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Autor: | Jassi | ||
Datum: | 17.06.25 18:26 | ||
Antwort auf: | Re:wait what now? von token | ||
>Gemeinhin ist es als Trolley-Problem bekannt, TLoU macht da einfach eine Abwandlung von, der Pilz ist quasi der Trolley und Ellie spielt die Opferrolle. > >Hier mal ein Artikel der das Problem kurz skizziert und sich dann damit beschäftigt dass es bei der Einwertung länderspezifische Unterschiede gibt: >[https://www.mpg.de/14384755/trolley-dilemma-international] > FÜr mich ist Ellies Fall kein Trolley-Problem. Bei letzerem ist es ganz klar, dass jemand definitv wegen dem hopps geht. Bei TLoU verhält es sich aber anders. Lassen wir jetz mal die unklare Wirkung eines möglichen Impfstoffes außen vor. Wie gehen sogar davon aus, dass das Ding 100%ig wirkt. Auch Joels Sturmlauf spielt jetzt nicht mit rein. Somit würde Ellies Tod nur ein sorgenfreies Leben garantieren, "mehr nicht". Keine einzige Person müsste wegen dieser Entscheidung direkt sterben. Da ist beim Trolley-Problem komplett anders gelagert. Was viele gegen Joel aufgebracht hat, war eine harte utilitaristische Denkweise. Zehn Füchse stimmen mit der Gans ab was es zu essen gibt. Sklaverei ist also ethisch okay, die Fußball-WM in Katar zu schauen genau so. Sind ja nur ein paar tausend für unseren Spass gestorben. Hauptsache die Mehrheit profitiert davon! Dem obigen Konsequentialismus steht da die deontologische Ethik entgegen, die erstmal auf die Auswirkungen pfeift und ihr Handeln erstmal auf Pflichten oder Regeln basiert. Ist es es okay unschuldiges Leben zu opfern? (Aber auch hier kommt man durchaus in die Bredouille, wenn man z.B. niemals lügen sollte. Jemand versteckt sich vor einem. plötzlich kommt der potentielle Mörder an und fragt einen wo das Opfer sei. Tja sorry, aber "Rules are rules". >Persönlich bin ich klar Team Joel, heißt, die grundsätzlich getroffene Entscheidung halte ich persönlich für die moralisch richtige, ich als Joel würde diese Entscheidung also auch so treffen und mich moralisch im Recht fühlen. Aber selbst dann bleibt in der konkreten Ausführung der Entscheidung so einiges über wo dann auch ich sagen würde, ein Stück weit ist Joel obwohl er in meinen Augen grundsätzlich richtig liegt Ellie da rauszuholen ein Bösewicht. Denn Joel macht ja auch Tabula Rasa um die Fährte zu löschen, heißt, er metzelt alles nieder. Das hätte er so nicht tun müssen. Und ebenfalls die Lüge, klar kann man das so auslegen dass er Ellie vor seiner Entscheidung schützen möchte, also die Schuld mit der Lüge auf sich lädt. Aber ist das wirklich das Motiv? > Naja, dass die Fireflies Ellei jagen würden liegt wohl auf der Hand. >Denn wie Joel die Lüge schon im Auto auf der Flucht gestaltet macht ziemlich klar ein gezieltes Vorgehen transparent, bei dem es nicht darum geht Ellie zu schützen, sondern das Bild von sich selbst aus Ellies Augen. Ellie bräuchte ihn nicht zwingend. Er möchte in meinen Augen Ellie für sich persönlich nicht verlieren, es geht nicht darum dass sie ihn braucht, es geht ihm darum dass er sie braucht. > [https://www.youtube.com/watch?v=q1DDDHjgx_E&t=96s] I beg to differ. ;D >Aber jedenfalls finde ich genau solche Figuren spannend. Ist er jetzt gut oder böse? Man kann sich drüber streiten. Comichafte Bösewichte die böse sind weil sie böse sind find ich meist eher langweilig. Investiert bin ich immer dann wenn die boshafte Tat so gut und nachvollziehbar motiviert ist, dass ich das Handeln der Figur absolut nachfühlen kann, bis zum Punkt wo ich mich frage, ob ich vielleicht auch selbst so handeln würde wenn ich das erlebt hätte was die Figur erlebt hat. Mh, mir scheint an mancher Stelle, dass du tw. eher den Archetypus des Tricksters beschreibst, was ich sehr begrüße. Gerade er und auch das klassiche Dilemma sind bestes Glutmat, um 'ner Story die richtige, weil unvorhersehbare, Würze zu verleihen. |
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