| Boku wa chiisai (PS2) |  |
Oder zu Deutsch: "Ich bin klein". 2002 nur in Japan erschienen, und auch da relativ unbekannt, aber in meinen Augen ein richtiges Kleinod.
Man spielt einen außerirdischen Däumling der Rasse "Petitmen", der während der Jagd auf Weltraumpiraten im Haus einer japanischen Durchschnittsfamilie notlandet. Dort begibt man sich inmitten von riesenhaften Möbeln und gigantischen Fluren in 3D-Jump'n'Run-Manier anhand von Hinweis-Fotos auf die Suche nach seinen verschollenen Kameraden, die einem dann jeweils ihre Fähigkeiten überlassen, so dass man irgendwann schießen, schwimmen, herumfahren, Elektrogeräte manipulieren, sich mit einem Greifhaken hochziehen und noch vieles Weiteres kann.
Gleichzeitig befindet man sich in einer Zeitschleife, sodass sich zuerst eine Stunde immer wiederholt. Mit jedem gefundenen Kollegen erweitert sich aber auch die Zeit um eine weitere Stunde, bis man schließlich einen ganzen Tag überdauert (und auch frei in der Zeit herumspringen kann). Währenddessen erlebt man nebenbei einen Ausschnitt aus dem Leben der Familienmitglieder (und muss aufpassen, nicht von ihnen zertreten zu werden).
In jedem Zimmer kann man auch mehrere Überwachungskameras aktivieren, über die man den menschlichen Bewohnern dann bequem aus dem heimischen Ufo bei ihrem Tun aus neuen Perspektiven zusehen kann. Hauptsächlich ist das Miterleben der Story optional, aber am Ende muss man gut aufgepasst haben, weil man hier auch einen wichtigen Hinweis für das finale Rätsel bekommt.
Steuerung und Kamera fühlen sich dezent angestaubt an und besonders die Kämpfe sind schon reichlich hakelig. Aber das Konzept ist einfach so gelungen und das Gefühl, dem Leben der Familie beizuwohnen, so charmant, dass das Spiel wahrlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Vielleicht kann auch irgendwann mal ein Indie das wirklich geniale Konzept wieder aufgreifen.
Hier noch ein Video:
[https://www.youtube.com/watch?v=O3WZ5XfxSKE]