Thema:
Re:Hmpf, die Vorfreude schwindet flat
Autor: Karotte
Datum:22.06.19 18:36
Antwort auf:Re:Hmpf, die Vorfreude schwindet von Pfombo

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>>>>Ist jetzt natürlich nur ein Beispiel, aber gerade Metroid würde sich imho für einen eher stilisierten Look anbieten
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>>>Bäh, ich verzichte dankend. Gerade Metroid war eigentlich so ziemlich die einzige Nintendo-Serie, die eben gerade nicht auf den typischen "Nintendo"-Look setzte.
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>>>Aber anders geht's wohl nicht.
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>>Naja, „stilisiert“ bedeutet ja nicht, dass es aussehen soll wie Super Mario und Konsorten. ;o)
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>Cel Shading etwa? Kreide? Buntstift? Oder noch schlimmer Fortnite-Cartoon-Look? Nee, ich finde da darf kein artistischer Look drauf, niemals. Da muss mit Licht, Texturen, Animationen und Effekten richtig rangeklotzt werden. Dafür würd ich auch Einbußen bei Polycount, Framerate und Arealgröße in Kauf nehmen.


„Stilisiert“ hat ja nicht zwangsläufig damit zu tun, dass man irgendeine Maltechnik imitiert oder kunterbunte Cartoonfiguren durch die Gegend hopsen lässt. Der Begriff kann alles mögliche bedeuten, was sich von einer peniblen „ich zeige jeden einzelnen Grashalm weil realistisch und so“-Mentalität abhebt. Tatsächlich funktioniert unsere visuelle Wahrnehmung ja gerade nicht so, dass wir jeden einzelnen Grashalm registrieren. ;o)

Ich bin selbst kein Art Director, aber wenn man sich ein bisschen für künstlerische Themen interessiert, stolpert man immer wieder über Artworks, die einen realen Ort abzubilden scheinen obwohl sie bei genauerem Hinsehen erstaunlich detailarm sind; oder lebensechte Portraits, die in wilde, scheinbar zusammenhangslose Farbkleckse zerfallen, je näher man dem Gemälde kommt. Diese Künstler verstehen es, mit der richtigen Farbwahl und Lichtstimmung, mit den gerade so notwendigen Details und meisterhaftem Verständnis von Grauwerten unserem Gehirn die paar Rahmenparameter zu liefern, die es braucht, um die fehlenden Details selbst zu ergänzen und das Gezeigte „abzukaufen“. Wir sind unbewusst so gut in diesem Vervollständigungsprozess, dass wir diesen Vorgang häufig selbst gar nicht bemerken. (Schau dir nur mal an, wie viele hier im Forum daran gezweifelt haben, dass die „Witness“-Episode von „Love, Death & Robots“ vollständig ohne reale Schauspieler entstanden ist.)

In allen künstlerischen Disziplinen haben sich Kreativlinge dies zu eigen gemacht. Es besteht eigentlich kein Grund, es in Videospielen nicht genauso zu machen.


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