Thema:
Re:Survival Games - Wer erklärts mir? flat
Autor: Slochy
Datum:20.06.16 23:56
Antwort auf:Re:Survival Games - Wer erklärts mir? von HomiSite

>>Und daran hat sich bis heute eigentlich nichts geändert. Ich zock's jetzt wegen der glorreichen 0.60er wieder vermehrt und bin im Grunde genommen immer noch fassungslos darüber, dass es in all den vier Jahren seit Erscheinen der Mod kein "Trittbrettfahrer" auch nur im Ansatz hinbekommen hat, diese Art von Thrill bei der Interaktion mit anderen Spielern zu verfolgen bzw. hinzukriegen. [...]
>
>Haben all die "Klone" andere Prioritäten gesetzt?


Ja, Crafting halt. Ob ARK, Rust oder H1Z1, überall ist der Crafting-Basenbau-Aspekt im Fokus. Man baut eine dicke Basis, stopft sie voll mit Loot, und schon isses völlig schnuppe, ob man drauf geht oder nicht. Denn...

>Ob es nur an der Chernarus-Karte liegt, kann ich mir kaum vorstellen.

...man ist in Windeseile wieder im eigenen Lager, um sich neu auszurüsten, die Maps sind schließlich gemeinhin nicht annähernd so groß wie Chernarus. Dazu mangelt es an charismatischen Landmarks, die Maps vieler anderer Survival Spiele sind meist nur Mittel zum Zweck, Kulissen ohne Seele. In DayZ? Da geht einem schon der Kackstift, wenn man den Sniper-Hügel in Stary Sobor am Horizont auftauchen sieht, die Brücke nach Vybor überquert oder die Veresnik Military Base betritt.

Die gesamte, neu gepimpte Map ist von einer spektakulären Kohärenz geprägt, in der sich vermeintlich ruhige und adrenalinschwangere Szenerien die Klinke in die Hand geben. Selbst nach tausenden Stunden ist hier nicht der Lack ab, jedes noch so kleine Kaff oder Zeltlager im Nirgendwo kann plötzlich eine neue Geschichte schreiben, die sich einbrennt. So wie es vor vier Jahren das Krankenhausdach in Cherno geschafft hat, um mal meinen spannendsten Multiplayer-Zockmoment meines Lebens grob anzureißen.

DayZ ist...DayZ. Trotz seiner Macken unvergleichlich. Oder vielleicht sogar wegen. Sterben verboten.

>PS: Ist aber sehr peinlich, wie lahm die Standalone vorankommt. Ist nicht 0.6 das, was man vor mindestens einem Jahr erwartet hat?

Zweifellos. Der Fokus, der insbesondere in den letzten beiden Jahren gelegt wurde, wirkte schon gar wunderlich, und das Verstreichenlassen quasi aller vollmundigen Ankündigungen und Roadmaps hat das Vertrauen beim Großteil der Spielerschaft deutlich angekratzt - zu erkennen am rapiden Rückgang in der Spielerzahl.

0.60 mit der neuen Engine ist jetzt im Grunde genommen das erste fundamental-essentielle Update seit Release der Early Access und kann zum großen Scheitelpunkt in der weiteren Entwicklung werden. Dass die Fanbase den Glauben noch nicht verloren hat, zeigt zumindest der schlagartige Wieder-Anstieg von ~5000 Spielern Spitze/Tag auf aktuell ~25000.

Mit der nagelneuen Performance ist nun endlich eine vernünftige Basis gelegt, mit der in dieser Form echt niemand mehr gerechnet hat. Bliebe zu hoffen, dass es auf diesem Niveau in den nächsten Monaten weitergeht. Mit der Implementierung der Sound-Engine von Arma 3 für 0.61 steht, zumindest auf dem Papier, das nächste potentielle Knaller-Update schon vor der Tür.


< antworten >