Thema:
gutes spiel, schlechtes dragon age, maues RPG flat
Autor: shertok
Datum:04.11.24 12:43
Antwort auf:Dragon Age: The Veilguard von Pfroebbel

als dragon age fan hat man es schon nicht einfach, an Origins habe ich alles geliebt, aber die serie ändert sich wirklich beachtlich mit jedem spiel. immer weniger RP, weniger komplexität, sowohl in der inszenierung und den RP elementen wie im kampf. dafür mehr action, mehr popcorn, mehr zugänglichkeit.

das war in den ersten 3 games schon ersichtlich und von teil 3 auf 4 ist der sprung nun so gross, dass man denkt da wurden nochmal 2 schritte übersprungen in den 10 jahren. der ton des spiels ist derart anders, im reveal trailer dachte ich erst hier kommt der dragon age hero shooter oder der mobile ableger.

spielerisch hat sich bioware imo endlich gefunden. schon seit jade empire versuchen sie mehr action in ihre kämpfe zu bringen und mass effect sind ja eigentlich shooter mit ganz leichten taktik einschlag, Dragon Age 3 war dann ein ganz wirrer mix mit einem nicht funktionalen taktikmodus.

so richtig gelungen ist ihnen das erstmals mit Veilguard. tatsächlich die grösste stärke des spiels, der kampf träge es für mich total. es gibt viele mechaniken und systeme, die hier miteinander agieren, das highlight natürlich das primer und detonation system, heisst manche skills von mir "primen" einen gegner und einer meiner compannions kann diese dann "detonaten", also team combos mit mega schaden.
dann gefällt mir, dass meine companions auch gut heilen können. man hat hier wirklich das gefühl, dass man während dem kampfs sinnvolle taktische kommandos geben kann. auch beim skillen und gearen des charakters finde man doch wirklich viel interessantes, was einem am ende auch erlaubt die etablierten mechaniken wieder zu umgehen und alles wegzunuken, was einer enorm befriedigenden progressionen entspricht. das ganze spiel sich wirklich fluffig und frisch, da habe ich wirklich viel freude dran im moment.

Der RP faktor ist dafür nochmal weiter runtergeschraubt und hat die wohlfühlgrenze unterschritten, das dialogsystem ist sehr simpel, ganz zu scheigen von dem inhalt. alles wirkt extrem "gamey", die welt ist vollgstopft mit bunden magischen türen wo man erst später weiterkommt. absoluter immersionskiller und das ist mir wichtig.
viele dieser elemente wirken so als wären sie noch aus der multiplayer shooter phase des spiels hängengeblieben und man hatte keine lust das nochmal zu ändern. das selbe gilt übrigens für das irre gear progression system.

trotzdem gefällt es mir gut, ich spiele aber halt auch viele totale nischen RPG und da gehören auch die negativen seiten von Veilguard nicht zum schlimmsten, der kampf aber imo zum besten, der trägt das spiel wie gesagt für mich

aber ich verstehe jeden dragon age fan, der hier was ganz seltsames serviert bekommt.
im umkehrzug  muss ich auch sagen, wäre das eine neue franchise von einem anderen entwickler, die reaktionen wären niemals derart gespalten wie sie sind, das spiel ist an sich gut bis sogar sehr gut, handwerklich top, technisch super optimiert, wenig bis keine bugs, die welten sehen toll aus und es macht spass und es ist belohnend sie zu erforschen.

wenn man es als das anschaut, was es wirklich geworden ist, ist es gut, aber die erwartungshaltung dragon age erfüllt es für mich nicht mehr, da wurde eine grenze unterschritten, die selbst bei inquisiton irgendwo noch gegeben war.


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