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| Autor: | mat | ||
| Datum: | 29.07.23 13:47 | ||
| Antwort auf: | The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom #3 von Kilian | ||
Hab ein bisschen über 70% geholt. Mir war sowieso klar, dass ich alle Schreine holen würde, zusätzlich hab ich alle Wurzeln aktiviert (u.a. damit ich Schreine lokalisieren kann, die noch nicht im Sensor auftauchen) und alle gefundenen Side Quests gemacht (laut Liste hab ich fünf gar nicht erst gefunden, die werde ich noch nachholen). Habe ziemlich genau 300 Koroks gefunden, ohne dass ich gezielt gesucht hätte. Ausgelassen hab ich nur einige Side Adventures, wegen zu geringem ROI. Hab das Ende ewig vor mir her geschoben, aber jetzt war echt nichts anderes mehr zu tun. Großartig, wie nach dem Sturz ins Chasm beim Schloss langsam die Musik anschwillt und die Atmosphäre sich immer mehr verdichtet. Der Kampf gegen Ganon war in den ersten Phasen ein bisschen unspektakulär und einfach, speziell für jemanden mit ~1000h Erfahrung in BotW, aber das Kampfsystem ist gut genug, um seinen Einsatz im Endkampf zu rechtfertigen (bzw andersrum gesagt: es wäre schade, dort auf Parieren und Flurry-rushen verzichten zu müssen). Ein bisschen unheimlich fand ich, dass bestimmte Attacken Ganons offenbar gegloomte Herzen vernichten, auch wenn ich genug Vertrauen in Nintendos Game-Designer habe um zu wissen, dass das nix Permanentes ist. Anhand einiger perfekter Ausweichmanöver ging es dann recht schnell durch die Phasen - in der letzten normalen Phase war ich dann ziemlich begeistert vom Twist, dass Ganon plötzlich auch perfekte Ausweichmanöver beherrscht und man seinen folgenden Angriff mit einem weiteren Ausweichen beantworten muss, um überhaupt noch Schaden machen zu können. Tolle Erweiterung des altbekannten Kampfsystems plus subtile Hommage ans Zurückschlagen von Energiekugeln aus früheren Zelda-Endkämpfen. <3 Angemessen episch dann die letzte Phase. Wunderschönes Detail, dass man Zelda nur einen Moment ansehen muss und schon kommt sie geflogen, um Link wieder in die benötigte Höhe zu transportieren. Ein super umgesetzter Hinweis darauf, dass immer noch ein Rest ihrer Persönlichkeit vorhanden ist. Schwierig war die Sache natürlich auch nicht, aber zum Beispiel weit besser als die zwar auch epische, spielerisch aber enttäuschende letzte Phase in BotW. Hab meinen Lynel-Bogen (x5) ausgepackt und in der Bullettime ordentlich die vorgesehenen Trefferzonen bearbeitet, fertig. Schönes Detail in der Endsequenz (das besonders auffällt, wenn man direkt nach dem Ende auf YT einen Speedrun anmacht und deswegen nochmal das Filmchen am Anfang des Games sieht): Sobald Zelda wieder sie selbst ist, versucht Link, ihre Hand zu erreichen, um sie vorm Absturz zu bewahren. Genau wie am Anfang. Diesmal schafft er es aber. Schön, wie dieses Bild das Spiel einrahmt. So viel zum Ende. Der Rest war ein Spielspaßrausch, wie es ihn mMn nur bei Nintendo gibt. Weil Plausibilität weniger priorisiert wird als spaßige Mechaniken, muss man mit Kuriositäten wie Schwertern mit Pilzen an der Spitze oder einer hemdsärmeligen Physik-Chemie-Engine leben. Wenn man darüber aber hinweg sehen kann (und das kann ich hier genauso gut wie ich schwebende Blöcke bei Mario akzeptieren kann), funktionieren diese und andere neue und alte Mechaniken wunderbar und fügen sich zu einem Spiel zusammen, das dem Spieler immer mehrere Möglichkeiten bietet, Probleme anzugehen und ihm immer zutraut, eine davon zu finden. Und jedes Mal fühlt man sich kompetent, wenn man ein Problem gelöst hat, und manchmal auch ein bisschen käsig, wenn man vermutet, dass einem eine klügere, sinnvollere Lösung einfach nicht eingefallen ist. Insgesamt ist TotK in meinen Augen mindestens so stark wie BotW. Es legt halt noch einen drauf, was Möglichkeiten, Freiheit, Story, Präsentation und schiere Menge der zu erforschenden Örtlichkeiten angeht. Wobei ich zum letzten Punkt anmerken muss, dass es mir zu wenig Himmelsinseln und in den Depths nicht genug... Tiefe (also spielerische) gab. Wobei mehr Inseln den Himmel noch mehr zugekleistert hätten und die Depths voll in Ordnung gehen, wenn man sie nicht wie die Oberwelt angeht und sich stattdessen auf Wurzeln und die auf der Map braun eingezeichneten Bauten und den gelegentlichen Miniboss beschränkt. Zwischendurch bin ich zugegebenermaßen ein bisschen in eine Art automatischen Modus verfallen, in dem Sinne, dass sich in meinem Kopf ein festes Regelsystem zum Abarbeiten der vorliegenden Aufgaben herausgebildet hat und ich dem recht blind gefolgt bin. Zocken auf Autopilot und Jammern auf seehr hohem Niveau. Wenn das einsetzte, hab ich meist einfach umgeschwenkt auf andere Aufgaben, meist Story-Quests, um mein Interesse bei der Stange zu halten. Da jede Interaktion in diesem Game aber perfekt umgesetzt ist, war das auch kein großes Problem. Also, das Game war wie BotW ein tolles Erlebnis, das keine bis sehr wenige Spiele in mir zu wecken wissen. Ein paar wenige Dinge hole ich jetzt noch nach (Side Quests), dann schau ich mal, wie es weiter geht. Master Mode kommt hoffentlich in einem DLC, spätestens dann mache ich einen zweiten Run. |
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