Thema:
The deed is done flat
Autor: Kola
Datum:22.02.25 11:57
Antwort auf:The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom #3 von Kilian

Es fehlten noch zwei Forge Constructs in den Depths; ich bin an beiden vorbeigelaufen, ohne diese zu aktivieren. Von 99.91 dann auf 100.00. Was für ein Ritt. Danke an die Leute von r/tearsofthekingdom. Tolle Community.

Ich muss sagen, dass das Sammeln der Koroks, der Locations etc. am Ende viel Spaß gemacht hat. Über den Heroes Path konnte man sehen, wo man schon war und so entwickelte sich dann mit jeder Session ein einstudiertes Abklappern der jungfräulichen Orte. Das war erstaunlicherweise keine Arbeit, sondern ein fast meditatives Vorgehen, das jeden Abend für 30-90 Minuten zu einer zweiten Natur geworden war. Als ich bei knapp 900 Koroks war, habe ich eine interaktive Karte zur Hilfe genommen. Man ist schon an Orten vorbeigekommen, ohne dass man die Korok-Maske zum Tracken aufhatte (Sensor wäre hier die bessere Alternative gewesen, finde ich); da hat man doch einige verpasst.

Die letzten zehn Koroks waren im Himmel. Diese wollte ich zum Schluss abhaken. Ich hatte 990 und oben waren tatsächlich die letzten 10, so dass ich ziemlich erleichtert war. Dann stellte sich heraus, dass ich einen der 10 Freunde schon hatte und ich landete bei 999. Das war so der Moment, an dem Leute mit einem Closure-Problem sich für einen mentalen Kollaps entscheiden könnten, aber ich hatte dann durch völligen Zufall bemerkt, dass mir noch ein Korok im Inner Sanctum fehlte, also dem letzten Ort vor dem Endkampf. Das war pures Glück, denn ansonsten hätte ich es dabei belassen und hätte mit eingezogenem Schwänzchen gequittet - soviel Zeit für Videospiele nehme ich mir nicht mehr, dass ich viele Stunden vielleicht sogar vergeblich für ein letztes Fitzel.

Bisschen ärgerlich ist, dass es nicht reicht, ein Cave zu betreten: Man muss jeden einzelnen Eingang finden. Aber das ging dann auch mit der interaktiven Karte recht schnell.

Was ich herausragend empfinde - und was mir erst bei der Schatzsuche zum Schluss so richtig auffiel - ist, wie sehr dieses Spiel ein 3D-Spiel ist. Damit meine ich, dass man wirklich alle Ebenen des Spiels fließend durchschreiten kann und nicht nur auf der Oberfläche verbringt. Man jagt vom Himmel hinunter auf die Erde, in die Höhlen, in die Depths. Es gibt immer einer Möglichkeit an Höhe zu gewinnen und wieder abzustürzen. Ist kein Tower in der Nähe, so pappt man eine Rakete an den Schild, legt ein Trampolin hin, bohrt sich durch den Fels, baut ein fliegendes Konstrukt oder an passenden Stellen befinden sich Aufwinde oder es fallen Ruinen vom Himmel, die man mit Time Reverse wieder nach oben schleudert. Das gesamte Konzept ist ein Segen in Sachen Gameplay.

Insgesamt kann ich konstatieren, dass ich jede Minute genossen hatte und dass dieses Spiel wohl den größten Eindruck aller Spiele auf mich gemacht hätte, wenn es BOTW nicht gegeben hätte, das nunmal die Einführung in diese Open World war. Ohne BOTW wäre der Sprung zum GOAT (nicht des Jahres, nicht des Jahrzehnts, sondern insgesamt) noch krasser gewesen. Insgesamt ziehe ich nun Aonumas Zweiteiler Miyamotos OoT und MM vor. Das ich das jemals so sehen würde, hätte ich nicht gedacht. Das soll aber OoT und MM nicht schmälern. Es sind letztendlich auch sehr verschiedene Konzepte.

Ich kann mich überhaupt nur an eine Handvoll Spiele erinnern, die mich im Erwachsenenalter jemals so gefesselt hatten, dass ich mich wieder wie ein Kind fühlte. Vielleicht Mario Galaxy oder Jet Set Radio. Vielleicht Sin and Punishment, DoDonPachi Daifukkatsu, F-Zero GX oder Resi 4. TOTK ist aber noch einmal ein Sprung nach vorne gewesen.

Ich bin nun wirklich gespannt, wie es mit der Zelda-Reihe weitergeht.


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