Thema:
Wohnzimmer wird zur Zockerbude flat
Autor: tcrown
Datum:29.08.24 17:30
Antwort auf:Zeigt her eure Zockerbuden! - Raum 4 von Steppenwolf

Seit vielen Jahren träume ich von einem eigenen Spielautomaten. Früher wollte ich einen defekten Automaten restaurieren und einen PC samt Monitor einbauen. Doch mit der fortschreitenden Technik hat sich das Projekt in meinem Kopf immer wieder verändert. Zuletzt wollte ich mit einem Raspberry Pi als Grundlage starten, aber eigentlich habe ich alles, was ich brauche, auf meiner Xbox und meiner Switch.

Da jetzt der richtige Zeitpunkt war, das Projekt zielstrebiger anzugehen, habe ich meiner Frau davon erzählt. Sie zeigte mir direkt einen Vogel – ein hässlicher Spielautomat sollte bei uns nicht einziehen. Challenge accepted!

Da mir die handwerklichen Geräte fehlen und ich auch ungeduldig werde, habe ich Omniretro gebeten, einen Automaten ohne vorgebohrte Löcher zu produzieren. In diesem wollte ich dann meine Xbox Series S und die Switch verstauen.

Als Monitor kommt ein USB-C-Gerät mit 18,5 Zoll und FullHD zum Einsatz. Im Gehäuse sind links und rechts gerade so 1 cm Platz, um die seitlichen Mini-HDMI- und USB-C-Kabel anzuschließen.
Um den Automaten möglichst wohnzimmertauglich zu gestalten, habe ich mich für eine komplett dezente Version entschieden, die zu unserer Einrichtung passt: Weiß, matt, Eiche, warm und minimalistisch.

Alle Elemente habe ich mit einer Fenster- und Türenfarbe von Obi in extra matt gestrichen. Nach ein paar Tagen wirkt diese auch sehr pflegeleicht. Im vorderen Bereich hinter dem Gitter sitzt eine kleine Soundbar, die per Toslink an einem HDMI-Splitter hängt. Diese lässt sich weiterhin bequem per Fernbedienung steuern. Zwischen dem Gitter und der Soundbar ist noch etwas Akustikstoff getackert, damit man beim Reinschauen nicht direkt auf die blanke Soundbar guckt und eventuell weniger Staub eintritt.


So sieht er aktuell aus:
[https://i.postimg.cc/CLdMybTc/IMG-1937.jpg]


Die größte Herausforderung war der Einsatz des Displays. Der Monitor ist matt und hat einen guten Blickwinkel. Nachdem ich die mitgelieferte Acrylglasscheibe mit einem schwarzen Rahmen aus Möbelfolie beklebt hatte, war der matte Effekt natürlich eine Katastrophe. Nicht nur, dass man sich selbst die ganze Zeit sieht, es spiegelt sich auch jedes Lichtelement.

Also habe ich zwei verschiedene Acryl- bzw. Plexiglasscheiben produzieren lassen: Eine 3 mm Plexi-Museums-Antiglare-Glascheibe und eine weitere Acryl-Antikratz-Glasscheibe (schwarz matt gab es nicht), die den umliegenden Rand abdeckt. Den Ausschnitt habe ich so ausgemessen, dass er perfekt auf den Monitor passt, inklusive der leichten Rundung in den Ecken. Beide Scheiben habe ich verklebt und vor den Monitor geschoben.


Ecken:
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Hier ist ganz gut zu sehen wie matt das Display wird:
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Bei voller Deckenbeleuchtung:
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Am oberen Teil des Automaten ist ebenfalls ein Lüftungsgitter mit einem USB-Lüfter, der etwas warme Luft aus dem Gehäuse bläst. An der Rückseite habe ich zwei Einbau-USB-Anschlüsse und einen HDMI-Out platziert. So kann ich an die Xbox meinen Gamesir-Kabel-Controller anschließen, ohne ins Innere zu müssen. Der HDMI-Splitter im Inneren empfängt die Quelle von der Xbox oder der Switch, schaltet auf den jeweiligen aktiven Kanal und sendet das Signal zum Monitor. Da ich aber auch mal mit der Switch am großen TV zocken oder einen Beamer verwenden möchte, ist noch ein zweiter HDMI-Out auf der Rückseite per Einbaubuchse installiert.


Lüftung:
[https://i.postimg.cc/zB0N6Gdm/IMG-1941.jpg]

Ausgänge:
[https://i.postimg.cc/7hh4krc5/IMG-1942.jpg]

Details:
[https://i.postimg.cc/ZnsTB53P/IMG-1940.jpg]


Im Inneren hat die Series S natürlich ganz schön mit der Wärme zu kämpfen. Um hier etwas zu unterstützen, habe ich einen Kühler eingebaut, der die Temperatur automatisch regeln soll – zumindest verspricht das G-Story. Bisher klappt es ganz gut. Das Kabelmanagement ist noch stark ausbaufähig, aber ich optimiere hier und da noch etwas. Zuletzt habe ich die Mehrfachsteckdose gegen eine smarte von Meross ersetzt. Das System habe ich sowieso im Einsatz, und so kann ich die einzelnen Steckdosen steuern.


Innen:
[https://i.postimg.cc/T38zkbRL/IMG-2006.jpg]


Als Beine habe ich ein paar einfache anschraubbare Möbelbeine verwendet. Leider muss ich nach ein paar Tagen hier nochmal etwas anpassen, denn so ein Automat bringt viel Zubehör mit sich, und ich wollte alles griffbereit haben. Es musste also noch eine Schublade zur Aufbewahrung her. Glücklicherweise konnte ich aus einem ausgedienten Nachttisch so etwas direkt bauen und mit der Farbe überstreichen. Optisch gefällt mir das nicht mehr so, aber es hat einen riesigen Vorteil: 4 Xbox-Controller, 4 Switch-Controller + zwei Adapter, Ring Fit-Controller und die ganzen Games passen super rein. In diesem Zuge habe ich auch ein USB-C-Kabel in die Schublade gelegt, so kann ich dort auch mal Controller aufladen.


Schublade:
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Ich bin jedenfalls zufrieden, und vor allem die Kinder und Nachbarskinder sind total happy. Die zwei oder vier Kinder vereint davor zu sehen, erinnert mich an meine Zeit mit NES und SNES. Sie spielen ganz anders, lieben dieses gemeinsame Davor-Sitzen, und ich freue mich, die Kiste am späten Abend nach draußen zu stellen und dort die frische Luft zu genießen bei einer Runde, was auch immer. Zusätzlich können wir aber auch unsere Serien unter freiem Himmel schauen, da reicht die Xbox mit Apple TV total aus.


Bockschwer, aber tragbar und somit mal bei der Oma im Einsatz:
[https://i.postimg.cc/65SWBTBt/IMG-1761.jpg]

Es ist eine Freude dabei zu zusehen (hier noch die Version ohne Schublade):
[https://i.postimg.cc/XJ8NW8Yz/IMG-1748.jpg]


Jetzt bastle ich noch etwas an den Emulatoren per Dev Mode herum. Es ist eine nette Sache, mal Soul Reaver von der Dreamcast in HD und Widescreen zu spielen oder das ein oder andere Naomi-Game. Es bleibt aber Spielkram, der sich auf PS1 „Risiko“ und „LAPD Futurecop“ beschränkt. Alle anderen interessanten Spiele gibt es für die beiden eingebauten Konsolen.


[https://i.postimg.cc/c4KWkZwj/IMG-1944.jpg]

[https://i.postimg.cc/4dLCwFds/IMG-1955.jpg]


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