Thema:
Durch (No Spoilers) flat
Autor: Deadly Engineer
Datum:09.08.17 08:53
Antwort auf:Prey (PS4, One, PC) von Droog

Und ich fand es ganz hervorragend, wirklich schade dass das Spiel anscheinend ziemlich untergegangen ist.
Für mich ist es der geistige Nachfolger eines der besten Spiele aller Zeiten, System Shock 2, und vermutlich wäre es mit dem Titel System Shock 3 auch etwas besser gelaufen. Ich finde jedenfalls in diesem Titel vieles wieder was auch in Zelda BotW so gefeiert wurde. Auch Prey nimmt den Spieler ernst, kaut ihm nicht sofort die Lösung eines Rätsels vor, versteckt Hinweise auch mal in den Aufgabenbeschreibungen oder Texten die man im Spiel findet und lotst einen nicht mit Missionsmarkern ständig durch die Raumstation. Die gibt es zwar, meist ist aber nur der Zielpunkt markiert und den Weg dorthin muss man sich als Spieler selber suchen. Und wie in Zelda besteht das Spiel zu einem Großteil aus Erkundung, allerdings sind die Belohnungen in Prey viel befriedigender. Zum einen weil man immer interessante Details zur Geschichte und zum Hintergrund findet, oder auch die Umgebung teilweise viel erzählt, zum anderen weil Resourcen im Spiel nicht gerade üppig sind und das Spiel auch nicht belanglos leicht ist oder es irgendwann im Spiel wird. Es ist eine permanente Bedrohung gegeben und so freut man sich sogar über nutzlosen Müll den man findet weil man diesen in Crafting-Materialien umwandeln kann. So ist wirklich alles nützlich. Apropos Crafting: Selten habe ich so ein befriedigendes System in einem Videospiel gesehen. An allen Ecken stehen Recycler herum wo man den ganzen Müll den man findet hineinwerfen kann, was sogar komfortabel über einen einzigen Knopfdruck funktioniert. Dann drückt man einen Knopf an der Maschine und auf der anderen Seite purzeln die Crafting-Materialien mit viel Geklimper heraus wie aus einem einarmigen Banditen. Das hat wirklich jedes mal Spaß gemacht und wurde nie lästig.
Was imho auch besser ist als bei Zelda ist dass man die Fähigkeiten hier nach und nach über den Skill-Tree freischaltet und so Metroid-mäßig immer mehr Möglichkeiten hat die man Nutzen kann um Wege zu öffnen oder unzugängliche Stellen zu erreichen.
Toll ist auch das Leveldesign, geht teilweise so in die Richtung des ersten Bioshocks, nur in etwas moderner, und die Raumstation ist durchweg hervorragend designed und hat teilweise richtig coole Gebiete.
Dito das Gegnerdesign, zumindest was das spielerische betrifft. Optisch sind die Gegner leider eher langweilig und irgendwie generisch.
Zwei Dinge die ich bemängeln würde waren die unsäglichen Ladezeiten zwischen den Arealen was sich vor allem später im Spiel negativ bemerkbar macht wenn man alles schon abgegrast hat und einfach nur schnell von A nach B kommen will, und dass es  die Entwickler im Mittelteil des Spiels mit dem Gegneraufkommen etwas übertrieben haben. Dafür hat das Spiel aber über 30 Stunden hervorragend unterhalten und hatte nie Leerlauf. Dabei wäre Spielzeitmäßig noch Luft nach oben, waren noch so einige Nebenquests offen und Räume zu denen ich noch keinen Zugang gefunden habe.

Trotzdem den kleinen Macken ein unglaublich geiles Spiel, eine tolle Mischung aus System Shock, Half Life und Metroid.

10 von 10 hüpfenden Kaffeetassen und ganz heißer Goty-Anwärter für mich! Genau nach meinem Geschmack


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