| Kochen "Originalrezepte" |  |
Letztens beim lokalen Metzger zwei wunderschöne Kalbsschnitzel gekauft.
Nicht, dass ich nicht wüsste, wie man Schnitzel macht. Da ich Schweineschnitzel aber nicht so pralle finde, gibts meistens eher Pute. Da finde ich es wiederum Unsinn, die groß zu plattieren. Was wiederum bedeutet, dass sie relativ lange brauchen und ich sie deshalb - abweichend vom klassischen Schnitzelrezept - langsam mit deutlicher weniger Fett goldbraun brate, bis sie auch innen schön gar sind.
Da ich die teuren Kalbsschnitzel nicht versauen wollte, vorsichtshalber nochmal nach DEM Rezept dafür gesucht. Zwar behaupten im Netz viele, egal ob nun Wiener, Österreicher oder Piefke, es zu haben/kennen, aber an fast jeder relevanten Stelle sagt jeder was anders.
Mal soll das Mehl möglichst glatt sein, mal eher griffig, mal das Ei nur grob verschlagen, mal möglichst konsequent. mal nimmt man möglichst feines Paniermehl, mal ruhig etwas gröbere Semmelbrösel. Die einen raten zu Schmalz, andere zu typischem Öl (Raps, Sonnenblume...), manche zu einer Mischung. Der eine gibt dann in die Pfanne noch Butter, der andere nicht. Manchmal bäckt man sie einfach nur raus, manchmal ist das soufflieren das allesentscheidende. Mal sollen sie eher hell-goldbraun sein, manchmal relativ dunkel.
Klar, vieles ist Geschmackssache, aber letztendlich ist für mich vor allem eines klar: Es gibt schlicht und einfach nicht DAS Rezept - und das nicht nur bei Schnitzel. Was eigentlich beruhigend ist. Und lässt die Anstrengungen so mancher in den einschlägigen Threads hier - ob nun Pizza, Burger oder sonstwas -, die Sache möglichst "origional" hinzubekommen, recht amüsant erscheinen.
Back to the Schnitzel: Das wirklich Entscheidende ist IMO eh Erfahrungssache: Wann gebe ich das Schnitzel in die Pfanne. Trotz ordentlich Getöse und Spritz-Attacken war bei meinem ersten das Schmalz-Öl-Gemisch (noch) nicht heiß genug. Und eine wirklich geile Panade damit hinfällig.