Thema:
Moonscars (SX) 8,5/10 flat
Autor: Pitsburgh
Datum:24.01.23 10:23
Antwort auf:Metroidvania / Castleroid von Stahlanbeter

Bis denda seine Top 5 aufgezählt hat, spiele ich noch ein paar Genrevertreter durch... ;)

Moonscars hatte ich kurz nach Veröffentlichung im Gamepass ganz kurz via Cloudgaming auf dem iPad angespielt und war sehr unterwältigt. Die Prämisse (Soulsmetroidvania) klang super, aber die erste Viertelstunde war einfach nur öde.
Richtig installiert und auf der großen Glotze wollte ich dem Spiel eine weitere Chance geben. Der Anfang ist immer noch nicht wirklich gelungen m. M., aber wenn man dran bleibt wird man mit einem sehr guten Spiel belohnt.
Das Startgebiet ist das schwächste und sieht einfach nur grau und trostlos aus. Wenn man das überstanden hat, wird man ab dem Schloss aber mit schöneren und v. a. komplexeren Arealen belohnt. Es wird zwar geographisch nie sehr komplex, bietet aber genug Exploration und nur sanftes Guiding.
Storymäßig ist es erwartungsgemäß verschwurbelt mit vielen seltsamen Figuren und Storysträngen. Es gibt auch ein paar Entscheidungen, welche sich im Verlauf des Spiels bemerkbar machen.
Star ist aber in jedem Fall Irma, die wütende Protagonisten, welche wunderbar animiert ist und sich durch eine Vielzahl von Gegnern metzelt. Dash und Parry stehen von Beginn an zur Verfügung, Magie lässt sich aufleveln und in zwei Slots ausrüsten. Außerdem gibt es eine ganze Menge Amulette (permanent und zum Einmalgebrauch), von denen sich drei gleichzeitig ausrüsten lassen. Damit wird dann bspw. genommen Schaden reduziert oder Magie verstärkt etc. pp.
Beim Ableben verliert man seinen "Knochenstaub" (die Hauptwährung neben sog. "Glands") und hat eine Chance, selbigen wieder einzusammeln. Es gibt noch ein paar weitere Eigenarten, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte.

Nach der anfänglichen Enttäuschung in Bezug auf Grafik und Architektur hat mich Moonscars doch voll in Beschlag genommen und ich finde das Design mittlerweile stimmig und stellenweise sogar schön. Manchmal hat es mich an Blasphemous in Öl erinnert. Die Animationen sind meistens hervorragend und Schläge landen wuchtig. Irma ist sehr agil und lässt sich einwandfrei kontrollieren. Leider fehlt an manchen Stellen der Feinschliff, was sich in hakeligen Animationsübergängen oder Bugs äußert. So müssen häufig alle Gegner in einem Bereich besiegt werden, bis sich ein Tor öffnen. Es passiert aber (selten), dass ein Gegner nicht spawnt und man den Bereich deswegen neu laden muss. Zum Glück ist mir das nur selten passiert in den gut 11 Stunden bis der Abspann über den Screen lief. Ich hätte mir außerdem noch ein paar mehr Gegnertypen gewünscht.

Einfach ist der Titel nicht, aber wenn man entsprechend vorsichtig agiert und die zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, kommt man gut durch. Der Fokus liegt aber klar auf Kampf, Geschicklichkeitspassagen gibt es kaum.
War auf jeden Fall my Cup of Tea und wer mit Blasphemous etwas anfangen konnte, sollte hier auch auf seinen Kosten kommen.


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