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| Autor: | token | ||
| Datum: | 19.07.24 13:27 | ||
| Antwort auf: | Re:Celeste - Late to the party von Jassi | ||
Es wird jetzt ganz schön Offtopic, aber da ich damit angefangen hab, geb ich mal auch noch zwei Cents dazu. Ich sehe in diesem Ausschnitt in erster Linie die zynische Perspektive eines Kindes auf seine Erzeuger. Und natürlich auch eine die ich teils teile, teils selbst erlebt hab und teils bei anderen beobachten konnte. Nehmen wir etwa den Punkt Lebenserfahrung und Dinge die schief gehen. Was meiner Meinung nach nicht ans Kind gerichtet gehört sind irgendwelche konkreten Anektdoten, ein Kind ist in meinen Augen kein Sorgeneimer, mit sowas geht man zur Aufarbeitung bspw. in eine Therapie, dort bekommt das Gegenüber zumindest noch Geld um sich so ein Geheule anzuhören. Und darüber hinaus, selbst wenn man denkt was daraus gelernt zu haben, so kann man imo nicht annehmen einen Erfahrungswert begrifflich zu transportieren zu können in dem man eine Story erzählt. Und die Moral von der Geschicht... Die wichtigsten Lektionen kann man imo nur darüber "begreifen" dass man selbst drauf kommt. Und selbst dann ist es immer noch nicht allgemeingültig, was für einen richtig sein kann, ist halt nicht automatisch das richtige für jemanden anderen. Und ebenso sind Kinder halt auch keine Leinwände mit denen man seine verpassten Träume nachholt oder seinen persönlichen Ehrgeiz auslebt. Nichtsdestotrotz ist man ja mehr als ein Statist der ab einem bestimmten Alter die Börse öffnet und dafür Pflichtanrufe als Gegenleistung erhält. Und ich glaube daran etwas mitgeben zu können, und denke, am Ende sind es halt auf deine Gene, ein Derivat von dir selbst. Es ist nicht unwahrscheinlich dass wenn du irgendwann denkst, herrje, das hätte ich lieber früher begriffen, es um etwas geht wo auch dein Nachwuchs in ähnliche Richtungen laufen kann. Und auch wenn ich nicht daran glaube die "Erkenntnis" vermitteln zu können, glaube ich sehr wohl daran sinnvolle Impulse setzen zu können, die dabei helfen. Impulse wie, sei mutig, hör nicht darauf was andere für dich für richtig halten, hör auf dich, sich selbst zu hören ist schon schwer genug. Probier dich aus, vieles kann man erst bewerten wenn man es selbst erlebt hat. Maul dich. Das ist nicht schlimm, das nennt man Leben. Hab keine Angst groß zu denken, und lass dir nix einreden wenn du das kleine willst. Mich kannst du nicht enttäuschen, ich erwarte nichts, ich hab nur die besten Wünsche. Und du hast meinen Rücken, wenn du kommst, bin ich da. Ich bemühe mich jedenfalls der Vater zu sein, der nicht neben dem Fahrrad herläuft und sich verrückt macht aufzufangen, sondern das Pflaster in der Tasche hat. Und glaube daran dass ich, auch wenn ich keinen Kurs vorgebe, sinnhafte Impulse setzen kann. Was das wert ist weiß ich nicht und auch nicht ob das richtig ist. Ich halte mich für einen Knallidioten in einem Meer aus Vollidioten, der immer noch für sich selbst herauszufinden versucht, was er sich für sich seinen Nachwuchs wünscht. |
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