Thema:
Secret of Mana - war noch nie so anstrengend! flat
Autor: Lester_Chaykin
Datum:08.04.17 17:40
Antwort auf:Durchgezockt No. 35 von wantan

Ich habe mal wieder Secret of Mana durchgespielt, dieses mal auf dem Raspberry und zum ersten mal auf englisch.


Auweia, da wird einem erst klar, dass sich Texter Claude Moyse wohl damals für den Rainer Brandt der Spiele-Texter gehalten hat.

Erstaunlich wieviele Witze da eingebaut wurden die im Original gar nicht vorkommen. Lindenstraße, Heino, alberne Reime und vieles wirkt wesentlich kindlicher als in der englischen Version.



Gespielt hab ich Secret of Mana irgendwann 1995 zum ersten mal, damals kam ich überhaupt nicht klar. Erfahrung, Magie, Rüstung mit verschiedenen Werten und vor allem Aufleveln waren neu für mich und das habe ich damals überhaupt nicht verstanden.

Durchgespielt habe ich das erst deutlich später, war wohl locker 1-2 Jahre danach.

Zuletzt habe ich es vor 10 Jahren ganz normal am Snes durchgespielt.


Aus heutiger Sicht ist mir aber schleierhaft, wie ich das je regulär durchspielen konnte.

Auf dem Raspberry kann man ja immer jederzeit speichern, habe es auf 800 Speicherungen gebracht. :) Und trotzdem hat mich das Spiel regelmäßig zur Weißglut getrieben.

Und zwar wegen der fürchterlichen Kämpfe, die nicht nur schwer, sondern viel zu oft einfach unfair sind.


Da ich das ja alles kannte, habe ich diesesmal von Anfang an ständig aufgelevelt, ich dachte so könnte man es mal "normal" spielen, und muss nicht so oft an Gegnern vorbeilaufen, weil einem die sonst in 15 Sekunden platt machen.

Zum Ende in der Mana-Festung war ich fast bei Level 60, was schon fast
lächerlich hoch ist, und trotzdem waren die Kämpfe wirklich zu KEINER Zeit zu einfach, zu oft kommt es vor, dass einem ein gewöhnlicher Gegner dann mit einem Schlag plötzlich 3/4 der Energie abzieht.


Anfangs ist es noch okay, gut Gegner haben übertrieben viel Energie und die Kämpfe sind relativ langsam, aber macht schon Spaß. Reindreschen, Waffe ab und zu aufladen, ganz nett.


Richtig anstrengend wird es aber spätestens nach dem Wald der vier Jahreszeiten, auf dem Weg zum Pilz-Dorf, ab da fangen die Gegner dann nicht nur an ständig Magie einzusetzen, sondern man kann sie mit normalen unaufgeladenen Angriffen gar nicht mehr treffen.  Das macht die Kämpfe so unglaublich langsam und zäh.


Etwas erträglicher wird es, sobald man den Zauber hat, mit dem man Gegnern MP klauen kann, was aber erst sehr spät der Fall ist,aber immerhin kann man die normalen Gegner dann ständig mit Magie bekämpfen.


Erstaunlich gut finde ich aber, wie präzise man das Kampf-Verhalten seiner KI-Freunde einstellen kann, das war schon recht fortschrittlich, leider bleiben diese aber zu oft irgendwo hängen.




Das Tolle an dem Spiel ist die umfangreiche Welt, Atmosphäre und die Musik.


Die Musik wenn man gegen Thanatos kämpft. WTF! Das klingt schon allein technisch unfassbar gut, da war man seiner Zeit voraus.

Die Dungeons selbst sind ja auch sehr simpel gestrickt und eigentlich passiert da, abgesehen davon, dass man ständig mit den unmöglichsten Gegner-Kombinationen zugespammt wird, recht wenig.


Da die Kämpfe den Schwerpunkt des Spiels ausmachen, und wenn ich für einen Moment meine Nostalgie-Brille abnehme, kann ich nicht anders, als zu sagen, dass Spiel  insgesamt einfach doch etwas überschätzt wird.


Aber ich kenn mich, in 1-2 Jahren hab ich das alles vergessen und ärge mich beim nächsten Durchspielen in 10 Jahren wieder wegen der Kämpfe. :-)


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