Thema:
Ich gehe jeden Abend in Hyrule spazieren flat
Autor: Yann
Datum:11.05.17 17:17
Antwort auf:Zelda - Breath of the Wild - Thread Nr. 6 von Derrick

Einfach so zum Schauen, was so passiert. Das entspannt mich total, auch wenn ich zwischendurch einem Monster auf die Mütze geben muss. Dabei suche ich Schreine und verbessere Herzen und Ausdauer und ab und zu finde ich einen Krog. Ich habe Zelda schon immer so gespielt, dass ich versucht habe, vor dem finalen Bosskampf volle Ausrüstung zu bekommen, weil mir ehrlich gesagt die Kämpfe manchmal fast lästig sind und ich dann lieber voll ausgerüstet an die Sache dran gehe.

(Das gilt nicht für die 2D-Zeldas, diese Kämpfe habe ich wegen ihrer "Einfachheit" geliebt. Bei den 3D-Zeldas habe ich aber öfter mal Probleme mit der Kombination der Lauf-, Ziel- und Blocksteuerung mit den zwei Sticks und dens Buttons. Bei der Switch-Version ist es dann auch noch so, dass der Bogen bei Aktivierung immer nach links unten zeigt. Warum wird nicht automatisch gleich mal direkt in Richtung Gegner anvisiert? Dazu kommt noch die Anfälligkeit der Steuerung für fälschliche Duck- und Fernrohr-Aktivierung.)

Aber beim Schlendern zeigt das Spiel seine volle Genialität. Man entdeckt in klassischer Zelda-Manier immer neue Stellen, zu denen man noch hinlaufen will, wird abgelenkt, schaut sich andere Dinge an, verläuft sich, wartet wenn es regnet auf besseres Wetter, freut sich wenn die Sonne wieder scheint... Mir bringt diese entschleunigte Art des Videogamings nach einer kurzen Gewöhnungsphase einen Haufen Spaß.

Ein bisschen schade finde ich, dass das Radar, wenn man es auf Schreine einstellt, nicht die Laufrichtung anzeigt, in der der Schrein liegt. Gestern bin ich im Damsel-Wald rumgeirrt und habe den §$"&%-Schrein nicht gefunden.

Die musikalische Untermalung ist auch schwächer als in früheren Zeldas. Solche Ohrwürmer wie die Hymne des Sturms in der Mühle in OOT habe ich jedenfalls bisher noch nicht wahrgenommen.

Die Idee mit dem Haus Einrichten ist nett, aber da wäre im Stil von Animal Crossing noch viel mehr Potential drin gewesen.

Auf jeden Fall Kudos an Nintendo, dass sie den Arsch in der Hose hatten, ein bewährtes Spielsystem bei einem so wichtigen Titel annähernd komplett über den Haufen zu werfen und daraus trotzdem einen Volltreffer zu machen.

Zusammen mit der Schnelligkeit der Benutzeroberfläche, die zum Spielstart aus dem Standby keine 20 Sekunden braucht (und noch automatisch meinen TV anschaltet) hat mich die Switch dem iPad entrissen und zurück vor die Konsole geholt.

Bei dem Tempo, das ich in Sachen Storyplay an den Tag lege, schätze ich mal, dass ich rechtzeitig zu Super Mario Odyssey mit dem Spiel größtenteils durch bin.


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