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| Autor: | Slapshot | ||
| Datum: | 03.04.25 11:11 | ||
| Antwort auf: | The Witcher 3 GOTY: Next-Yen-Patch FTW (Thread #6) von Sachiel | ||
Ja. Wow. Das ist mal ein DLC. War ich bei Heart of Stone noch dezent enttäuscht, konnte mich Blood & Wine um so mehr begeistern. Ein komplett neues Gebiet mit komplett neuem grafischem Thema. Mediterranes Flair trifft französisches Ambiente. Kein Krieg durchzieht das Land, Geralt wird nicht an jeder Ecke bespuckt und beschimpft, sondern wird im Gegenteil hofiert und mit Bewunderung empfangen. Wäre das der Ton des Hauptspiels gewesen, hätte ich damals in meinem ersten Anlauf wahrscheinlich nicht abgebrochen. Es tut einfach gut, nicht dauernd auf eine Mauer der Ablehnung zu stoßen. Dazu kommt, dass ich die Questreihe auch wirklich spannend fand. Worum geht's? Die Herzogin Anna Henrietta ruft uns in ihr Herzogtum Toussaint, in der ein umheimlicher Mörder aufrechte Rittersleut meuchelt. Je weiter wir in der Story voranschreiten, desto mehr Geheimnisse decken wir auf. Das macht Spaß, das lenkt ab vom deprimierenden Ende des Hauptspiels (jaja, selber schuld und so) und bringt auch viel Abwechslung mit sich (!!!1). Dass ich dann auch wieder nur das schlechte Ende bekommen habe, lässt sich mit einem alten Spielstand aber zum Glück noch korrigieren. Anscheinend habe ich da nur bei einer Konversation gaaaanz kurz vorm Ende noch eine falsche Auswahl getroffen, die restlichen Vorgaben für das eine und einzig gute Ende habe ich aber wohl erfüllt. (Sehr konkreter Spoiler zu meinem Ende) Die Welt selbst gefällt mit kräftigen Farben, einer eher positiven Grundstimmung und auch mit ordentlich Umfang. Außerdem wurde die Gegnerpalette erweitert. Und die sind dann auch ordentlich herausfordernd. Die Tausendfüssler und diese Pflanzen empfand ich, sobald sie mindestens zu zweit auftreten, mehr als nervig. Gerade die Fernkampfattacke in Kombination mit dem schnellen Standortwechsel haben mich immer wieder ganz gut gefordert. Das ist aber alles kein Vergleich zum Endgegnerkampf. Für den habe ich dann auch den Schwierigkeitsgrad auf die einfachste Stufe geändert. Damit wird es dann schon fast zu einfach, aber nachdem ich zum xten mal in der dritten Phase draufgegangen bin und mir die nicht abbrechbaren Zwischenanimationen immer wieder anschauen musste, hab ich irgendwann meine Motivation verloren. Und damit lief es dann im ersten Anlauf. So. Jetzt ist es raus. Wenn ich zwingend was kritisieren wollte, dann vielleicht, dass die Mainquest etwas zu kurz ist und dass es abseits davon nur kleine Aufträge ala "geh dahin und bring alles um" oder "geh dahin und bring alles um und such xy" gibt. Nur selten ist eine Quest etwas länger, aber nicht vergleichbar mit einigen Nebenquests aus dem Hauptspiel. Das fand ich tatsächlich etwas schade, weil ich hätte gern mehr Zeit in der Welt verbracht. Und mein Weingut hätte ich auch noch gern etwas mehr ausgebaut. Das hätte neben der temporären Boni auch noch so viel mehr Möglichkeiten geboten, zum Beispiel Geld/Kronen damit zu verdienen. Wobei ich da zum Ende hin keine Probleme mehr hatte. Als ich meine Katzenrüstung auf Großmeisterlevel brachte, musste ich mich von ein paar Sachen trennen, und der Ausbau des Weinguts verschlingt noch ein paar tausend Kronen. Aber danach hatte ich keine Geldprobleme mehr. Ich könnte jetzt noch die anderen Rüstungen auf Großmeisterlevel bringen, aber was soll das noch bringen? Mittlerweile hab ich Waffen, die bei allen Boni, die ich für ein Full Set erhalte, nicht mehr rechtfertigen, dass ich da noch die Hexer-Waffen verwende. Wir reden hier von Damage > 100 pro Waffe. Bei den Rüstungen ist das nicht ganz so stark ausgeprägt, deswegen hab ich mich von der Rüstung noch nicht getrennt - und genieße noch den 3er-Set-Vorteil. Auch schön: der DLC bringt bis zu vier neue Slots für erlernte Fähigkeiten mit sich und nochmal neue Bonusfähigkeiten. Von denen sich auch wieder nur eine gleichzeitig aktivieren lässt. Mäh. Die einmalige Wiederbelebung (alle 120 Sekunden) ist aber schon ein ganz netter Bonus. Der Bonus, den Schaden der Armbrust mal eben auf 1000+ Damage zu erhöhen aber auch. Und der Bonus, den Schwertschaden analog zur Anzahl der Feinde zu erhöhen nicht weniger. ARGH. Ich hasse es, mich entscheiden zu müssen. Aber kommen wir zum Fazit: Blood & Wine verhält sich für mich zum Hauptspiel so ungefähr wie damals Gay Tony zum GTA IV Hauptspiel. Es macht (mir!) mehr Spaß, es ist bunter, es ist witziger und auch etwas kompakter. Aber immer noch groß genug, um fast als vollwertiges Abenteuer durchzugehen. Ein paar kleinere Glitches haben sich zwar auch eingeschlichen, die aber bei mir höchstens ein kurzes WTF ausgelöst haben und ansonsten das Spielerlebnis nicht groß gestört haben. Etwas mehr Umfang hätte ich zwar auch gerne genommen (ich konnte jetzt nur 9 von 12 der neuen Boni und damit auch nur drei der vier Slots freischalten), aber ich will mich jetzt gar nicht groß beschweren. Den Schwierigkeitsgrad empfand ich nicht nur wegen dem Endgegnerkampf härter als im Hauptspiel, aber bei einem DLC und nach 80+ Stunden im Hauptspiel und dem ersten DLC darf es ruhig auch mal härter sein. Den Endgegnerkampf empfand ich mit meinem Build aber als unfair. Ein Highlight waren für mich die neuen Hanse-Stützpunkte. Sich da durchzuschnetzeln war einfach Spaß pur. Ich hol mir jetzt noch das gute Ende und werde dann W3 wahrscheinlich ad acta legen. War ne schöne Zeit. Für ein fast zehn Jahre altes Spiel liefert das auch heute noch gut ab. Ach eins fällt mir grad noch ein: Ein paar Texturen schauen wirklich super aus. Die Großmeisterkatzenrüstung zum Beispiel. Ist die Kamera na dran, sieht man Flusen und Dreck auf dem Stoff, was für sich genommen tatsächlich super ausschaut. Dass das Gesicht da manchmal durchclippt: geschenkt. Wirklich ein schönes Spiel. |
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