln war mir das zu viel und hat mich langsam aber stetig das Interesse verlieren lassen.
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>Die Vorhersehbarkeit der Handlung. Meine Fresse, das war ja wohl selbst für dieses Horror-Subgenre zu plump. Ich hatte ja weiter unten schon geschrieben, dass ich bereits am Anfang wusste, wie Until Dawn ausgeht. Genauer: Nach dem Intro als Sam vor der Seilbahn ankommt. Josh (viel zu offensichtlich gecastet und geschrieben) konnte den Tod seiner Schwestern nicht überwinden und wollte sich an den Schuldigen rächen. Hannah und/oder Beth (bereits ein Blick auf das Totem-System genügt -> paranormal) sind zwar tot, kommen aber aufgrund eines übernatürlichen Phänomens zurück und rächen sich an ihren Mördern. Und was war? Genau das. Und nix anderes. Das war sehr enttäuschend. Dass man sieht wie Josh seine Tricks abgezogen hat, fand ich dann aber sehr cool gemacht.
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>Und drittens: Das Entscheidungssystem. Prinzipiell sehr geil gemacht, kann ich nicht ganz abschätzen, inwiefern sich einzelne Durchgänge von anderen unterscheiden. Schlecht finde ich eigentlich nur, dass am Ende - im unspektakulären Finale in der Lodge - die Chance, all seine Charaktere zu verlieren, deutlich zu hoch ist. Für was kann ich die traditionelle Steuerung aktivieren wenn Mikes Leben durch den Bewegungssensor entschieden wird? Eine (in meinen Augen richtige) Entscheidung hat gleich zwei Charaktere dahingerafft. Ich habe vorher super gespielt, keinen einzigen Protagonisten verloren und dennoch starben dann Ashley, Emily, Jessica und Mike - als der Abspann lief und man die Zeitpunkte des Todes sah, starben alle kurz vor sieben Uhr morgens.
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>Das war schon ziemlich unbefriedigend. Viele Entscheidungen im Verlauf der ersten 9 1/2 Kapitel konnten irgendwie ausgebügelt werden oder hatten keine drastischen Konsequenzen. Ob Matt (?) springt und Emily in den Tod fallen lässt - egal. Beide überleben. Selbst kleinere Fehler in den Quicktime Events machen kaum etwas aus. Bis auf den Typen mit dem Flammenwerfer - keine Ahnung ob er sterben muss oder nicht. Ich habe vielleicht drei falsche Tasten im ganzen Spiel gedrückt (ohne Konsequenzen) und zweimal mit dem Motion Sensor versagt (-> drei Tote). Gefällt mir nicht, da die Erkennung VIEL zu sensibel ist. Ich habe mich nicht bewegt (ich habe eine ruhige Hand), es hat immer geklappt bis auf jene beiden Momente.


Eigenlob stinkt ;)
Ich habe nicht einmal verwackelt. Liegt also nicht am Spiel :)


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