| Thema: |
|
||
| Autor: | Hattori Hanzo | ||
| Datum: | 17.03.25 23:11 | ||
| Antwort auf: | Like A Complete Unknown [Bob Dylan Biopic] von Matze | ||
>Da ich durch Zufall gesehen habe, dass der Film hier im örtlichen Multiplex noch einmal am Tag läuft, wollte ich ihn mir als Dylan- und Chalamet-Fan nicht im Kino entgehen lassen. > >Der Film beginnt 1961 und endet 1965, jeweils mit einem Besuch im Krankenhaus bei Dylans Idol Woody Guthrie, der an der unheilbaren Huntington Disease leidet. Dazwischen erlebt man den Aufstieg Dylans vom Nobody zum gefeierten Star der Folk-Szene, mit deren Vereinnahmung er von Anfang an fremdelt, bis es dann zum Ende des Films beim Newport Folk Festival zum offenen Bruch kommt - Stichwort elektrische Instrumente. > >Als jemand, der rund zwei Regalmeter mit Büchern mit und über Dylan hat: Kann der Film irgendwelche neuen Facetten der Figur Bob Dylan zeigen, die man vorher noch nicht kannte? Ein klares Nein. Ich stimme Wolfgang M. Schmitt zu, dass der Film im Grunde überflüssig ist; alles, was man aus diesem erfährt, kann man auch aus den Songs von Dylan erfahren. > Facetten von Dylan werden in "I m not there" Film von Todd Haynes besser dargestellt, ja, ist auch der interessantere Film. Aber: Als unterhaltsamer Film, der eine der spannenden Zeiten der Musik im Umbruch zeigt, ist er doch super? >Dennoch fand ich den Film unterhaltsam, die 2 1/2 Stunden gingen schnell herum. Eben! Auch für nicht Dylan Fans. Ich bin großer Fan, hab mir den Film 2 mal angeschaut, beim 2. mal mit meiner Freundin, die mit Dylan und der Zeit zunächst nichts anfangen konnte. Jetzt haben wir letztens gemeinsam Dylan Songs gehört, weil die Songs natürlich für den nicht-Kenner dann einzelnen Szenen zugeordnet werden können und somit besser hängen bleiben. Chalamet, den ich wie schon erwähnt generell gerne sehe, verwandelt sich wirklich in Dylan, er singt und spielt alle Songs selbst (angeblich hat er dafür fünf Jahre Gitarre und Mundharmonika gelernt) und auch die optische Ähnlichkeit mit dem jungen Dylan ist frappierend. Ich fand ihn gar großartig, er hat echt wie Dylan gesprochen (und gesungen!) Auch die Darsteller von Joan Baez, Pete Seeger (toll: Edward Norton als Ruhepol und Stimme der Vernunft) und Johnny Cash singen und spielen selbst. Das hebt das ganze imo über das Durchschnitts-Biopic hinaus, weil es wirklich faszinierend ist. Sehe ich auch so. Es ist ein guter Film, wirklich gut, er erzählt nur nichts neues. Es ist Walk the Line über Dylan statt Cash. > >Wer mit Dylan was anfangen kann, kann sich den Film ruhig mal geben. Es hätte allerdings nicht unbedingt im Kino sein müssen. Doch doch, auf Grund der Musik ist es laut und groß schon besser. ---------------------- Gesendet mit M! v.2.7.1 beta 2 |
|||
| < antworten > | |||