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| Autor: | tHE rEAL bRONCO 2ND | ||
| Datum: | 30.04.19 10:30 | ||
| Antwort auf: | Re:Ich schau grad von Slapshot | ||
>>der hat schon jetzt nach 30 Minuten mehr Seele und Charakter als die ganze moderne Marvel-Scheiße zusammen. > >Keine Ahnung, wieviel Ironie grad in dieser Aussage steckt, aber diesem Machwerk Seele und Charakter zuzugestehen ist mutig. Hmm... also natürlich bin ich mir bewusst, dass der Film sehr, sehr übel ist. Aber durch die teils stümperhafte Machart und unterirdischen Darsteller entfaltet sich für mich etwas, das ich mit Seele und Charakter umschrieben habe. Ein Film wie gemacht für mein Trash-Herz eben :-) >Das war imo eine Auftragsarbeit von Leuten, die mit Comics und dem Charakter an sich genau gar nichts anzufangen wussten. Albert Pyun hat den Film offensichtlich mehr mit Blick für das Budget als mit Blick auf die Figur runtergedreht. Dazu kommt mit Matt Salinger ein Hauptdarsteller mit der Ausstrahlung eines Fischs. Da scheiden sich eben die Geister. Ich finde sowas unterhaltsamer als Film Nr. 567 nach der ewig gleichen Marvel-Formel. Und da die Macher offensichtlich auf die Comics und Captain Ahnungslos (Copyright Oliver Kalkofe, haha) geschissen haben, macht es die Sache für mich umso interessanter... >Puh, ne, ganz ehrlich: ich bin froh, wie sich das Genre der Superheldenfilme die letzten 30 Jahre entwickelt hat. Dass es mittlerweile Filme gibt, die ihre Helden ernst nehmen und verstehen, was sie ausmacht. Autos zu klauen gehört da zum Beispiel bei einem Captain America nicht dazu. ... denn ich kann Superhelden und Superhelden-Comics nicht leiden. Konnte ich noch nie. Ich verstehe, dass hier viele das naturgemäß anders sehen. Aus diesem Grund halte ich mich aus den entsprechenden Filmthreads so gut es geht zurück - was mir zugegeben nicht immer gelingt. Ich habe vielleicht zehn Filme des MCU gesehen und bis auf Ant Man sind das alles ziemlich schlechte bzw. einfach solide produzierte 08/15-Filme. Einige habe ich nur im Kino gesehen, weil Freunde von mir Fans sind und mir die Zeit mit ihnen wichtiger war als der Film, den wir uns dann angesehen haben. Du verstehst sicher was ich meine. Ich kenne mich mit Comics und Visual Novels zwar nicht gut aus aber ich erkenne darin ein interessantes Medium, das viele visuell ansprechende Geschichten zu bieten hat. Ich würde auch nie auf einem derart hohen Ross sitzen und auf andere hinabsehen, weil sie Superhelden-Zeug mögen. Schließlich stehe ich auch auf eine Menge Unsinn, der infaltil und inhaltlich eher dämlich ist. Siehe mein Herz für Trash u.v.m.. Ich kann mich da also in die Fans hineinversetzen und verstehen, dass die Entwicklung um Marvel und DC auf cineastischer Ebene wie ein wahrgewordener Traum sein muss. Man stelle sich vor, Resident Evil würde ernst genommen und hochwertig produzierte Filme für die große Leinwand auf einem feinen Niveau produziert werden. Oder ein gelungenes Godzilla-Universe. Oder die ganzen Steven Seagal-Geschichten von früher. Ein Traum! Ich kann das also vom Prinzip her nachvollziehen. Für mich sind Superhelden aber schon seit meiner Kindheit lächerlich mit langweiligen Geschichten, die jetzt filmisch ohne Sinn für Kinokunst und mit endlosem CGI-Unsinn für den Mainstream produziert werden. Ich kann damit einfach nichts anfangen und daher ermüden mich derartige Filme. Leider kann man sich dem kaum entziehen, da es so viele Filme gibt, die mich dazu gebracht haben, seltener ins Kino zu gehen. Andauernd ist so ein Genre-Vertreter im Kino, und im Blockbuster-Bereich gibt es zunehmend weniger Platz für anderes Zeug. Und die Filme für sich sind abseits der Superhelden-Thematik eben nicht vielseitig genug um qualitativ zu überzeugen. Schau dir mal The Dark Knight von Nolan an: Batman ist mir völlig egal aber die Filmreihe, besonders die ersten beiden Teile, sind einfach richtig gut gemacht und gefallen mir sehr. Ein ähnlicher Vergleich wäre etwa das Genre der Historien-/Kostümschinken: Meine Freundin steht darauf und ich schaue mir zu Hause oder im Kino auch einige Filme in die Richtung an obwohl ich sowas nicht wirklich mag. Aber wenn der Film was taugt, bin ich auch da voll dabei. Wie etwa Colette (2019) mit Keira Knightley - ein wirklich feiner Film, der mich eben durch filmisch interessante/gute Mittel trotz der Thematik in seinen Bann zieht. Es soll sich bitte keiner angegriffen fühlen - wie gesagt, ich stehe auch auf genug Zeug, das auf einem ähnlich niedrigen Niveau funktioniert und mich unterhält (siehe meine Ausführungen zwei Absätze weiter oben). Oder um es mit Frooonk dem Wedding Planner zu sagen: Jedem Tierchen sein Pläsierchen ;-) Und genau deswegen finde ich den SchleFaZ-Captain so gelungen: Schlecht und hat mit der Vorlage kaum etwas zu tun. |
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