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| Autor: | token | ||
| Datum: | 21.05.24 09:45 | ||
| Antwort auf: | Aeterna Noctis [Multi] - Metroidvania Highlight von Stahlanbeter | ||
Weiter unten im Thread heul ich noch rum wie schwer das sei, und ich hatte das Spiel auch seinerzeit abgebrochen. Auf Steam Deck einen zweiten Versuch gestartet, hab die Eindrücke auch bewusst nicht hier im Thread platziert um diesen nicht vollzunölen, weil ich eigentlich davon ausging dass es eh wieder im Abbruch enden wird. Aber ich wollte es probieren da mir so viel an dem Spiel gefiel und ich paar Hoffnungen hegte dass es auf dem Deck besser laufen wird als auf der PS5. Wegen extrem kurzer Time to Game, weil ich über den Tag verteilt überall mal kurze Sessions machen kann wenn ich an einer Challenge hänge und nicht weiter komme, und natürlich auch weil ich am Deck mit Hausmitteln etwas cheaten kann um das Spiel etwas leichter zu machen. Und, mittlerweile fühle ich mich so fest im Sattel und komm auch so schnell auf neuartige Aufgaben im Spiel klar, dass ich hier nun auch mal lobhudeln möchte, was für ein geiles MV Aeterna Noctis ist. Passiert hier nichts mehr was mich noch vor den Kopf stößt, dann wäre das auch für mich nicht einfach nur ein sehr guter Vertreter des Genres, sondern im Top5-Club Schulter an Schulter mit Titeln wie Hollow Knight, Ori und Guacamelee, welche aus meiner Sicht bei den 2D-Ablegern die Masterclass stellen welche zeigt wo der Bartel den Most holt. Vorweg, Aeterna Noctis hat einen ganz harten Fokus auf Platforming Challenges. So wie man bei vielen aktuellen MVs heftige Reminiszenzen an Souls sieht, wo komplett klar ist was da maßgebliches Vorbild ist, so ist hier absolut klar dass Titel wie Celeste für Noctis maßgebliche Inspiration sind. Auch bei Guacamelee 2 ging der Fokus viel stärker auf Platforming-Challenge, aber Aeterna ist da noch konsequenter. Es ist nicht so dass Combat keinerlei Rolle spielt, aber es ist einfach eine Nebenrolle. Collectibles hängen maßgeblich hinter Platforming-Puzzles. Viele Bossfights sind im Grunde verkappte Platforming-Challenges. Selbst einfacher Traverse stellt teilweise wirklich knifflige Platforming-Hürden. Wer ein Ori abbricht weil ihm das Gehüpfe da zu schwer ist, kann hier auch schon aufhören zu lesen. Und 2D-Mario Fans die bei geisteskranken Community-Tracks aus Maker die Ärmel hochkrempeln können hier obwohl der Stempel MV auf dem Titel ist, eigentlich gleich einen Blindkauf wagen. Ich selbst halte mich bei Platformern für eher unterbegabt und bin auch kein großer Fan von reinen Platformern, ich brauch da immer ein drumherum an Abenteuer. Hab ich das finde ich Platforming-Herausforderungen aber durchaus spannend und motivierend. Aber Aeterna Noctis fragt schon derart früh im Spiel Patterns und Präzision ab die mich so vor den Kopf stieß dass ich dachte, so geil ich dieses Drumherum auch finde, ich kann das nicht, ich lern das auch nicht mehr, ich geh einfach nur kaputt. Tatsächlich komm ich aber langsam zum Schluss, da fehlten einfach Automatismen weil ich Platformer kaum spiele, und entsprechend war der Einstieg auch so verdammt schwierig, weil ich beim Meistern der Hürden denken musste, da ist aber keine Zeit zum Denken, man muss die Aktion beherrschen ohne drüber nachdenken zu müssen was die Hände machen, und auch bestimmte Standardpatterns müssen einfach sitzen und zünden. Und ich bin selbst überrascht, da waren Hürden im Game, so einzelne Hürden, da hab ich 50-100 Versuche gebraucht um auch nur einmal da durch zu kommen. Und jetzt begegnen mir die gleichen Hürden im reinen Traverse und ich nehm die im Vollsprint und wunder mich wo das Problem war. Ich schau immer noch auf einzelne Collectibles, verstehe die Aufgabenstellung um da dran zu kommen, und denke sofort, lol, niemals. Und probiere es dennoch und hab es dann doch nach nur 10 Versuchen und wunder mich wie das so einfach sein konnte. Also wenn man hier anfangs Probleme hat, dann braucht man echt Geduld imo, vor allem Geduld mit sich selbst. Aber sind die Basics die das Spiel abfragt dann als Automatismus so halbwegs da, oh boy, wie das Spiel dann rockt. Der Traverse ist so aufregend, packend, spaßig, die Platform-Puzzles teils echt clever so dass es da teilweise so "Ach so, sowas geht!" Aha-Momente gibt, und visuell find ich das Game auch unglaublich gelungen mit seinem handgezeichneten Stil und unglaublich viel Abwechslung. Freilich ist das aber auch ein Spiel was ich nicht ohne Hilfen zocken wollen würde. Dazu zählt für mich auch mal kurz auf ne Map oder einen Guide zu linsen, speziell wenn du merkst, mir fehlt da irgendwie was das ich eigentlich haben sollte. Das Ingame-Guiding ist unglaublich diffus und sperrig. Ich hab für mich jedenfalls einen guten Weg gefunden um durch das Spiel zu kommen, es ist kein by design Erlebnis, nichtsdestotrotz bin ich nun voll im Sog und begeistert. Aktuell lass ich den roten Faden baumeln und backtracke seit geraumer Zeit und mach diverse der dortigen Challenges und es macht unheimlich viel Spaß, wobei das meiste in die Kategorie "Aufrecht hinsetzen" fällt. Aber es ist unheimlich motivierend, immer wieder herausfordernd, aber man merkt auch schnell, es geht, und wenn es dann gelingt fühlt sich das richtig super an. Genau dieser sweet spot hat mir anfangs gefehlt, aber jetzt wo viele der Basics sitzen geht das echt gut runter und motiviert wie Sau. |
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