Thema:
Re:Guter Ansatz flat
Autor: JPS
Datum:13.11.17 11:37
Antwort auf:Guter Ansatz von spinatihero

>>Kauft kein Shadow of War oder Star Wars Battlefront II und hört auf Euch Ausreden auszudenken, warum es in Ordnung ist in Overwatch das Spiel durch den Kauf von Lootboxen zu unterstützen!
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>Ich finde es super wenn Menschen eine klare Meinung zu solchen Zusatzinhalten hinter einer Paywall haben. Da habe ich Dich falsch eingeschätzt, dachte bisher Du seist jemand der auch Amiibos kauft. Finde ich gut, leider habe ich nicht die Stärke allen Verlockungen zu entgehen.


Ich habe kein Problem mit DLC, im Extremfall noch nicht einmal wenn der Inhalt gezielt herausgeschnitten wurde, da DLC einen klaren, einmaligen, gedeckelten Preis hat und man vorher genau einschätzen kann was man für sein Geld bekommt.

Im Zweifelsfall, wenn man mit der Art oder möglichen Kürzungen des Hauptspiels nicht einverstanden ist, kann man bei DLC einfach mit dem Kauf warten bis Hauptspiel + DLC bei einem Preis angekommen ist, der realistisch ist und zu den eigenen Vorstellungen passt.

Negativ empfinde ich DLC dann, wenn er mir während des Spiels immer wieder in Form von Werbung aufgedrängt wird ("Du kommst hier nicht rein! Kauf den DLC.").

Anders ist das bei Lootboxen und Microtransactions. Hier kann der Hersteller im Hintergrund nicht nachvollziehbare Stellschrauben stellen um das Verhältnis zwischen Grind und Pay beliebig einzustellen und dies auch durch Updates oder bei Online-Spielen in Echtzeit so optimieren, dass sein Gewinn maximiert wird. Da es genügend (aus meiner Sicht) dumme User gibt, wird der daraus entstehende Grindbedarf zwangsläufig höher ausfallen als er dem optimalen Spielgefühl förderlich ist.

Einschätzen kann ich das weder durch Reviews (wo für die Tester die Stellschrauben angepasst werden können und Gratis-Ingame-Währung vergeben wird) noch durch Erfahrungsberichte von Leuten die selbst schon an einem Punkt angelangt sind, an dem sie es sich zumindest teilweise schönreden müssen. Durch die jederzeit änderbaren Stellschrauben wäre das auch nur eine Momentaufnahme.

Ein weiterer Punkt ist, dass Lootboxen und Microtransactions und die Art in der einem diese aufgedrängt und präsentiert werden ein Immersionskiller sind. Selbst wenn ich sie ignoriere (was wie oben beschrieben in der Regel zu Grind führt) werde ich von der Werbung belästigt - und ich zahle nicht für ein Spiel, dass mich als Dank mit Werbung bewirft.

Ich habe das auch nicht aus einem Bauchgefühl oder aus einer Ablehnung von allem Neuen heraus entschieden, sondern selbst Hearthstone, Overwatch und Pokemon Go gespielt und alle Spiele aus diesem Grund (Kosten stehen in keinem Verhältnis zur Gegenleistung) abgebrochen. Daraus habe ich gelernt und weiß nun, dass ich solche Spiele nicht mehr spielen und unterstützen möchte.

Um auf Amiibos zurückzukommen. Diese fallen wenn dann unter DLC, da sie einen gedeckelten, einmaligen Preis haben. Ich kaufe sie aber nicht wegen der Inhalte, die sie freischalten, sondern wegen der eigentlichen Figuren.

Ich hatte auch noch kein Spiel, bei dem ich das Gefühl hatte, dass die Amiibos irgendwas sinnvolles bringen. Angeblich ist das bei Metroid 3DS der Fall, das habe ich aber noch nicht gespielt und kann es nicht einschätzen. Bei Zelda machen sie anfangs die Progression kaputt und sind später minderwertig und bei Mario Odyssey spart man sich damit lächerliche 50 Münzen für eine Anfrage bei Hilfe-Toad und bekommt ein paar Kostüme, die damit eine Belohnung vorwegnehmen, die man später im Spiel gut zur Auflockerung brauchen könnte. Für einen erfahrenen Spieler ist das alles unnötiger Quatsch - und nicht weil ich stattdessen grinden kann, sondern weil es die Spiele noch leichter macht als sie es ohnehin schon sind.

Wenn Du das ernsthaft mit Lootboxen und Microtransactions vergleichst, fällt das für mich unter das angesprochene Schönreden dieser Glücksspiel- und Suchtmechanismen.


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