Thema:
Re:Folge 3.08, Staffelfinale (Spoiler) flat
Autor: harukathor
Datum:02.05.25 22:24
Antwort auf:Re:Folge 3.08, Staffelfinale (Spoiler) von HomiSite

>Ich muss zugeben, dass THE WHEEL OF TIME eine komplexere Serie ist (Welt und/oder Figuren und/oder Plot), als ich oft wahrnehme. Ich habe in Unkenntnis der Bücher aber nicht das Gefühl, dass ich besonders unaufmerksam zuschaue, sondern die Serie es nicht immer gut macht, Tiefe zu zeigen.
>

Leider hast du da recht. Die Serie schafft es meiner Meinung nach nicht, die Tiefe und Ambivalenz vieler zentraler Elemente überzeugend zu vermitteln. Zum Beispiel wird kaum deutlich, Aber wahrscheinlich hätte Amazon sein Herr der Ringe-Budget dafür hier investieren müssen.

>>Nein, Elaida wurde nicht beim diesem Typen vorstellig, sondern bei dessen Gegenpart. Die Aelfinn (Schlangen) beantworten drei Fragen wahrheitsgemäß, die Eelfinn (Füchse) erfüllen drei Wünsche. Unvorbereitet sollte man bei keinem von beiden vorbeischneien.
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>Okay - das Detail habe ich zwischen einleitender Rückblende und dem tatsächlichen Besuch natürlich vergessen bzw. denken Unkundige bei diesem Tor wohl, dass das gleiche mythische Wesen besucht wurde. Wie gesagt, bin ich mir unschlüssig, was ich davon halten soll. Wurden die schon mal erwähnt/eingeführt in der Serie? Warum sind die so übermächtig?


Die Serie klärt tatsächlich nicht, dass es sich um unterschiedliche Wesen handelt – deine Verwirrung ist also absolut nachvollziehbar. Interessanterweise gehört genau dieses Element zu den wenigen Dingen, die Jordan bewusst im Vagen gelassen hat.

>Irgendwie hat die Serie mittlerweile für mich mittlerweile fast einen Low-Fantasy-Vibe. Klar, es wird viel bunt gezaubert, aber es traten in Staffel 3 nur noch weniger Monster/Kreaturen auf, die Handlungsorte waren meistens "normal" und die Verlorenen sind "nur" Supermagier. Da irritieren irgendwelche Tierflaschengeister in einem kleinen Raum schon.
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Ich verstehe deinen Eindruck mit dem Low-Fantasy-Vibe – der entsteht in der Serie allerdings eher dadurch, wie stark sie viele der fantastischen Elemente der Buchvorlage ausblendet.



>>Die Staffel hat Mat (fast) perfekt vorbereitet, aber irgendwie nichts aufgelöst. [...] Mat ist außerdem klar einer DER Hauptcharaktere des Rad der Zeit (Blickwinkelaufteilung für die gesamte Buchreihe: ). [...]
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>Für mich wirkt er quasi auserzählt wie Perrin. :-D


Ohne zu viel zu verraten, gebe ich dir einfach mal meine persönliche Einschätzung, mit welchem Rad der Zeit-Hauptcharakter (Moiraine ist eigentlich ja keiner) ich mich am wenigsten anlegen wollen würde:

>In Staffel 4 sollte aber mal am Profil der Verlorenen gearbeitet werden. Wie gesagt, fand ich fast alle zu unscheinbar als Superschurken.
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Es gibt eigentlich gute Gründe dafür, warum die Verlorenen sich so verhalten, wie sie es tun – die Serie kommuniziert diese aber nur unzureichend.

>Die Serie hat sich ja schon immer laut den Schilderungen logischerweise von den Büchern unterschieden. Mir scheint, dass jetzt aber zunehmend mehr (unumkehrbare) Abweichungen in Geschichte und Charaktere passieren - stimmst du dem zu?
>

Ich würde tatsächlich sagen, dass in der dritte Staffel deutlich bessere Entscheidungen für die Zukunft der Serie getroffen wurden als zuvor und wir eher das umgekehrte Game of Thrones-Phänomen sehen, wenn es mit dem Aufwärtstrend so weiter geht. Das gigantische Problem ist halt, dass die ersten zwei Staffeln viele Grundlagen zu schlecht gelegt haben. Wenn ich mir da anschaue, wie hervorragend "One Piece" in der Live-Action seine nicht unbedingt weniger komplexe Welt einführt (der Pilot hat nicht umsonst einen Writers Guild Award erhalten), ist es doppelt ärgerlich, dass das beim "Rad der Zeit" nur teilweise gelang.

>PS: Charmant und es wird einmal WHEEL OF TIME erwähnt: "Rosamund Pike's [Criterion] Closet Picks", [https://youtu.be/fiuHyOtavek] (5 min)

Rosamund Pike hat selbst bei Wheel of Time-Fans, die die TV-Serie absolut hassen, einen Stein im Brett. Sie hat mittlerweile die ersten vier Bücher der Reihe auf Englisch eingelesen - und muss dabei so glänzen, dass sie nun die präferierte Erzählerin geworden ist.


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