Antwort auf den Beitrag "Re:Spoiler zu Episode 4" posten:
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>>>>Bitte? Nuancen und Feinheiten oder sowas wie Subtext sind bei HotD leider so gut wie nicht vorhanden, absolut kein Vergleich zu GoT. Von den Charakteren und Schauspielerleistungen will ich gar nicht anfangen. >>> >>>Da möchte ich aber doch widersprechen. Gerade Aemond und Daemon sind sehr vielschichtige Charaktere. Die Dialoge zwischen Aemond und Aegon im Bordell und im Rat sind m. E. Musterbeispiele dafür, wie man eine Wendung (Feierspeien in Episode 4) sinnvoll aufbaut. Der Move in Episode 4 kommt überraschend, ist dann aber rückblickend absolut nachvollziehbar. Ich würde mir wünschen, wenn andere Serien sowas auch nur annähernd hinbekommen würden. >>> >> >>Was wurde denn in der Puffszene [u:nuanciert ]dargestellt? Aemond ist alles andere als vielschichtig, Es werden exakt zwei Seiten von ihm gezeigt, die im übrigen ein gern genommenes Versatzstück sind: Der Mafiosi, Gangster oder Killer, der seine Kuscheleinheiten oder sonstigen Sexualpraktiken braucht. (EDIT: Das bedeutet NICHT, dass er ein schlecht geschriebener Charakter ist) >> >Mafiosi kann man eigentlich geltend lassen, blendet mir aber zu sehr die Entwicklung aus, die er in Staffel 2 durchgemacht hat. Er hat sich vom wilden Bully, der er noch bis zum Ende von Staffel 1 war, in Richtung kühler Stratege entwickelt, sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in Gesprächen. Vor allem steigern sich seine Führungsqualitäten immens, nicht nur gegenüber Vhagar, auch gegenüber Menschen. Er ist insbesondere ein um Lichtjahre besserer Leader als Aegon und wohl auch sonst in jeder Hinsicht der bessere König. > >Die zweite Seite, die er definitiv hat, auf seinen Hang zu Kuscheleinheiten zu reduzieren, greift mir auch zu kurz. Das Besondere an der Szene im Bordell ist doch, dass es nicht irgendeine, sondern seit Ewigkeiten die gleiche Prostituierte ist. Genau darüber macht sich Aegon in der Szene auch lustig. Es wird eben nicht nur Aemonds Abhängigkeit von weiblicher Nähe deutlich, sondern auch sein Hang zu fester Bindung und Loyalität. Also das, was er bis dahin in einem gewissem Grad auch gegenüber Aegon empfunden hat. Die Ironie des Ganzen: Aegon macht sich über genau die Charaktereigenschaft lustig, die dafür verantwortlich ist, dass Aemond ihn bis hierhin am Leben gelassen hat. > >Ich mag die Szene, weil sie eben mit den zwei Seiten von Aemond spielt. Beide Seiten werden entblößt, jeweils äußerlich und innerlich: Gegenüber der Prostituierten legt er sein zerstörtes Auge frei, befindet sich in Embryonalstellung, zeigt seine verletzliche, schwache Seite. Gegenüber Aegon und dessen Gefolgschaft präsentiert er seinen durchtrainierten Körper, nimmt eine aufrechte Haltung an, zeigt die starke, robuste Seite. > >Die Szene spiegelt mE recht schön den größten Wendepunkt in der Entwicklung von Aemond wieder: Er kehrt der Prostituierten den Rücken zu, genau wie er sich innerlich verabschiedet von allen Bindungen, die ihn bisher zurückgehalten haben. Dann nimmt er eine aufrechte, konfrontative Haltung gegenüber Aemond und seinen Leuten ein, genau wie er sich von nun an verbal stärker gegen Aemond auflehnt und ihn letztlich vom Thron und vom Himmel stürzt. > >Keine Ahnung, welche Erwartungshaltung du an einen Subtext hast, aber mir reicht das vollkommen. Ich mochte die Szene schon, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, rein vom Szenenbild her, habe aber nicht groß drüber nachgedacht. Als dann der Drachenangriff in Episode 4 kam, fiel sie mir wieder ein und ich dachte mir "ach SO ist das gewesen". Und seither sehe ich sie mit anderen Augen. Wenn eine Serie sowas schafft, dann bin ich schon echt zufrieden. > >>Was du dir übrigens wünscht ist die absolute Mindestanforderung an ein ordentliches Skript. >> >In der Theorie vielleicht. Aber wenn man sich mal vor Augen führt, dass The Boys aktuell die vielleicht angesagteste Serie ist... da sind die Mindestanforderungen mal gar nicht erfüllt (schau ich trotzdem gerne, finde ich aber im Vergleich superflach).
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