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| Autor: | Gadon | ||
| Datum: | 13.06.24 07:58 | ||
| Antwort auf: | Re:Episode 3 - Puh, holprig... von waldmeister | ||
Ich versuchs mal mit einem Beispiel aus meinem Arbeitsleben: Als ich bei Goodgame Studios in Hamburg gearbeitet habe, wurden neue Spiele nicht unter dem Aspekt "was macht Spaß" am Anfang entwickelt sondern: welche Monetarisierung erzeugt das meiste Geld? Wie soll der Shop aussehen? Was ist Life-Time Value? ...und erst dann wurde sich über ein Spielekonzept Gedanken gemacht. Nicht schwer zu verstehen, dass so die meisten Spiele aus ihren Alpha/Test Phasen in den mobile shops rausgekommen sind. Ein ähnliches Gefühl habe ich eben bei der Folge gestern gehabt: Der erste Gedanke war: wie schaffen wir es möglichst viele diverse, weibliche und ethnisch unterschiedliche Personen in einen Folge zu quetschen? Erst wenn wir hier das Maximum rausholen, machen wir uns über Story und Ablauf Gedanken. Nochmal: ich habs NICHTS gegen Diversität und starke Frauenrollen oder ähnlichem. Mich stört es null, dass es jetzt eben nicht nur mehr die weißen Männer sind, die in den verschiedenen Rollen auftreten. Wenn das Thema Diversität aber zum Selbstzweck wird, wird es hohl. Also mit anderen Worten: Ist die Szene so fertig? Nein ist sie nicht, wir müssen noch diverser machen, obwohl es der Szene NULL dient. Mich nervt so ein Reissbrett-Ansatz überall: In dieser Boy-Band muss ein blonder, ein schönling, ein alter, ein junger dabei sein In dem Lied mussen die Instrumente auftauchen und diese mitgröhpassagen eingebaut werden In diesem Film muss nach Muster XY der Story ablaufen, und bitte noch eine Liebesszene und ein jungen Hund einbauen. |
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