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| Autor: | Mangamaniac2171 | ||
| Datum: | 04.02.22 10:33 | ||
| Antwort auf: | Was ich noch sagen wollte - Nummer 261 von Bandit | ||
Hab ein paar Tage überlegt, diese Geschichte jetzt aufzuschreiben, weil für manche das Thema doch zu heikel sein könnte, aber andererseits ist es ja dem einem eine kleine Hilfe. Also vor drei Wochen ca. ruft mich ein Kumpel und seine Frau an. Sie sind Hausbesitzer mit dem typischen, spartanischen "Ölheizung, Frostschrank, Waschmaschine, Werkbank, Speise- und Hundefutterregal" fünf Räume-Keller. Also geordnete Verhältnisse. Typ vergisst also nachts ein gekipptes Kellerschachtfenster trotz Gitteraufsatz zu schliessen. Rufen Sie mich also an, ob meine Frau (Maushaustiere) ihnen weiterhelfe, Sie hätten eine hartnäckige Maus, die nicht in die Falle will. Wir also hin, bauen Lebendfallen mit und ohne Signalvorrichtung bei Fang auf, finden aber keine Kötel und nix, bauen einen zum Reinfallen preparierten Käfig zum reinkraxeln mit Moos, Versteckhöhle, "Heimatdüften", Obladen, getrocknete Mehlwürmer, Katzenfutter, Portion von Nagerfutter und Wasser innen und drumherum auf, je nachdem ob es eine Gemüslimaus oder Fleischfressmaus ist. Kumpel soll das beobachten und der Maus drei Tage geben, aber so funktioniert das bei unsrigen am besten im Notfall, die Fellnasen kommen von allein. Erfahrung und so. Nach 3-4 Tagen wieder angerufen, ob alles vorbei ist, aber nein, nichts, dafür fliegen die Revellfarbdöschchen vom Wandregal, die Nudeln werden hinter den Frost geschleift und Wasser bekommt sie wahrscheinlich vom Kondenswasserauffangschälchen. Können wir nicht viel machen, Kumpel will noch nichts verrücken. Auf Anfrage ob es schon moschiger und anders riecht verneint er und wir tippen auf eine weibliche Maus, hoffentlich ohne Kinder. Nach weiteren 3-4 Tagen wieder die Antwort, dass sich nix tut, aber sie lebt noch, dass hören Sie nachts und sie meiden jetzt diesen Kellerraum. Dann doch, gleich am nächsten Tag, Kumpel schreibt mir, er hätte grad einen Werkzeugkarton geöffnet und dort drin sass fröhlich die Maus....die etwas große Maus. Also eine Ratte, und mümmelt fröhlich an Papier. Springt natürlich fort. Und wir so "Kein Wunder, dass die Mäusetricks nicht funktioniert haben!" Also kauft sich der Kumpel Rattenfallen, prepariert die seiner Ansicht nach mit seinen Leckereien (Nutella und Salami) und ist sich siegessicher. Wir bekommen unser Mäusesortiment zurück. Wieder ein paar Tage später ein Anruf, die verflixte Ratte rührt keine der Fallen an, es mieft immernoch nicht, aber er sieht sie jetzt öfter, als letztes auf dem Schrank die Zewarollen zerhäckseln. Kötel gibt es immer noch nicht. Irgendwann hat es der Frau vom Kumpel gerreicht und sie meinte, sie will das Vieh endlich loshaben. Ihr machen die Fellbewohner mehr Sorgen als die Ratte. Sie würde den Keller am liebsten abfackeln. Also kommt zu guterletzt doch der Rattenfänger, das Kellermobiliar wird nun doch verrückt, es wird eine ganze Stange Geld investiert. War dann beim Aufbauen mit dabei und das Handy von dem Typen stand keine Minute still, während er seinen Job machte. Der hatte gefühlt fünf weitere Termine an dem einem Tag. Irgendwann kommt dann der Spruch, warum ich das alles hier eigentlich schreiben wollte. Er meinte, die milden Winter die letzten Jahre bescherren ihm viel Geld, sein Business boomt, die Ratten sterben nicht mehr vor Hunger oder Kälte, Deutschland hat eine leichte Plage. Gepaart mit Corona und den übervollen Biotonnen und Komposthaufen ein weiteres Dilemma. Auf jedenfall fliegt er jetzt zum ersten Mal in seinem Leben dick in einen Luxuxurlaub, fünfstellig. Ich hab mich für ihn gefreut, für die Ratte nicht, aber freiwillig lässt die sich nicht baden. Als Tipp meinte er: Ratten werden alles meiden, was nach Mensch riecht, oder nach Tot von anderen Tieren. Also Fallen nie zweimal benutzen falls erfolgreich und nur mit Handschuhen anfassen. Jedenfalls o-ton der Profi. Die "sechs" Fallen und eine Lebendfalle darf der Kumpel hinterher behalten. Zum heutigen Tag verweilt die Ratte immernoch im Keller meines Kumpels, und der will sich bald in seinen Schächten am Haus auch noch Maschendrahtgitter direkt vor die Fenster hämmern. Die Frau von ihm hat am Komposthaufen beim Nachbarn was rumflitzen sehen. |
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