Thema:
Batman: Arkham Shadow (Quest 3) flat
Autor: Schlomo
Datum:02.01.25 14:16
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 41 - Thank you, next von Schlomo

Die Entwickler verdienen den größten Respekt dafür, das komplette Gameplay von Arkham Asylum in VR zu übertragen, und das auf eine scheinbar mühelose, ganz intuitive Weise. Man prügelt, schleicht und erkundet sich durch das Abenteuer, ohne sich um die Steuerung Gedanken zu machen oder sich irgendwie eingeschränkt zu fühlen.

Haben wir also ein VR-Highlight vor uns, ein absolutes Must-Play? Bei mir trübten leider zwei Punkte die Begeisterung.

Im Spiel wechseln sich Abschnitte, in denen man als Batman spielt, mit anderen ab, bei denen man als Blackgate-Insasse undercover unterwegs ist. Letztere ziehen das Spiel leider deutlich runter, da man hier meist nur stumpf von Pontius zu Pilatus geschickt wird, wobei der Weg stets durch diverse Ladekorridore mit sich langsam öffnenden Türen führt. Die einzige spielerische Freiheit dabei besteht darin, den herumstehenden Häftlingen und Wärtern bei ihren Gesprächen zuzuhören. Diese werden wie von Band abgespult, sobald man sich nähert, und die Sprechenden spielen ihre steifen Animationen ab, ohne irgendwie auf die Anwesenheit des Spielers einzugehen. Das wirkt alles furchtbar archaisch.

Überhaupt ist vieles im Spiel eher auf AA-Niveau, und würde eine 2D-Version davon veröffentlicht, wären die Klagen über veraltete Grafik und Spielstruktur wohl immens. Mit den "großen" Arkham-Titeln kann es einfach nicht mithalten (ganz abgesehen von den Open Worlds der späteren Teile, die es hier natürlich ohnehin nicht gibt), auch wenn es sich redlich bemüht.

Doch all das wäre wegen des VR-Bonus noch locker zu verschmerzen, wenn nicht der zweite Kritikpunkt wäre: die absolut unterirdische Technik. Von Anfang an und nach dem dritten Patch immer noch wurde ich geplagt von Bugs und technischen Unzulänglichkeiten. 5-6 Komplettabstürze, 3 Soft-Progress-Locks (bei einem davon musste ich sogar einen früheren Spielstand wiederherstellen) und zig kleinere Soundaussetzer oder Animationsfehler. Hinzu kommen ständige Mini-Ruckler, wann immer das Spiel etwas nachlädt oder speichert (und das ist eigentlich ständig der Fall) - in VR einfach unentschuldbar.

Seit Darksiders Genesis habe ich kein Spiel mehr gespielt, bei dem mir der Spaß so sehr von der Technik getrübt wurde. Vielleicht hatte ich auch einfach richtig viel Pech, sodass ich wirklich jeden vorhandenen Bug mitgenommen habe.

Ohne diese Probleme wäre Arkham Shadow wohl eine glatte 8/10, aber in dieser Form kann ich höchstens 6,5/10 Batarangs vergeben.


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