Thema:
Quantum Break - Ein Quantum Rost flat
Autor: elementalMaster
Datum:04.12.17 14:03
Antwort auf:Durchgezockt No. 35 von wantan

Zja mit dem Game hatte Remedy sich ja echt viel vorgenommen - "The Future of Gaming", "Revolutionize Entertainment"… Auch wenn das Game nicht schlecht geworden ist, hat man sich da wohl ein bisschen viel vorgenommen. Mich hat das marktschreierische TVTVTV damals mächtig abgeturnt und die Familienszene am idyllischen Gartenzaun, die beim Reveal aus der "TV Show" gezeigt wurde, hat dazu nur noch beigetragen. Wie ich jetzt weiß, hatte das aber auch mit dem fertigen Dings gar nix zu tun, vermutlich hatten sie zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht gedreht und haben dann schnell "irgendwas" gemacht, um das Konzept zu verdeutlichen… mit zweifelhaftem Erfolg ;)

Bei mir war die Skepsis jedenfalls groß, denn interaktives TV wurde schon oft probiert und scheitert einfach daran, dass es nicht allzu sehr in die Tiefe gehen kann, weil man sonst so viele Verzweigungen in den Handlungssträngen hätte, dass man das zehn- oder hundertfache der eigentlichen Lauflänge produzieren müsste. Und das lohnt irgendwie nicht.

So war ja auch bei Quantum Break die "Serie" (wie viel ist das eigentlich ingesamt? 3-4 Stunden ?) ziemlich belanglos und hat sich überwiegend mit Nebencharakteren beschäftigt - es wurde also eher nur die Welt des Spiels etwas mehr vertieft, aber wirklich mitgefiebert habe ich nie.

Das Spiel selbst sah auf der Xbox One X sehr schick aus fand ich, und die Levels mit der eingefrorenen Zeit hatten echt sehr coole und innovative Visuals. Leider diente das dann ja nur mittelmäßigen Geschicklichkeitspassagen. Bei den Shooter-Parts hatte ich schon gedacht, dass die recht geil sein würden, weil ich sowohl Max Payne als auch Alan Wake (inkls American Nightmare) sehr gerne gespielt habe. Das sind ja auch keine typischen Deckungsshooter, sondern man ist immer in Bewegung und freut sich, mit der superdirekten Steuerung coole Action zu machen.

Das hat nur leider in Quantum Break für mich nicht wirklich funktioniert. Klar, die Standardgegner mit den übermächtigen Skills abzufrühstücken, war schon unterhaltsam. Wenn dann aber die härteren Gegner anrücken, hab ich irgendwie keinen Flow hinbekommen. Was ich vorhatte und was dann passiert ist, hatte selten etwas miteinander zu tun ;)
Nun ja vielleicht lag das an mangelnden Skillz meinerseits, aber das Game hat mich auch nicht motiviert, mich da groß einzuarbeiten. Alles war super linear und die "Zeit-Puzzles" am Rande der Lächerlichkeit. Wie komme ich auf einen Vorsprung in 3 Metern Höhe? Klar, ich drehe die Zeit zurück, weil irgendwann mal ein paar Graffitti-Sprayer da ein Geräust aufgebaut hatten, dass ich dann hochklettern kann. Lol.

Gut, ich habe eh oft Probleme mit Zeitmanipulation in Games, vielleicht ist das einfach nicht meins. Insgesamt hatte ich mit dem Spiel schon Spaß, aber auch einigen Frust, und das Experiment mit der "TV-Serie" ging für meinen Geschmack gar nicht auf.

Ich gebe 6/10 quantenmechanische Plotrefraktionen

Gruß eM


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