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| Autor: | HomiSite | ||
| Datum: | 29.09.24 15:02 | ||
| Antwort auf: | Durchgezockt Nr. 41 - Thank you, next von Schlomo | ||
KONA II: BRUME Vor einigen Jahre hatte ich das winterliche Mystery-Survival-Adventure KONA von 2017 durchgespielt (s. [https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=1&msgid=4116218]). Es waren damals schon Nachfolger angekündigt und die Geschichte endete entsprechend nur mit einem Etappensieg der Spielfigur. Dann herrschte aber Funkstille seitens des Entwicklerstudios und ich ich nahm an, dass da nie eine Fortsetzung kommen wird. Bis ich durch Zufall mitbekam, dass Ende 2023 doch noch ein Sequel erschienen war. BRUME - "a surreal adventure game" laut Entwickler Parabole - hatte ich dann im Frühsommer in knapp 11h durchgezockt, womit ich ungefähr so lange wie für den Erstling gebraucht habe und wieder möglichst alle Nebenquests erledigte. Das Spiel ist im Vergleich zum Vorgänger hinsichtlich der (da schon übersichtlichen) Survival-Elemente entschlackt worden und ich zum Casual-Gamer verkommenen Subjekt fand das sehr begrüßenswert (lustigerweise muss die damals endlose Taschenlampe nun mit Batterien gefüttert werden, aber wenn man nur etwas die Umgebung erkundet, ist das keinerlei Problem). Gleichzeitig sind die Ego-Shooter-Elemente gewichtiger. In einigen Tests klang an, dass das Spiel dadurch ein wenig seinen Charakter verloren habe. Kann man durchaus so sehen, auch weil die Mystery-Ermittlung nicht mehr so bedeutsam ist (z.B. das Fotografieren fürs Tagebuch). Ich würde eher kritisieren, dass KONA II strukurell etwas zerfasert ist. Es gibt mehrere Open-World-artige Areale, die man aber eher linear abarbeitet und fast immer genau weiß, wo man hin muss. Ganz zu Beginn ist man z.B. sehr lange in einem Herrenhaus, was fast wie ein anderes Spiel wirkt. Später gibt es ein anderes Haus mit Überlebenden, denen man helfen kann, aber das führt spielerisch wie erzählerisch zu so gut wie nix. Immerhin kann man das als Abwechlungs gutheißen. Spielmechanisch besteht BRUME heruntergebrochen aus Minirästel/Fetchquests (mit etwas Ballern und später auch Schalterrätsel) und kanalisiert die Progression bald durch "Finde Anzahl X von Y", was auf Dauer etwas billig ist. Vielleicht erkennt man hier auch Probleme in der Entwicklung des Spiels? Mir hat KONA II insgesamt trotzdem einigermaßen gefallen aufgrund der hübsch verschneiten PS5-Landschaften (natürlich kein AAA und Fortbewegung/Interaktion sind eingeschränlt) und der Atmosphäre trotz der zu durchscheinenden Spielstruktur. Die Geschichte ist jetzt nicht so bedeutsam, wird aber abgeschlossen in einem seichten Bosskampf, der bei mir verbuggt war (= keine Bedrohung). Ohne den Vorgänger würde ich es aber weniger empfehlen. Tests: [https://opencritic.com/game/15672/kona-ii-brume] (73% nach 10 Tests) bzw. [https://www.maniac.de/tests/kona-ii-brume-im-test-ps5/] ("Etwa achtstündiger Walking Simulator für Entdecker, die bei den eingebauten Hilfen die Nase rümpfen", 72%) Website: [https://kona2game.com/] bzw. [https://linktr.ee/konagame] KRAKEN ACADEMY!! Das deutsche Entwicklerstudio Happy Broccoli Games hatte mit ihrem diesjährigen Spiel DUCK DETECTIVE (Ermittlungsmechanik ähnlich THE CASE OF THE GOLDEN IDOL) einen Überraschungserfolg. Dabei war dieser Titel "nur" ein Übergangsprojekt, glaube ich, was man an den PAPER MARIO-artigen Figuren mit Nichtanimationen