| Tactics Ogre: Let uns cling together (PSP) |  |
Ich hab mir extra vor einiger Zeit eine neue PSP gekauft, um die letzten Schätzchen noch nachzuholen und ich keinen Bock mehr auf CFW-Gefrickel auf meiner alten hatte.
Neben Parasite Eve, Valkyria Chronicles II und noch irgendwas hab ich mir noch Tactics Ogre geholt. Wurd ja überall groß abgefeiert und als alter Strategiehase konnt ich mir das wirklich nicht verkneifen.
Mittlerweile dürft ich gut 10 bis 15 Stunden runtergerissen haben. Genug Zeit, für ein kleines Zwischenresümee.
Der Einstieg gestaltet sich bei dem Spiel extrem holprig. Wer zuvor noch kein SRPG gespielt hat, dürfte hoffnungslos überfordert sein und obwohl ich doch schon das eine oder andere gespielt hab, hat's einige Zeit gedauert, bis ich hinter die meisten Funktionen gestiegen bin. Das Tutorial erklärt meiner Meinung nach das meiste nur unvollständig, oder extrem oberflächlich.
Dazu kommt, dass man gerade zu Beginn in den Schlachten ordentlich gefordert wird. Vor allem an untoten Feinden hat man ordentlich zu knabbern, bis man Exorzismus beherrscht, bzw. sich genügend Arcanes leisten kann.
Dazu noch die, sorry, öde Präsentation. Die Gespräche sind an Langeweile kaum mehr zu überbieten. Inzwischen drück ich die alle weg, was zum Glück ohne weiteres möglich ist. Mag sein, dass das für manche charmant ist, aber ich find's nur fad. Auch die 0815-Story um Freundschaft, Liebe und Verrat (Stand 10 - 15 Stunden) trägt nicht dazu bei, den langweiligen Gesprächen zu folgen. Die englische Sprache find ich da btw auch nicht förderlich.
Dann wird man förmlich erschlagen. Magie, Skills, Waffen, Rüstungen, Spezialisierungen, wollen verstanden und korrekt angewendet werden. Zum Glück lässt sich die Ausrüstung automatisieren.
Auch blöd sind die Shops. Ich fänd's toll, jeden Charakter im Shop auszurüsten und dabei angezeigt zu bekommen, wie sich dadurch die Stats ändern. Wenn man manuell ausrüstet, schaltet man ständig zwischen den beiden Aurüstungsgegenständen hin und her, um Vor- und Nachteile rauszufinden. Das ist old school. Ja. Aber mittlerweile ist man halt älter und bequemer geworden.
Vielleicht hab ich das auch übersehen.
Aber lässt man all die Meckerei beiseite, bleibt immer noch ein tolles SRPG, dass den Spieler für seine Hartnäckigkeit belohnt. Wer sich durch den zähen Einstieg gekämpft hat, erlebt bald herausfordernde, aber faire Schlachten, sofern man bis dahin das Skillsystem durchstiegen hat.
Interessant find ich, dass bei Zufallskämpfen die Gegner mitleveln, bei Kämpfen im Rahmen der Story aber nicht. Wer also seine Truppe vor schwierigen Kämpfen pimpen will, kann das tun, wird aber bald in den Zufallskämpfen platt gemacht.
Ganz umsonst sind die aber auch nicht, weil eigentlich nur in den Zufallskämpfen nennenswerte Ausrüstungsgegenstände abfallen.
Auch etwas doof find ich, dass es bei den Storykämpfen zu 99 % ausreicht, das Hauptziel auszuschalten, womit der Kampf sofort als gewonnen gilt. Doof eigentlich nur aus dem Grund, weil der in 90 % der Fälle nach vorne prischt und man so den Kampf recht schnell beenden kann.
Trotzdem ein tolles Spiel.
Andreas