Thema:
Re:Mal eine etwas positivere Note (Spoiler) flat
Autor: Arakon
Datum:24.06.24 06:35
Antwort auf:Mal eine etwas positivere Note (Spoiler) von harukathor

>Ich bin ebenfalls kein großer Fan des Finales, aber in dieser Staffel gab es immerhin drei Folgen, die ich wirklich enorm schätze.
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>Zur deutschen Synchronfassung kann ich nichts sagen, aber im englischen Original ist "Dot and Bubble" für mich das absolute Highlight der Staffel. Diese Episode würde ich in keiner Weise verändern; sie hat mich aus völlig anderen Gründen genauso lange beschäftigt wie "73 Yards". Letztere hat glücklicherweise eben keine typische Davies-Auflösung und lässt sich für mich größtenteils gut erklären – auch wenn es hier keine eindeutige Lösung gibt. Die dritte Folge in meiner Favoritenliste ist "Boom", obwohl sie aufgrund ihrer zu hastigen Auflösung hinter den beiden anderen zurückbleibt.
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73 Yards war recht gut, bis auf die "Auflösung".. und das traurigerweise, weil der Doctor quasi nicht drin vorkam.
Dot and Bubble dagegen hat mich richtig angepisst, die Trulla hat ihm ins Gesicht gelogen, dass sie den einzigen Typ auf dem Planeten, der kein Vollhorst war, nicht umgebracht hat, den Doctor beleidigt und er hat ihr trotzdem nachgeweint weil er seinen Retterkomplex nicht befriedigen konnte, und sie den easy way out nicht wollten. Andere Doctors hätten mit den Schultern gezuckt und gedacht "Tja, dann müssen sie halt selbst mit sich klarkommen".
Woher ein organisiertes Untergrundnetzwerk kam, die wissen, wie man ein Boot benutzt, wenn die meisten nicht mal geradeaus laufen konnten, weiß auch keiner.

>Das größte Problem der Staffel ist meiner Meinung nach die zu geringe Episodenanzahl, was auch zu wenigen Gastautoren führt, und die gleichzeitig explodierende Experimentierfreude, die Konsistenz verhindert. "Doctor Who" hatte immer wieder Folgen und Finale, die nicht wirklich zündeten, doch oft wurden diese durch andere fantastische Mehrteiler ausgeglichen. In dieser Staffel sind die besten Folgen dagegen die, in denen der Doktor auf einer Mine "pausiert" oder kaum in Erscheinung tritt. Das lag zwar daran, dass Ncuti Gatwa noch "Sex Education" drehen musste, ist aber zusammen mit den fehlenden Mehrteilern, die meistens den jeweiligen Doktor wirklich profilierten, ein echtes Problem.

Das, und die riesigen Plotholes. Doctor Who war noch nie eine logische Serie, aber dieser Doc hat für absolut alles ein magisches Gadget, die er sich ohne Erklärung aus dem Hintern zieht (die anderen haben wenigstens noch irgendwas in Richtung "Oooh, das hab ich beim Wetttanzen auf Blorgo 7 von einer grünen Dame gewonnen" gesagt), und unendlich viel Kram wurde einfach.. wegignoriert. Warum schneit es bei Ruby? Warum ist das Video magischerweise geglitcht? Warum ist ihre Mutter die einzige, die nicht vom Tod persönlich identifiziert werden konnte, obwohl es tausende ausgesetzte Babys gibt?
Und mein Frustmoment #1 in der letzten Folge: 2024 endet alles Leben, aber 2046 wird die DNA Datenbank eingeführt und im Staub der Leute, die 2024 gestorben sind, holen sie sich die Info über Mom. Nicht mal ne dümmliche Begründung, warum das geht. Einfach "Wir hüpfen in eine Zukunft die nicht existieren kann in dieser Konstellation und holen da die Lösung", gefolgt von dem Holzhammer des "Auch normale Leute sind gar nicht mal so scheiße".


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