Thema:
SotC: Mein erster Wertungs-Motzer ;-) flat
Autor: gameplan
Datum:31.01.06 11:03

Hallo,

erinnere ich mich recht, haben wir das M!-Forum Mitte der 90er-Jahre gegründet; seitdem lese ich mehr oder weniger belustigt die Diskusionen über Heft- und Wertungskompetenz von Man!ac und Konkurrenz.  

Bislang enthielt ich mich eigener Kommentare zu bestimmten %-Wertungen und Review-Noten, aber jetzt langt's: Ein lahmer, aufgeblasener Schmarrn wie "King Kong", der schon in der Woche des Erscheinens keinen Menschen mehr interessiert, wird mit 86% gelobt, dafür bekommt das rundum tadellose, klar Spieldesign von Shadow of the Colossus nun 77% ???

Und dann wieder dieses "Kunst"-Gelaber, das M! in letzter Zeit bei Titeln zückt, die weder Söldner, noch Rennautos enthalten. Wo - bitteschön - hat sich "Shadow of the Colossus" denn "verkünstelt"? Klarer und unprätentiöser kann man ein Action-Spiel doch kaum noch designen. Statt Kunstanspruch sehe ich lediglich eine halbwegs naturalistische Grafik und ein Spielprinzip das ohne kompliziertes Drumherum, Pseudo-Features und Möchtegern-Innovationen auskommt & ganz einfach funktioniert, ohne zu frusten oder zu langweilen.

"Unterm Strich ist's der selbe Brei" - korrekt Robert, das haben gute Action-Spiele von Tetris bis Populous, von Beatmania bis Donkey Konga gemeinsam; und eigentlich auch Renn-, Prügel- und ...sagen wir mal... Golf-Spiele. Wäre ja auch schlimm, wenn sich mit jedem Level oder Spielabschnitt Prinzip, Aufgabenstellung und Steuerung ändern.

Wenn man natürlich denkt, SotC wäre ein Adventure, und sich dann wundert, dass verwurschtelte Hintergrundstory, Waffen-Upgrades, Schalter-Rätsel und NPCs fehlen, hmmm, naja dann liegt man mit dieser Erwartungshaltung einfach daneben. Und dann mag man irritiert sein, dass Grundprinzip und Ziel deutlich vor einem liegen.

Mit der "unzuverlässigen Kameraführung bzw. Steuerung" (was btw zwei ziemlich verschiedene Sachen sind, die sich nur bei schlampiger Schreibe & Denke mit "bzw." gleichschalten lassen) kam sogar meine 6jährige Tochter zurecht, und die wiederum lasse ich an 99% der Spiele nicht heran, da ich der Kleinen Frustanfälle am Joypad ersparen möchte.  

Ist's die "Polarisierung", die der Tester im ersten Fazit-Satz anspricht, die ihn zu seiner verkrampften Fehleinschätzung hinriss? Wer polarisiert - der Tester und sein Stofftier? Soviel ich weiss, ist/war SotC noch gar nicht auf unserem Markt gelandet.

Auch im dreiseitigen Test, der immerhin zwei Wertungskästen auffährt, kommt die Polarisierung nicht zum Ausdruck - beide Man!acs nörgeln & sind enttäuscht. Wo ist der zweite Pol, von dem M! fabuliert?

OK, der ist hiermit nachgeliefert ;-)

Ach ja, am gleichen Tag wie die M! lag auch die Playplay im Briefkasten und siehe da, die Jungs haben nicht nur den Sinn des Spiels, sondern auch den Sinn eines zweiten Wertungskasten begriffen. Und wie gut tut plötzlich ein hilflos-ehrliches "SotC ist einfach geil" wie es Andrè in der Playplay von sich gibt, im Vergleich zum freudlosen M!-Herumgestochere.

Ich hoffe, dass die nächsten frischen & unkomplizierten Spielideen nicht mehr von chronisch Frustrierten getestet werden. Und wenn doch: Dann lasst wenigsten den Steppberger 'ran, der checkt zumindest was Spieldesign ist und was nicht (ohne in glitschige Kunstgefilde abzurutschen).

Doch, doch, tut gut 10 Jahre nach der Forumsgründung mal Dampf abzulassen, über eine unverständliche Wertung ... sollte ich vielleicht häufiger machen ;-)

Spaß beiseite: Nachdem ich willkürlich "King Kong" als Vergleich aus dem M!-Fundus zog, würde mich von jenen Lesern, die beide Spiele besitzen (bzw. sich SotC im Februar holen), interessieren wie sie das sehen: Welche Spieldesign ist besser, frischer und vergnüglicher? Welche Scheibe bringt das gemeinsame Titelthema (große Typen) besser rüber?

Bis dann & Gruß,
Winnie

www.gameplan.de


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