erkennen mag. Das Erstlingswerk war KRAKEN ACADEMY!! von 2021: >You're the new kid at school who gets time travel powers from a magical kraken! Kraken Academy!! is a groundhog-day adventure inspired by 90s comedy anime. Ich bin zunächst ziemlich von dem Spiel abgeprallt. Auch wenn es Comedy ist, findet anfangs quasi kein Worldbuilding statt (ein riesiger Kraken?!). Die Pixelgrafik ist sehr grob, besonders wenn sie in bestimmten Orten auch noch heranzoomt. Man läuft viel herum, trotzdem muss man eine Taste zum Rennen halten. Zum Sammeln der einzigen Ressource muss man Mülltonnen und so kaputthauen, wenn der Hotspot erkannt wird, und die herausfallenden Flaschen fliegen nicht direkt ins Inventar, sondern müssen durch Drüberlaufen eingesammelt werden. Bei der Rückgabe der Flaschen am Automaten und dem Speichern an einem anderen Gerät (eigentlich immer direkt nebeneinander) muss man unnötig viele Tasten zur Bestätigung drücken. Und ich war von dem zentralen Hub vom heruntergekommenen Campus anfangs verwirrt, der zwar klein ist, aber nicht direkt zur Karte im Menü passt. Ich war kurz vor dem Abbrechen, aber wollte dann doch zumindest den ersten Schultag einmal hinter mich bringen. Denn Kernelement ist eine Zeitschleife aus drei Tagen, die zwar in sehr schneller Echtzeit vergehen, aber nur die Zustände Tag und Nacht kennen (und Tag 3 ist etwas anders). Jederzeit kann zum ersten Tag zurückgesprungen oder in 6-Stunden-Schritten vorgespult werden. Man erkundet also das Schulgelände, lernt das Personal und die Schüler kennen und bekommt erste (Fetch-)Quests. Prinzipiell sagt jede Figur nur ein paar Textkästensätze und dann gibt's ggfs. minimal Multiple-Choice-Möglichkeiten. Man findet Gegenstände, wovon einer aktiv sein kann und dann bei Interaktion mit Figuren oder Dingen eingesetzt wird. Zuerst befürchtete ich, dass man hier komplexe Tagesabläufe und Beziehungsgeflechte entwirren muss, da zentrale Figuren auch prominent in einem Facebook-artiges Profil präsentiert werden. Aber es bleibt dann alles simpel (so bewegt sich bloß ein einziger NPC nach festem Muster durch die Gegend). Als mir das klar geworden war, blieb ich dran, denn ich wollte schon wissen, was hier los ist, und das Spiel ist vor allem auch stellenweise ziemlich witzig. KRAKEN ACADEMY erinnerte mich etwas an CROSSING SOULS, das aber viel detailliertere Pixelgrafik hat, spielerisch gehaltvoller (Action!) und auch abgedrehter ist. Aber ist sicher auch eine Budgetfrage, denn z.B. Zeichentrick-Zwischensequenzen wie C.S. hat K.A. nur im sehr kurzen und losgelösten Intro und die hochaufgelöste Charakterporträts stehen im Kontrast zur Fitzelgrafik. Insgesamt hat mir KRAKEN ACADEMY mehr Spaß gemacht als erwartet! Ich habe dann auch alle Nebenquests gemacht und gute 8h gebraucht. Die Präsentation fand ich zwar suboptimal, hier und muss zu viel geklickt werden und die Spielmechanik wird keinesfalls ausgereizt, aber dafür ist es zugänglich (man muss fast nie Dinge mehrmals tun wegen der Zeitschleife) und eben humorvoll. Bin gespannt, was das dritte Spiel des Entwicklerstudios wird. Tests: [https://opencritic.com/game/12025/kraken-academy-] (73% nach 7 Tests) bzw. [https://www.maniac.de/tests/kraken-academy-im-test-xbox-one/] ("Abgedrehtes Comedy-Adventure mit charmanten Figuren und simplen Rätseln: Dieser Krake erobert Euer Herz", 79%) Website: [https://www.happybroccoligames.com] |
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