Thema:
Re:Dice zu den Lootboxen flat
Autor: spinatihero
Datum:13.10.17 10:45
Antwort auf:Re:Dice zu den Lootboxen von Pezking

>Warum auch? Wir wissen immer noch nicht, wieviel "Grind" notwendig sein wird, um den ganzen Kram im Spiel freizuschalten.

Da ging es doch in BF2 nie drum. Die große Kritik ist doch bei der Beta das P2W machbar ist, nicht den ganzen Kram freizuschalten. Das Freischalten ist, sofern ich Dice richtig interpretiere, ja auch mit dem Fortschritt des Levels verbunden. Wie also in BF1, das ich jeden Level Waffen und Cards in der Grundform freischalten kann. Wenn sie das craften in die Vollversion übernehmen, kann ich Karten, die meinem Spielstil nicht entsprechen, zerstören und mit dem Material auch Wunschkarten craften. Die Gegner argumentierten ja, man nehme 100 Euro, kauft Crates, und hat dann die Möglichkeit auf die sehr starken Level 5 Karten. Nun sagt Dice, Level 5 Karten sind nicht in kaufbaren Packs und auch gar nicht ohne den nötigen Spieler Level einsetzbar, was auch für andere Karten gilt.

Um den Grind geht es hier auch nicht, schließlich finden sich die Mechaniken im Multiplayer Modus, und der ist ja Dice typisch so oder so an Erfahrungspunkte gekoppelt. Um das Balancing hin zu bekommen wird jeder ohne Crates eine Grundausrüstung der Waffen und Star Cards bekommen. Diese variieren zum Ende dann aber in ihrer Stärke.

>Und nach wie vor das wichtigste Argument gegen Loot Crates: Sie bieten NULL Vorteile für den Spieler. Außer, jemand hat Bock auf Pay-to-Win und die nötige Kohle dafür übrig - was aber halt kacke für alle anderen ist.

P2W ist nach diesem System schwierig. Und klar bieten Loot Crates hier Vorteile, alle erscheinenden DLC sind für alle kostenlos. Das war der größte Kritikpunkt bei Teil 1, der Preis für zusätzliche Inhalte. Ob dieses Crate System die Kosten deckt, und ob EA ähnlich viel DLC nachschiebt wie bei dem ersten Teil, bleibt sicher abzuwarten. Ansonsten ziehe ich diese Lösung jeden Season Pass bei Multiplayer Spielen vor, weil jeder Zugang zu neuen Maps hat und die Spieleranzahl nicht unnötig künstlich verteilt und verkleinert wird. Bei CoD verzichte ich nun komplett auf DOC, nicht weil ich nicht bereit wäre zu zahlen, sondern weil die Maps zum größten Teil nur von richtigen Fans gekauft werden, die dementsprechend viel Zeit investieren und deutlich besser sind als ich Durchschnittsspieler CoD Spieler.

>Die ganzen Beschwichtigungen kann man auch anders lesen: Wer Echtgeld für Loot Crates ausgibt, ist ein Depp, weil es ihm eh keine nennenswerten Vorteile verschafft. Auch das wäre wiederum ein Dickmove vom Hersteller.

Inwiefern muss es immer Vorteile geben? In Overwatch sind viele bereit Geld für kosmetische Sachen zu zahlen, in GTA Online sitzt der Geldbeutel auch locker. Letztes Jahr hieß es allein GTA Online hat eine halbe Milliarde Umsatz durch Microtransaktionen erzielt. Der Modus ist weiter sehr beliebt und wird regelmäßig mit kostenlosen Inhalten genutzt. Wenn also alle was davon haben, weil einige gerne eine Skin für Overwatch oder ein neues Auto in GTA Online haben wollen, finde ich da nichts dummes dran.

>Und selbst wenn Loot Crates nur kosmetische Items enthalten, bringen sie auch da ein dämliches Glücksspielelement rein, was einem potentiell auch mal unnötig viel Kohle aus der Tasche ziehen kann, bis man endlich auf z.B. das Wunschkostüm stößt.

Es bleibt in dem Fall komplett optional, und auch hier: Wenn das System dazu genutzt wird kostenlose Zusatzinhalte zu generieren, ist es dann verwerflich? Vor allem dann, wenn ich kosmetische Sachen auch ohne Kosten erspielen kann?

>Man kann es drehen und wenden wie man will: Keine Loot Crates > die Anwesenheit von Loot Crates. Es hat für uns Spieler keinerlei Nachteile, wenn wir den Kram so lautstark wie möglich schlecht reden.

Das ist halt eben sehr kurz gedacht und muss von Fall zu Fall entschieden werden. Mir sind sie lieber als kostenpflichtige Maps und Zusatzinhalte. Bei Single Player Spielen hält sich meine Empörung auch in Grenzen, wenn ich nicht genötigt werde sie zu kaufen weil das Spiel ohne nicht zu schaffen ist. Der wichtigste Aspekt ist und bleibt der Entwickler wie Publisher, an Battlefront 2 arbeiten 3 Teams, bei Destiny waren 3 Teams eingebunden, CoD wird seit Jahren von 2 Teams gestemmt. Das sind hohe Kosten, dagegen sind Preise für Vollpreistitel nicht gestiegen. Im Gaf gibt es dazu auch wieder einen Artikel was heute allein die Produktion eines AA Indie Titel allein an Kosten verschlingt. Auch die Maniac hat bereits vor einiger Zeit in der letzten Konsolen Generation berichtet dass durch immer mehr Spielen am Markt, immer höheren Entwicklungskosten durch die Komponente HD und damit verbunden immer mehr Gefahr pleite zu gehen der Markt kippen kann. Für mich als Spieler hätte es große Nachteile, wenn Publisher wie Bethesda aufgrund 3 finanzielle Flops in Folge ein Arkane Studio dicht machen muss, auch EA wird mit Titanfall 2 und Mass Effect Andromeda nicht Unmengen Geld verdient haben. Wenn Lootboxen optional sind, Entwickler absichern können und auch innovativere Ideen mitfinanzieren, sehe ich da nur Vorteile. Verschont von diesen Sachen werden wir eh auf keinen Fall, aber vielleicht traut sich ein Publisher demnächst 2 Versionen zu veröffentlichen. Eine für 60 Euro mit Lootboxen, eine für 100 Euro ohne Lootboxen aber alle Zusatzinhalte kostenlos. Die Reaktion im Gaf fände ich spannend.


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