Thema:
Das ist die Singleplayer AAA Benchmark für VR flat
Autor: token
Datum:31.03.18 01:16
Antwort auf:Lone Echo [VR|Rift] von Zyn

Ey keine Ahnung warum das so lange gebraucht hat, war geraume Zeit VR-Müde und hab das jetzt mal wieder rausgekramt, umso geiler mit so einem Kaliber wieder einzusteigen.

Ich hab ja selbst Adr1ft in VR durchgezockt, weil mich so ein Weltraumszenario eh schockt, und war schon da ganz angetan, aber Lone Echo ist da mal eine ganz andere Hausnummer und genau genommen für mich bislang auch gleich DER SP-Showcase schlechthin.

Das Spiel ist zum einen von den Produktionswerten sehr hochwertig, richtig gute Synchro, interessante Geschichte, geile Grafik, aber vor allem ist es total versiert im Hinblick auf alle denkbaren Mechaniken innerhalb des Mediums.
Wie es die ganzen VR-Eigenheiten mit Bravour löst ist einfach formidabel, alles passt, Bewegung im Raum natürlich dankbar mit Greifen und sich durchschubsen dank Schwerelosigkeit, aber das muss man erstmal so hinkriegen, auch den Feinschliff in weiteren Details. Feine Schubdüsen an den Handgelenken wo man mit den Armen die Richtungen steuert, dann die starke Düse, wo aber der Blick die Richtung vorgibt, das geht instant in intuitive Steuerung über und funktioniert 1A und macht Spaß.

Auch weitere Interfaceideen, man hat ja in Bridge Crew schon gesehen wie mächtig und flexibel Interfaces in VR durch das reine Fingerpointing sein können. Das Problem hierbei ist nur, da fehlt einfach das Feedback weil man in der Luft hantiert. Jetzt hat Lone Echo diverse Pointing-Auslöser, und die Pointingauslöser mit denen man seine eigenen Fähigkeiten triggert sind hier mit einer simplen Idee versehen die so geil funktioniert und so einfach, aber auch genial ist und die ich so glaube ich noch nicht in einem Spiel gesehen habe. Und zwar sind die Auslöser am eigenen Körper, da hat man dann zum einen das Feedback und auch klare Punkte, das  ist extrem immersiv aber auch funktional astrein. Das war dann auch wieder so einer dieser speziellen VR-Momente wo ich etwa in einer dunklen Umgebung bin, mich umsehe, und dann ohne nachzudenken mit dem Zeigefinger auf meine rechte Schläfe drücke und die Taschenlampe an meinem Kopf anspringt. So geil! Das ist wirklich extrem clever. Auch sonst ist das alles total gut gelöst und fühlt sich sofort sehr natürlich an, wie man Infodisplays rausziehen und im Raum verankern kann, in diesen scrollt, Sachen greift, Hologramme dreht, sich irgendwo fest hält, alles flüssig und intuitiv und sauber. Da ist endlich mal so durchgehender Schliff drin den man in VR oftmals vermisst und diverse Kontrollen oftmals fischig, aufgesetzt oder nicht zu Ende gedacht wirken.
Auch mit so lustigen Eigenheiten, natürlich musste ich der Astronautin an Bord direkt an die Brüste greifen, wie sie dann leicht entnervt die Hände wieder wegwischt :)

Spielerisch hat man halt die Kampagne, und darin dann streng genommen VR-Minispiele, ähnlich wie bei Batman VR, aber auch das sehr natürlich in die Kampagne eingewoben, so dass das alles gut rein passt, Sinn ergibt, nichts aufgesetzt wirkt und nebenbei auch gut unterhält.
Und vor allem, man ist im Weltraum!11

Wirklich schade dass das Oculus-Exklusiv ist, das sollte jeder VR-Fan mal gezockt haben und vor allem sollte sich das hier jeder VR-Entwickler mal intensiv anschauen. Lone Echo ist tatsächlich so ein Spiel wie man es sich so vorgestellt hatte bevor VR herauskam und wie man sie dann doch nicht bekommen hat. Man sieht hier auch schon gut wie viel man innerhalb kurzer Zeit dazu gelernt hat wenn man dieses Interface und die Einbindung des Spielers mit den ersten Gehversuchen vergleicht. Es zeigt entsprechend auch riesige Potenziale für derartige Spiele, wobei man fürchte ich auf eine weitere Entwicklung dieses Kalibers noch lange warten werden muss.


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