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Autor: | token | ||
Datum: | 31.05.24 09:52 | ||
Antwort auf: | Der offizielle 'State of Play' Thread von Fred LaBosch | ||
Sony hat nach einem einfachen Prinzip agiert. Verstehe was deine Fans wollen. Gib ihnen. Das ging gar so weit dass man einen bizarren NeoGAF-GIF-Fiebertraum als Konferenz umgesetzt hat. Man hat eine Konsole so gebaut dass man hierbei einen Entwickler und seine Perspektive was du als Entwickler brauchst in die Federführung gesetzt hat. Man hat diametral zu den Trends der Entwicklungen von Software, wo alle das goldene Kalb gejagt haben, eine komplette Studiolandschaft zu einer AAA-SP-Vernetzung gezüchtet die geliefert hat wie eine Maschine. Man hat auch diametral zu den Trends des Vertriebs zum Kickoff ein hämisches Erklärvideo geschaltet wie man Spiele an Freunde verleiht. For the Players war nicht einfach nur Slogan sondern Corporate Identity. Ich war zum letzten Gen-Wechsel wirklich beunruhigt ob das was mein Hobby füttert einfach vorbei ist, ob das was MS bei der One-Vorstellung gezeigt die Zukunft sei. Und mich damit getröstet dass wenn es so käme, es ja immerhin eine gesunde Indieszene gibt. Und dann kam Sony. Und das geilste war, dieser totale Gegenentwurf zu allen Trends wo es aus Teppichetagen heißt, so musst du agieren, war eine Erfolgsgeschichte. Das totgesagte Gaming so wie wir alten Säcke es kennen und lieben gelernt haben war quicklebendig. Und das hat einerseits ein enormes Vertrauen geschaffen. Wenn du Sony gekauft hast, dann wusstest du was du kriegst und konntest darauf vertrauen dass du es kriegst. In hoher Güte. Im PC waren die fetten GraKas, aber die fetten Games die Technik inszenieren gab es auf PlayStation. Und bei all dem wurden nicht die Liebhabertitel vergessen, die nie den großen Erfolg hatten, aber ein hohes künstlerisches Standing hatten. Heute kaufst du ein VR-Headset bei Sony und bekommst von deren VR-Flagship-Game nicht mal einen Port, während in der gleichen Show eine Neuauflage von Until fucking Dawn gezeigt wird. Feel the burn im Sonystyle. Wie auch immer. Wir haben zu den letzten Quartalszahlen auch gelernt, diese ganzen GaaS-Produktionen wurden nicht alle still und heimlich gecancelt. Da wird ein großer Teil einfach nur verschoben. Also die Ressourcen dafür noch länger gebunden. Und sofern Sony in der Produktion nicht weiß was es tut sondern Ressourcen auf etwas wirft was diese Ressourcen gar nicht können, entsprechende sunk costs erhöht, während die Refinanzierungscashflows ausbleiben weil man die Leute nicht das produzieren lässt womit man vorher ihre Refinanzierung abgesichert hat, dann sind die Konsequenzen nicht einfach nur temporäre Ebben im Releasekalender. Also, wenn Möchtegernoverwatch scheitert und die an die Wand geworfenen Papierchen nicht kleben bleiben, und dann kommt die nächste Kündigungswelle mit Studioschließungen, dann bitte nicht nachplappern wie schwierig der Markt sei und dass alle Probleme haben und man zu viele Leute angestellt hat. Das was hier gerade passiert ist der tatsächliche wirtschaftliche Kontext, dass man seine lustigen Investments wie Bungie refinanzieren möchte, dass Cashflows ausbleiben weil man das goldene Kalb jagt. Und eine Woche danach wird man verkünden PS5 sei die für Sony erfolgreichste Gen aller Zeiten. Und sich auch da nichts vormachen, denn das ist einfach nur die Wertschöpfung durch Raubbau an der eigenen Substanz die diesen Wert überhaupt möglich macht. Eine Orange die sich selbst auspresst und dabei auch noch den Baum fällt an dem sie hängt. |
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