Thema:
Re:Wertungen flat
Autor: token
Datum:28.07.17 12:36
Antwort auf:Re:Wertungen von Pfroebbel

>>>Teil 1 bekam ja vor allem wegen der veralteten und eingeschränkten online-Möglichkeiten haue. Wenn die M!s konsequent sind müssten sie das auch beim zweiten Teil wieder in Abzug bringen. Naja mal den Test abwarten.
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>>Ich kann nur für mich sagen, dass ich diese "Mängel" bei Splatoon klar für als spielspaßfördernd erachte.
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>>Ich finde den überschaubaren Content und die stiefmütterliche Voice-Chat-Behandlung gerade gut.
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>>Andere Shooter wie SW Battlefront und Battlefield 1 verlieren mich stets, wenn die ersten DLCs erscheinen und die Spiele immer größer und unübersichtlicher werden.
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>>Da ziehe ich die wenigen kleinen und perfekt ausbalancierten Level von Splatoon 2 deutlich vor. Weniger ist hier für mich tatsächlich mal mehr. Ich konnte aber auch schon die landläufige Content-Kritik bei SW Battlefront null nachvollziehen. Mal abgesehen von der fehlenden Kampagne.
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>Wenig Content als positiv anrechnen finde ich völlig seltsam.
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>Wer wenig Content toll findet dürfte wohl klar in der Minderheit sein.


Ich würde nicht davon ausgehen dass das so ist. Gerade im Hinblick auf MP begrüße ich persönlich überschaubare Tiefe, die Formel easy to learn, hard to master hat sich da in letzter Zeit immer wieder als kommerziell sehr erfolgreich erwiesen. Weil viele Leute eben weder Zeit noch Öcke haben sich in eine Wissenschaft einzuarbeiten, aber genau das der Trend der letzten Jahre war.
Dieser Arcadestyle war bei Games gar mal federführend, dann kam die Sequelities und bestehende Systeme wurden immer weiter aufgestockt, was vielen gefiel, aber zunehmend ein großes an einfachem Spaß interessiertes Publikum abtrieb.

Wenn Splatoon 2 etwa für den laufenden Modus Turf War nur zwei Maps anbietet und da rotiert, statt alle Maps gleichzeitig zu rotieren, dann gehört diese Überschaubarkeit halt auch klar zum Konzept. Das tut das Spiel nicht weil es zu wenige Spieler für mehr Arenen gäbe, sondern weil so jeder Spieler die Eigenheiten der Arenen nach paar Runden intus hat, und diese Eigenheiten sind überschaubar, verschaffen einem aber dennoch Vorteile.

Ich wage zu behaupten, dass Splatoon so erfolgreich ist liegt eben daran dass es einfach und überschaubar bleibt, die Fans dieses Spiels begreifen das denke ich klar als Mehrwert, und eben nicht als Kritikpunkt. Das ist jetzt auch mitunter ein Grund warum ich so auf Reviews Scheiße, die Reviewszene ist hier in ihren Bewertungsrastern so aufgestellt dass sie so eine Perspektive gar nicht einnehmen möchte, obwohl das für ein großes Publikum ganz klar eine Stärke markiert wird da abgewertet, selbst dann, wenn man anhand des Reviewtextes erkennt dass man mechanisch rein gar nichts zu kritisieren hat. Wenn so ein erfrischender Ansatz wie Splatoon der rund und glatt ist wie ein Babyarsch und einen komplett eigenen und erfrischenden Spielansatz mitbringt am Ende des Tages nicht mal mehr eine Prädikatsschwelle übersprungen bekommt, weiß ich schon ganz genau warum ich schon seit geraumer Zeit auf diese Wertungsszene scheiße und mir lieber ein eigenes Bild mache. Ich fühle mich da in meinen Interessen nicht mehr repräsentiert, und zudem halte ich diesen Ansatz der fehlenden Wertschätzung für hochgradig spaßigen Arcadekrempel für einen groben Irrtum, speziell wenn man eben Verkaufszahlen sieht und erkennt dass es dieses Publikum gibt, und dass dieses Publikum vor Begeisterung durch die Decke geht.


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