Thema:
Until Dawn & The Witness flat
Autor: Yasai
Datum:12.08.17 11:57
Antwort auf:Durchgezockt No. 35 von wantan

Until Dawn
Hat mir überraschend viel Spaß gemacht. Die Spannung hat sich gemächlich aber gut aufgebaut und pegelte sich irgendwann auf einem hohen Niveau ein, so dass ich das Spiel in zwei ziemlich langen Sessions durchgespielt hab. Dass hier keiner der Charaktere einen Plot-Armor verpasst bekommt und man echt das Gefühl bekommt, jeder könnte einem durch eine falsche Entscheidung "hopps" gehen (was glaub ich generell auch so ist), tut so einem Spiel wirklich gut.

Die Story bleibt ziemlich standard, das Spiel lebt durch die Angst, Charaktere zu verlieren, die echt nicht zu verachtende Grafik, Kulisse und Inszenierung und die Bedeutung des Erkundens, dass darin einen praktischen Nutzen verpasst bekommen hat, dass es einem helfen kann, die Charaktere durchzubringen. Das Schmetterlings-Menü fand ich gut, da es einem hilft, einen Überblick über seine Entscheidungen und die möglichen Konsequenzen zu behalten. Die Plotholes halten sich in Grenzen, soweit ich das nach einmaligem Durchspielen sagen kann.

Die Charaktere entwickelten sich bei mir von größtenteils nervig zu ok bis dann doch im Einzelfall ziemlich unterhaltsam (hauptsächlich Emily). Auch wenn mir die Charaktere größtenteils am Allerwertesten vorbei gingen, so wollte ich doch alle durchbringen. Somit war ihre Darstellung (den Beginn mal ausgenommen) meinem Spielspaß nicht abträglich. Die englische Sprachausgabe ist sehr gut und erfüllt ihren Zweck hervorragend wie ich finde.

Werds wohl im Oktober nochmal durchspielen.


The Witness
Bin hin und hergerissen bei dem Spiel. Das Erkunden der Insel und das Erforschen der Rätsel hatte einen Großteil meiner Spielzeit etwas fast magisches. Die Freiheit, ein Rätsel mal hintenanzustellen, wenn man festhing und einfach wieder auf Erkundung zu gehen ist eine tolle und wie man dann merkt auch sinnvolle Designentscheidung. Das Hinzulernen von Regeln ist bis zu einem gewissen Grad auch sehr belohnend. Leider wird es im letzten Drittel zwangsläufig linearer und man lernt auch kaum noch etwas hinzu, wodurch das Spiel IMO einiges an seinem Zauber verliert. Zu guter Letzt war das Ende dann auch noch eine riesen Enttäuschung für mich.

Ich werde wohl noch versuchen, herauszufinden, was die letzte Challenge ist und das Spiel in den nächsten Wochen immer wieder mal anschmeißen. Vielleicht ändert sich ja dann meine Meinung nochmal, sollte dort irgendwo ein true ending versteckt sein. Klingt jetzt eigentlich zu negativ, ich hatte lange Spaß mit dem Spiel, leider baute es irgendwann ab und ich hätte mir von der Open-World als Verpackung für die Rätseleien etwas mehr Backgroundstory (und sei es erst am Ende) gewünscht, auch wenn die Welt selbst oft wirklich erstaunlich raffiniert konzipiert ist :)


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