Thema:
Das Lenkrad und Performance - Das große Experiment! flat
Autor: token
Datum:14.04.16 09:55
Antwort auf:VR #3 - Realität ist eben auch ein bisschen scheiße von Slochy

Hahaha, sagt mir bitte Bescheid wenn ich anfange zu nerven.

Also, ich war neugierig, für mich stand außer Frage dass VR+Lenkrad in Sachen Fahrspaß rockt, aber ich hab mich dann auch gefragt, vor allem im Hinblick auf vergangene Erfahrungen mit Lenkrädern, was dieses Setup wert ist wenn es an die nackten Zahlen geht. Ich hatte zwar die Vermutung dass ich hier effektiver bin, aber speziell im Hinblick darauf dass ein Lenkrad bei mir in der Vergangenheit dazu führte eher schlechtere Zeiten zu fahren und es mühsam war auf die Pace des Pads zu kommen auch nicht sicher.
Also wollte ich es testen.

Hierbei wollte ich es meinem VR-Ich auch nicht einfach machen, mit Dubai einen Kurs gewählt der Räume anbietet Dinge besser zu machen, aber auch nicht so schwer zu beherrschen ist wenn es um das reine Durchkommen geht. Mein Joypad-Ich hat also den üblichen Aufsatz erhalten, nämlich Außenperspektive und Automatikschaltung, das womit ich beim Padaufsatz was reines Zeitfahren anbelangt am effizientesten unterwegs bin. Ich brauch nur Gas/Bremse zu machen, und hab mit der Außenperspektive bessere Übersicht und kann Strecke und Auto besser einschätzen und bei Verschätzungen besser abfangen.
Ich gönnte mir auch ausreichend Runden bis sich eine Zeit herausschälte welche für mich eine Grenze markierte wo ich gemerkt habe, da kann ich persönlich gar nicht mehr viel optimieren, und vor allem, ich hab wirklich Probleme diese Zeit anzugreifen ohne hierbei ständig die komplette Runde durch einen Kontrollverlust vollständig zu versauen.

Dann durfte mein VR-Ich ans Steuer, Lenkrad, Cockpit, manuelle Schaltung. Letzteres ist in meinem Fall kein Vorteil, aber wie gesagt, ich wollte es meinem VR-Ich nicht einfach machen. Die manuelle Schaltung steigert den Fahrspaß, aber kostet mich Zeit, nichtsdestotrotz sollte die sein, um die Frage zu klären, ob dieses Setup nichtsdestotrotz schneller sein könnte.

Es hat 5 Runden gedauert und ich hatte die Pad-Zeit um eine ganze Sekunde geknackt.
Das war allerdings kein Nobrainer, und für mich war es auch schwer konstant auf dieser Pace zu performen, da hatte ich einen für meine Verhältnisse auch ganz guten Lauf. Aber ja, insgesamt effizienter. Viel interessanter war für mich jedoch festzustellen, dass die eigentliche Effizienz aus einer anderen Ecke kommt. Nämlich aus der Ecke Fahrzeugkontrolle. Das war der eigentliche Unterschied. Während ich mit dem Pad beim Versuch die Bestzeit anzugreifen Dauergast abseits der Strecke war, und das Szenarien für ein Rückspulfeature waren weil dann ja wirklich alles im Arsch ist, konnte ich die Karre in VR auch wenn ich mich grob verschätzt hatte oder Bremspunkte allzu optimistisch und viel zu aggressiv nach hinten schob, IMMER retten und auf der Strecke halten, und so auch dann die Padzeiten in Reichweite halten, wenn ich Probleme bekam, statt ein Rennabbruchsszenario zu provozieren. Es ist insgesamt ein massiv besseres Gefühl für Auto und Strecke da. Zudem kann ich im VR-Setup viel gezielter agieren, etwa wenn es darum geht die Breite der Strecke im Kurvenausgang zu nutzen um möglichst sauber herauszubeschleunigen, etwas das am Pad auch nur leidlich funktionierte, oder besser gesagt, ein Aspekt der für mich am Pad keine große Rolle spielte da er nicht derart präzise zu kontrollieren war.  

Für mich ist das noch wichtiger als die reine Rundenzeit, wobei die ja auch besser ist. Aber im Hinblick auf so ein Rennspiel als ganzes, ist das wie ich nun merke der eigentliche Gamechanger, der mir das nur leidlich gemochte Genre mehr und mehr schmackhaft macht. Ich rekapituliere dann bspw. die Rennen die ich jetzt schon in pCars gefahren habe, und stelle fest, dass die auch deswegen mehr Bock machen, weil dieses mich in diesem Genre als ständiger Wegbegleiter frustrierende Restart-Szenario in VR aufgelöst hat. Ich mache auch da grobe Fehler, und diese Fehler kosten Zeit, aber ich kann mich auch dann noch retten und die Karre wieder einfangen und auf der Strecke halten und das Rennen erfolgreich beenden, auch dann, wenn ich versuche an die persönlichen Grenzbereiche ranzugehen.

Davon ab ist VR darüberhinaus auch endgeiler Thrill, in einem verdammten Fahrzeugpulk zu agieren und die Autos plastisch und Realgröße um sich herum zu haben ist schon eine sehr geile und spezielle Nummer, in solchen Szenen kann man über das analoge Erlebnis am TV nicht mal mehr müde lächeln. Das Sahnehäubchen ist dann aber auch dort, dass ich in diesen Szenen nun tatsächlich in der Lage bin kontrolliert zu fahren, und mich sauber und mit Überholmanövern nach vorne zu ackern oder vor Gegnern die die Gasse zu machen gezielt und kontrolliert zurückzuziehn, statt mit den gegnerischen Autos Ping Pong zu spielen.
Das Genre Simracer lässt mich normalerweise wirklich kalt, ich habe Gran Turismo ignoriert, ich ignoriere selbst so einen Brummer wie Forza weil mich das einfach nicht berührt. Aber jetzt mit pCars in VR übt es tatsächlich einen richtigen Sog auf mich aus und macht derbe Spaß. Und ich denke, Racer als TV-Erlebnis sind für mich nun auf immer und ewig am Ende, selbst wenn es Richtung Arcade geht. Ich glaube das einzige Rennspiel das mich jetzt noch dazu bringen könnte es am TV zu spielen wäre ein neues Waverace.


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