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| Autor: | X1 Two (deaktiviert) | ||
| Datum: | 25.06.19 19:36 | ||
| Antwort auf: | Die Forderung halte ich in Teilen für unzulässig von thestraightedge | ||
>Ich kenne das Leben der Youtuber nicht und kann das Level an Doppelmoral schlecht feststellen, aber: Man kann sich durchaus für Umweltschutz einsetzen, und trotzdem Porsche fahren (nein, das trifft bei mir nicht zu). Grotesk wirds, wenn ich mich über Schweinemast aufrege und dann 3x die Woche McRib bei McDonalds esse - und meine Empörung bestenfalls auch noch vorher durch Youtube-Aktivitäten Ich kann nicht erkennen, warum es ok ist, CO2 rauszublasen, aber für Umweltschutz zu sein aber nicht ok ist, Schweinefleisch zu essen aber gegen Schweinemast zu sein. Es ist beides Heuchelei. monetarisiere. Den Umweltschützern aufzuerlegen, dass sie dann bitte nur noch in einer solarbeheizten Pappbox mit 3qm leben dürfen, in der sie nichts anderes als Fallobst essen, ist imo Quatsch. Das ist das gleiche, wie Greta vorzuhalten, dass sie mal ein Baguette in Plastikfolie beim Bäcker gekauft hat. Na ja, je höher die eigenen Maßstäbe sind (die dann auch noch öffentlich verkündet werden), desto akzeptabler finde ich die öffentliche Ächtung. Zumal man schon recht debil sein muss, wenn man dieses Leben dann auch noch auf Instagram postet. Noch sind die Grünen glaubwürdig. Aber wenn sie sich selbst nicht an ihre eigenen Maßstäbe halten, dann ändert sich das ganz schnell. Und das ist nicht das Schlechteste. Natürlich ist die Motivation einwandfrei zu erkennen. Siehe auch den Leitartikel in der FAZ, so teuer wird eine grüne Regierung. Aber wenn man so plump Material liefert hat man es auch nicht anders verdient. Das ist schon auf dem Niveau von Lafontaine, der am Mittag mit den Arbeitern auf die da oben schimpfte und am Abend Champagner süffelte. Solche Politiker sind die Basis für das Erstarken der Rechten. >Ich selbst werde trotz gewisser Tendenzen Richtung Umweltschutz nicht plötzlich allen Komfort abstoßen (können). Ich kann aber dennoch sehr umsichtig sehr viel für den Umweltschutz tun. Dann schützt du die Umwelt nicht, du zerstörst sie nur nicht noch mehr. Umweltschutz ist doch kein Rosinenpicken. Entweder ich bin für Umweltschutz oder dagegen. Und dann handele ich entsprechend. Das ist doch genau so eine bekloppte Lebensweise wie Vegetarier, die Fisch essen. Entweder ich bin pro Tier oder nicht. Aber die Eier aus der Legefabrik ablehnen, dafür aber den Kabeljau aus Aquakulturen essen? Das ist idiotisch. Da ist Umweltschutz dann wirklich nur noch die Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens, man macht ja wenigstens etwas. Wer sich so verhält und dann mit dem Finger auf andere zeigt, der ist verlogen. >Und sollte ich mir, irgendwann in meinem harten Arbeitsleben v.a. für die Familie, jemals sowas wie einen Porsche oder z.B. nochmal einen V8 Oldie aus den USA kaufen können, dann würde ich das tun, die Karre dann aber komplett klima-kompensieren und dann mit Bedacht nutzen. Sorry, ist mir unbegreiflich. Klar, ich würde auch gerne nen Ferrari fahren. Oder um die Welt jetten. Aber das ist bekloppt. Ey, ihr macht mir hier die Hölle heiß weil ich nicht glaube, dass der Mensch den Klimawandel ausgelöst hat, und dann kommt sowas? Durch monetäre Kompensation mittels CO2-Zertifikaten wird die Welt nicht besser. Dem CO2 ist völlig egal, ob du dafür deinen Ablassbrief hast, der dein persönliches Gewissen befriedigt. Das ist dann eben ZUSÄTZLICH in der Umwelt. Da kannst du dich dann noch so oft von freikaufen, das macht es nicht besser für die Umwelt. >Und trotzdem kein Fleisch essen, penibel auf Plastikverbrauch achten, Flugreisen konsequent reduzieren / abstellen, Ökostrom kaufen, keine sinnlosen Anschaffungen tätigen die 3 Monate später aus der Mode auf dem Müll landen usw. Also quasi ein halber Umweltschützer. Da, wo es ihm genehm ist. ;) Klingt wie der Politiker, um den es hier geht. Hat mit Umweltschutz aber IMO nichts zu tun. Das ist eher Umweltbewusstsein. >Wer sich Luxus leistet muss die Konsequenzen kenne, diese bewerten und abschätzen und im Rahmen seiner Möglichkeiten kompensieren. Das erzieht und vermeidet sinnlose Anschaffungen, Billigflüge durch Europa usw, ermöglicht abre auch weiterhin gewissen Konsum und Komfort. Ja aber siehst du nicht wie seltsam das ist? Für manche ist eben Zeit der gewisse Komfort. Die freuen sich, wenn sie nur drei Stunden für Hin- und Rückflug nach Berlin verlieren statt 12 Stunden in der Bahn zu sitzen. Willst du denen das übelnehmen, weil du für dich entschieden hast, dass Billigflüge schlimm sind, dein V8 aber ok wäre? Und für wieder andere ist Fleisch ein Luxus, auf den sie nicht verzichten wollen, sie haben aber gar kein Auto. Sind die dann auch Umweltschützer? Oder alle nicht? Und wer ist es überhaupt? In dem Moment, wo man sich selber Ausnahmen genehmigt verspielt man jede Berechtigung, mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: Tu mehr für den Umweltschutz. Disclaimer: Ich bin kein Umweltschützer. Ich habe Solarstrom, ich fahren 5.000 km im Jahr Auto, ich fliege nicht, ich esse zweimal in der Woche Biofleisch, ich esse keinen Fisch, ich nutze keine Plastiktüten, keine Einwegflaschen, ich kaufe kaum verpackte Lebensmittel. Und ich glaube an den Klimawandel, nur nicht den menschengemachten. Ich lebe und ernähre mich bewusst. |
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