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| Autor: | denda | ||
| Datum: | 12.02.23 12:54 | ||
| Antwort auf: | Metroid Prime Remastered [Switch] von The Snake | ||
Es war wieder ein grandioser Ritt. Ich bin sehr froh, das Spiel in den letzten drei Jahren nicht gespielt zu haben, da ich hoffte es würde früher oder später ein Remake aufschlagen, und dann wollte ich nicht ein reines Deja vu Erlebnis haben. Meine Eindrücke haben sich nur noch bestätigt: Noch stabilere Framerate als im Original. Es gibt vereinzelt ganz kleine Drops, die kann man aber über einen kompletten Walkthrough an einer Hand abzählen. Es gibt aber Momente wo man an der Geometrie hängen bleibt, und das kann sich sehr ähnlich wie ein Ruckler auswirken bzw. anfühlen, das kommt aber auch nicht häufig vor. Ich bleibe bei meinem überschwänglichen Lob bzgl. der Optik: Es ist sowohl im mobile als auch docked Betrieb für mich das beeindruckendste Switch-Spiel. Es hat wohl auch 2xMSAA an Bord (laut modern Vintage Gamer) und dadurch wirkt es sauberer und schärfer als die Auflösungen es vermuten lassen. Mobile sieht es quasi nach nativen 720p und zum niederknien aus. Aber auch docked wirkt es ungewöhnlich scharf und sauber. Und ich möchte hier mal sagen, dass es nicht nur „für einen Switch-Titel“ schön aussieht- es sieht einfach Konsolenübergreifend wirklich gut und vor allem schön aus. Auf einem 4K Tv. Auf der Switch. Das ist schon gehörige Meisterleistung an und für sich.:-) Wenn ich versuche die retrobrille abzunehmen bleibt ein Titel, der von seiner Strahlkraft nichts eingebüßt hat. Vielmehr ist es gereift wie ein edler Wein. Ich bin allerdings weiterhin kein Fan mancher Entscheidungen (z.B. die Chozo Ghosts in den Chozo Ruins, aber auch insbesondere der letzte Bossfight gefällt mir spielmechanisch überhaupt nicht gut, und ist eher ein recht nerviger Teil des Spiels), und die Phazon Mines sind zwar atmosphärisch dicht wie sonstwas, fallen aber im Vergleich zu den anderen Locations spürbar ab, auch weil hier die Action deutlich hochgefahren wird. Bzgl. der Steuerung bleibt für mich die Wii-Version das Nonplusultra. So virtuos und intuitiv steuert sich das Remaster leider auch mit der zwei Stick Methode zu keinem Zeitpunkt. Aber es ist mehr als gut genug für die Mechaniken im Spiel. Wenn man sich vor Augen hält wie steif und eingeschränkt die Steuerung des Originals war, dann ist die zwei Stick Methode schon bald OP für die Feinde. Leider war der Visor-Wechsel bis zuletzt nicht wirklich intuitiv genug. Aber alles andere war ziemlich optimal nach ein, zwei Anpassungen ingame. Das backtracking und teleportsystem sind gar nicht so schlecht gealtert wie ich befürchtet hatte, denn es ist im Grunde immer der Transporter in unmittelbarer Nähe, der die beste und kürzeste Reiseroute zum aktuellen Ziel darstellt. Nur dürfte das vielen Spielern beim ersten Mal absolut nicht klar sein, bevor nicht der Spielinterne Hint kommt, der aufzeigt, wo es weiter geht. Es kommen später auch Routen ins Spiel, die quasi über eine weitere Location b von a nach c führen, und das erschließt sich einem entweder nur durch gute mapkenntnis oder aber durch gutes Studium der (grandiosen) 3d-Karte. Zwei andere Dinge, die mich gestört haben: Scheint nitpicky, aber imho haben sie den Regeneffekt auf Tallon 4 verkackt: Zu große Tropfen, zu verformt, die zu schnell wieder verschwinden. Da hätte ich viele kleine Tropfen wie im Original, nur halt in hd besser gefunden. Dann, nicht ganz so nitpicky: Die „Idee“ den Beam erst erst nach zwei normalen Schüssen auf langen Tastendruck zu chargen: Dadurch verkleinern sich Zeitfenster während mancher Bossfight ganz empfindlich. Auch die Idee drei Schüsse mit einem buttondruck beim Powerbeam abzufeuern erschließt sich mir nicht ganz, den armen Spielern die harte Arbeit abnehmen zu wollen wird es wohl kaum gewesen sein?! Imho völlig unnötig. Bzgl. der Stärken des Titels spricht es Bände, dass es auch keiner der direkten Nachfolger mehr schaffte ähnlich atmosphärische und „chillige“ Locations zu bieten- auch die Musik konnte in keinem Teil mehr auf diesem Niveau abliefern. Für mich ist Metroid Prime in seinen ruhigen Explorationsmomenten am stärksten, wenn seine so ikonischen und mystischen Locations ihre ganze Kraft und Isolation entfalten. Wenn es den Spieler in diese Welt zieht und komplett gefangen hält, dann ist diese Immersion bespielhaft großartig und mit nichts anderem zu vergleichen. Immer wenn es hingegen eher die Aktion- und Kampfschiene fährt verkauft es sich imho etwas unter Wert. Imho ist das nicht die herausragende Stärke der Primes, dennoch ist es mit heutigem Know-how der Entwickler sicherlich möglich auch diesen Aspekt zu verstärken und zu verbessern. Aber ich hoffe für Teil 4, dass der ruhige Explorationsaspekt, der auch die Welt und das Ökosystem in den Vordergrund stellt wieder mehr zum tragen kommt, und dass man genau diese größte Stärke versucht auszubauen. Das ist für mich _das_ Alleinstellungsmerkmal und die Essenz von Metroid Prime. Beste Grüße denda |
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