Thema:
Das ist Quatsch. flat
Autor: Pezking
Datum:19.11.17 10:36
Antwort auf:Das sagst du nur, weil du schon extra Geld reingesteckth von K!M

Normalerweise hätte ich unaufgeregt und desinteressiert die Finger von dem Spiel gelassen, weil mich Micropayments spontan erst einmal abschrecken.

Aber so ein riesiger, perfekt inszenierter Star-Wars-Online-Baller-Spielplatz ist so ziemlich genau das perfekte Videospiel, das ich mir als Kind vor 25, 30 Jahren gewünscht hätte.

Deshalb wollte ich mir vor zwei Jahren selbst ein Bild vom ersten Battlefront machen, obwohl ich zuvor Online-Shooter nie mochte. Und deshalb wollte ich mir jetzt auch ein eigenes Bild vom zweiten Teil machen, obwohl ich Microtransaktionen doof finde.

Ich habe mir dann dieses Starter Paket für 15 Euro gekauft. Weil ich hier grundsätzlich mal selbst erfahren wollte, ob sich das Spiel damit eher wie P2W anfühlt oder ob man den Leuten eher Geld für weitgehend bedeutungslose MT-Items aus der Tasche zieht. Ersteres hätte bedeutet, dass ich fortan Onlinespielen mit Micropayments grundsätzlich aus dem Weg gehe, denn P2W finde ich scheiße. Erfreulicherweise hat sich für mich jedoch die zweite Variante als eher zutreffend erwiesen: In den Lootboxen ist nichts, was man wirklich braucht, um mit BF2 Spaß haben zu können und im Spiel erfolgreich unterwegs zu sein.

Analog zu Shadow of War bin ich deshalb vorerst zu dem Schluss gekommen, dass man mit Spielen, die Micropayments anbieten, auch ohne Tätigen von Microtransaktionen genauso viel Spaß haben kann wie früher.

Ähnlich wie es vor zehn, zwölf Jahren beim Aufkommen von DLCs war: Damals haben auch viele befürchtet, dass fortan nur noch halbfertige Spiele ausgeliefert werden und man sich extra herausgenommene Teile nachträglich dazukaufen muss. Auch das hat sich in der Praxis nicht bestätigt: Mir ist bis heute noch kein DLC untergekommen (vielleicht mit Ausnahme von Javik in Mass Effect 3), den ich als wirklich essentiell und unbedingt zum Hauptspiel gehörig erachtet hätte. Und ich hatte nie das Gefühl, plötzlich ab Werk weniger Spiel als früher geliefert zu bekommen.

Kurz: Microtransaktionen bedeuten nicht automatisch P2W. Sie erwecken nur natürlich gerne diesen Anschein, um Leute zum Kauf zu bewegen. Die MT-Ideallinie für die Hersteller lautet: MT-Käufer fühlen sich bevorteilt und MK-Verweigerer gleichzeitig nicht benachteiligt.

Somit sind MT-Käufer eigentlich immer ausgenutzte Opfer, die weniger geliefert bekommen als sie sich erhoffen. Weil die Hersteller die Non-MTler natürlich nicht vergraulen wollen.

Natürlich ist allein das schon schäbig von den Herstellern, und ich kann verstehen, dass manchen Leuten hier die reine MT-Verweigerung nicht reicht und sie solche Spiele lieber überhaupt nicht kaufen wollen.


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