| Werde mit Eggers nicht warm |  |
Hab mir mal angeschaut, was ich den anderen Filmen von Robert Eggers so gegeben hab – war tatsächlich bei allen ne 7 von 10, aber eher mit Tendenz zur 6.
Wie immer: Visuell und atmosphärisch ganz großes Kino. Ich feier seine Bilder total ab, auch bei Nosferatu. Der Look, das Licht, die Stimmung – das hat schon Stil und zieht einen erstmal rein.
Aber (und das ist bei mir irgendwie immer so bei ihm): Emotional holt mich das Ganze einfach nicht ab.
Schon bei The VVitch dachte ich: Wow, das ist vom Ansatz her richtig gut – aber irgendwie blieb dann nicht viel hängen. Paar Wochen später war der fast komplett aus dem Gedächtnis gelöscht.
The Northman war für mich ähnlich: handwerklich stark, gutes Pacing, aber es hat dieses gewisse Etwas gefehlt, damit ich den wirklich nochmal sehen will.
Und jetzt Nosferatu – da war ich eigentlich gespannt, weil der Stoff ja ikonisch ist. Murnaus Original von 1922 ist ja quasi der Urvater aller Vampirfilme und hatte damals wegen Urheberrechten zu Dracula ordentlich Stress – weswegen ja auch alle Namen geändert wurden (aus Dracula wurde Graf Orlok etc.). Und Eggers wollte den Film ja schon ewig machen – das ist so ein Herzensprojekt von ihm.
Aber ganz ehrlich: Der Schnorres von Orlok hat mich komplett rausgerissen. Ich versteh schon, warum man das macht – bisschen was Eigenes reinbringen, optisch weg vom typischen Vampirbild mit den langen Eckzähnen. Aber für mich hat das leider viel vom Schrecken der Figur genommen. Der wirkt damit fast schon karikaturhaft.
Ein, zwei Szenen fand ich echt stark inszeniert, vor allem was die Geräuschkulisse und das Spiel mit Licht und Schatten angeht. Aber auch da: Hätte gerne mehr Punch gehabt.
Mal wieder technisch beeindruckend, atmosphärisch dicht – aber emotional und erzählerisch bleibt’s für mich flach. Vielleicht liegt’s an mir, aber Eggers trifft halt selten den Nerv, der mich wirklich packt.